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Flash-Interviews  von den Deutschen Cross-Meisterschaften in Regensburg am 9. März 2002

Dieter Baumann (Deutscher Meister Männer Langstrecke):
„Das Rennen heute war ein Spagat in der Vorbereitung für den Hamburg-Marathon. Das Trainingslager in Kenia war wie immer sehr gut. Die letzten zehn Tage habe ich zuhause meine Füße hochgelegt und mich gut ausgeruht. Ich war schon zweimal Deutscher Crossmeister mit ähnlichen Abständen wie heute, aber es war auch für mich überraschend, dass es heute so deutlich war. Ich brauche im Moment einfach viel Wettkampfpraxis, um wieder Sicherheit und Selbstvertrauen zu gewinnen. Ich bin zur Zeit unglaublich nervös vor jedem Start. Ich wollte heute unbedingt hier gewinnen, aber sowas ist nicht planbar. Der Start war aus meiner Sicht eher langsam, aber dann war ich vorne und im Cross ist es für die anderen schwer, das wieder aufzuholen. Das große Ziel für mich in diesem Jahr ist der Hamburg-Marathon. Ich habe großen Respekt vor diesen 42,195 Kilometern und bereite mich darauf gründlich vor. Vorher werde ich noch die EAA Challenge in Italien laufen, aber nicht um auf Biegen und Brechen die EM-Norm zu erreichen, sondern einfach als Vorbereitung. Nüchtern betrachtet muss ich feststellen, dass die Nominierungsrichtlinien für mich nicht zu schaffen sind, weil ich nach dem Hamburg-Marathon die Deutschen 10.000-Meter-Meisterschaften in Dessau nicht bestreiten kann. Deshalb gibt es aus meiner Sicht nur die Lösung, dass ich in Dessau nicht starten muss. Das muss man mit den Fachleuten beim DLV noch klären und einen Weg finden. Aber das hat für mich im Moment keine Priorität, denn ich bin nur auf Hamburg fokusiert.“

Damian Kallabis (Zweiter Männer Langstrecke):
„Ich wollte eigentlich die Mittelstrecke laufen, leider konnte ich mich nicht mehr ummelden. Ich bin verhalten angelaufen, weil ich wusste, dass es hinten raus sehr hart wird. Ich habe nicht so sehr auf die anderen geschaut, sondern bin mein eigenes Rennen gelaufen. Die Strecke war sehr gut und wie im letzten Jahr hat es mir gefallen. Jetzt bin ich ziemlich fertig, als nächstes stehen drei Trainingslager an.“

Terefe Desaleng (Sieger Junioren):
„Es ist schon gut gelaufen heute für mich. Ich war mir sicher, dass ich hier gewinnen kann, habe mich dafür extra lange und gut vorbereitet, aber man weiss nie, wie gut die anderen sind. Als ich meinen Schuh verloren habe, hatte ich erst schmerzen und Angst, dass ich nicht mehr weiterlaufen kann. Dadurch habe ich etwas Tempo verloren, aber ich habe mich durchgebissen. Momentan kriege ich immer nur von Monat zu Monat ein neues Visum und habe auch immer ein bisschen Angst, dass das etwas passieren könnte. Auch leide ich darunter, dass ich nicht bei der Europameisterschaft starten darf.“

Luminita Zaituc (Deutsche Meisterin Frauen):
„Es war ein ziemlich schnelles Rennen, aber ich dachte, die Strecke wäre noch etwas besser. Die Bedingungen waren nicht so schlecht wie letztes Jahr, aber trotzdem war es noch ein richtiger Cross. Auch, dass die Zuschauer so nah dran sind, motiviert mich sehr. Das war mein erster Meistertitel dieses Jahr. Ich hoffe, es werden noch ein paar folgen. Ich bin voll im Marathontraining, habe nur diese Woche etwas reduziert für Regensburg. Meine großen Ziele dieses Jahr sind der Hamburg-Marathon und natürlich die EM in München.“

Sabrina Mockenhaupt (Deutsche Meisterin Juniorinnen):
„Ich war heute hochmotiviert und wollte auch bei den Frauen gewinnen. In der letzten Runde habe ich gedacht, es wäre noch eine zu laufen, deshalb habe ich etwas Tempo rausgenommen. Ich habe Luminita gefragt, ob wir noch eine Runde zu laufen haben. Sie hat gesagt, sie wisse es nicht. Ich hätte sonst noch etwas mehr gekämpft und hätte vielleicht noch eine Chance auf den Sieg gehabt. Ich bin in jedem Fall in Antalya bei der Militär-Cross-WM dabei.“

Jens Borrmann (Deutscher Meister Mittelstrecke):
„Ich hatte mir vorgenommen, von Anfang an vorne mitzulaufen und wusste, dass ich gewinnen kann. Aber man weiß ja nie, wie die anderen drauf sind. Ich habe im Winter keine Wettkämpfe gemacht, sondern ganz konzentriert trainiert, vor allem auf die Langstrecke. Es war heute nicht ganz so matschig wie letztes Jahr, aber eigentlich war ich mir erst am letzten Berg sicher, dass ich gewinne. Ich habe mich gut gefühlt und das Tempo so durchgezogen wie geplant. Die nächsten wichtigen Wettkämpfe sind für mich die EAA Challenge in Italien und natürlich die Deutschen 10.000 Meter Meisterschaften in Dessau, weil ich mich für die EM in München qualifizieren will.“

Jan Fitschen (Mittelstrecke, 2. Platz):
„Von Anfang an bin ich nicht in Gang gekommen und habe mich etwas müde gefühlt. Vor allem am Berg hatte ich heute Probleme. Die ganze letzte Woche war nicht so toll, da ich wegen einer Muskelverhärtung in der Wade kaum trainieren konnte und mich deshalb auf diese Meisterschaft nur schlecht vorbereitet habe. Ich dachte dennoch, dass es reicht, bin jetzt aber mit dem zweiten Platz unzufrieden. Hätte ich das gewusst, hätte ich wahrscheinlich auf den Start verzichtet. Jetzt geht es erstmal zwei Wochen mit den Langstrecklern nach Spanien ins Trainingslager.“

Norbert Löwa (Sieger männliche Jugend A):
„Am Anfang war das Rennen schon etwas kompliziert. Ich wollte mich zwischen 8 und 15 einordnen und war plötzlich 30.! Vor mir ist einer gestürzt, aber als Hindernisläufer ist das kein Problem für mich. Am Schluss hatte ich einfach am meisten Kraft. Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet, hier zu gewinnen.“

Johanna Braun (Siegerin weibliche Jugend A):
„Ich freue mich sehr, dass ich gewonnen habe. Ich wusste vorher, dass ich vorne mitlaufen kann, aber den Sieg kann man nicht planen. Das Wetter ist mir sehr entgegengekommen, weil es nicht so matschig auf der Strecke war. Trotzdem hatte ich die ganze Zeit noch Angst, dass mich jemand von hinten überholt. Ich habe in dem Winter speziell viel Cross trainiert. Jetzt werde ich mich erstmal erholen.“