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Internationales Meeting in Ingolstadt

Stabhochsprung Frauen 

Wird der deutsche Rekord wieder angegriffen?

Vor einem Jahr war es in Ingolstadt die Stuttgarter Stabhochspringerin Yvonne Buschbaum, die mit einem neuen deutschen Rekord von 4,45 Metern für das Highlight sorgte. Damals hatte sie ihr Trainer zu der neuen Bestleistung getrieben, indem er ihr zuvor regelmäßig die Weltjahresbestenliste, in der sie immer weiter abzurutschen drohte, unter die Nase hielt. Ihr erster Start in Ingolstadt stand damit unter einem guten Stern. „Es hat alles gepasst“, freute sie sich über die Rekordmarke. Passen soll es auch in diesem Jahr wieder, wenn es nach ihrem Willen geht. Mittlerweile steht der Deutsche Rekord bei 4,50 Metern und wird von Nicole Humbert gehalten, die im vergangenen Jahr die Ingolstadt-Höhe später noch toppen konnte. Das Olympia-Duo von Sydney steht sich im MTV-Stadion auch diesmal wieder gegenüber und trifft nicht nur auf die starke nationale Konkurrenz mit Christine Adams und Sabine Schulte, sondern wie im Vorjahr auf die von Hallen-Europameisterin Pavla Hamackova und Daniela Bartova angeführte tschechische Elite. Ein Augenmerk sollte man auch auf die hochtalentierten deutschen Nachwuchsspringerinnen Annika Becker und Floe Kühnert haben, die sich anschicken, den deutschen Rekordspringerinnen bald Konkurrenz zu machen.

Stabhochsprung Männer 

Lobinger will bereits zum Saisonbeginn hoch hinaus

Die besten deutschen Stabakrobaten haben ihr Kommen in die Donaustadt angekündigt. Nur Danny Ecker, der nach seiner Fußoperation noch nicht einsatzbereit ist, wird fehlen. Sein Manager Marc Osenberg, der viele Stabhochspringer betreut, verspricht aber unabhängig davon einen tollen Wettkampf: „Abgesehen von Danny sind die sechs besten deutschen Stabhochspringer am Start.“ Nach einer verkorksten Hallensaison will Tim Lobinger hoch hinaus: „Ich habe die Halle dem Sommer geopfert.“ Bereits für den Mai kündigte der Neuzugang des LAC Quelle Fürth/München hohe Sprünge an, um im Juni im Bereich seiner Bestleistung von sechs Metern springen zu können. Michael Stolle gehört ebenfalls zu den etablierten Athleten, die in Ingolstadt hinlänglich bekannt sind, und Lobinger das Wasser reichen können. Die Rolle des Hechts im Karpfenteich könnte Lars Börgeling zuteil werden. In der Halle war der Neu-Leverkusener hinter seinen Vereinkollegen Ecker und Stolle national mit 5,80 Metern der drittbeste Springer. Ein Geheimtipp ist der US-Amerikaner Tye Harvey, der sich bereits im letzten Sommer an die Weltspitze herantastete und sich in diesem Jahr mit der Silbermedaille bei der Hallen-Weltmeisterschaft in Lissabon dort etablierte.

100 m Männer

Spannung pur – Olympiasieger Bailey erwartet kein Spaziergang

Es deutet alles darauf hin, dass in diesem Jahr die 100 Meter ein echter Kracher des Internationalen Meetings in Ingolstadt werden. Der US-Amerikaner Dennis Mitchell, der im letzten Jahr den Bewerb in guten 10,14 Sekunden gewann, muss sich dabei diesmal einer weiteren schillernden Figur der Sprintszene stellen. Donovan Bailey, Olympiasieger von Atlanta, wird Mitchell einiges abverlangen. Nicht nur, was die Leistung auf der Bahn betrifft, sondern auch, was die Show vor dem Start anbelangt. Während „The Green Machine“ zumeist unübersehbar auf sich aufmerksam macht, liegt bei dem früheren Weltrekordhalter und Weltmeister stets eine prickelnde Spannung in der Luft, wenn die Zuschauer vor dem Start verstummen und gebannte Blicke auf die durchtrainierten Körper der Sprinter werfen. Der 33jährige Kanadier eröffnete Anfang Mai in Austin (USA) seine Saison und setzte sich dort in 10,13 Sekunden durch. Im vergangenen Jahr konnte er seinen Olympiatitel nicht verteidigen, virusgeschwächt verabschiedete er sich bereits im Zwischenlauf. Nun versucht Bailey wieder den Anschluss zu finden, um bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Edmonton, also seinem Heimatland Kanada, eine bessere Rolle zu spielen als in Australien. Auf dem Weg dorthin macht er in Ingolstadt Station und die Zuschauer können ihn bei familiärer Atmosphäre hautnah erleben. Gewonnen hat Donovan Bailey dabei noch lange nicht. Der Hallen-Europameister über 60 Meter, Jason Gardener, teilte in Sydney dessen Schicksal und scheiterte ebenfalls im Zwischenlauf. Wie bei Bailey stand auch bei dem Briten, der bereits vor zwei Jahren einmal in Ingolstadt gastierte und der zu den Sprinthoffnungen auf der Insel zählt, das letzte Jahr unter keinem guten gesundheitlichen Stern. Dass er sich wieder im Aufwind befindet, will der 25jährige an der Donau im Aufeinandertreffen mit Bailey und Mitchell beweisen. Auf der Rechnung sollte man allerdings auch den Nigerianer Sunday Emmanuel haben. Dieser drang bei den Olympischen Spielen ins Halbfinale vor und allein die Präsenz der starken Konkurrenten wird für ihn Motivation genug sein, um den favorisierten Donovan Bailey zu überraschen. Gespannt auf den Sieger ist auch Meeting-Direktor Hans-Peter Ferner: „Man weiß wirklich nicht, wer am Ende die Nase vorn hat.“

Die kompletten Ergebnisse des Internationalen Meetings 2001 in Ingolstadt finden Sie nach der Veranstaltung im Internet in unserer Ergebnisrubrik.

Mehr zum Meeting in Ingolstadt unter www.leichtathletik-meeting.de

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