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Interview mit Claudia Gesell

„Möchte wieder auf die Bahn“

Claudia Gesell hat EM und heiße Duelle mit Teichmann voll im Visier

14.11.01 (fc) Claudia Gesell gehörte in diesem Jahr zu jenen Athletinnen, die vom Pech verfolgt waren. Nachdem sie in der Olympiasaison ebenfalls nach mehreren Rückschlagen noch den Sprung nach Sydney schaffte, um sich dort gut zu verkaufen, stand 2001 unter keinem guten Stern für die Athleten von Bayer Leverkusen. Die Hallensaison brach sie nach nur einem Rennen ab, die Freiluftrennen musste sie nach einer Bandscheibenvorwölbung schließlich ganz absagen. Im nächsten Jahr peilt die ehrgeizige 23-jährige eine Zeit unter 1:58 Minuten an und will bei der Europameisterschaft in München eine Rolle spielen, wie sie dem Leichtathletik-Online-Magazin in einem Interview verriet.

Claudia, Sie haben in diesem Jahr nur ein Rennen bestritten – gleich zu Beginn der Hallensaison in Karlsruhe mit einer 2:06 als Endzeit. Danach sind Sie nicht mehr in Erscheinung getreten. Was waren die Gründe?

Claudia Gesell: 
Mich hatte im letzten Winter zwischen zwei Trainingslagern vor der Hallensaison eine Grippe erwischt. Dadurch habe ich sehr viel Zeit verloren. Es lief nicht optimal, aber ich hatte mich doch für die Halle entschieden und wollte keinen Rückzieher machen. Aber nach der Zeit von 2:06 in Karlsruhe war mir sofort klar, dass nichts mehr geht. Als noch eine Mittelfußentzündung dazu kam, haben wir die Wintersaison beendet, um für den Sommer aufzubauen.

Dort setzte sich die Pechsträhne fort. Das erste Saisonrennen war für Ingolstadt angekündigt, aber es kam nicht dazu…

Claudia Gesell: 
Ich hatte schon im Frühjahr mit Problemen zu kämpfen. Das Schlimmste war aber im Mai die Bandscheibenvorwölbung, die ich mir bei der praktischen Prüfung meines Sportwissenschaft-Studiums zugezogen hatte. Da merkte ich gleich im Rücken, dass etwas nicht stimmte und auch das Bein war ein bisschen taub. Wenig später kam noch ein Stich im Rücken dazu, als ich einen Wasserkasten in mein Auto heben wollte. Danach wurde die Diagnose gestellt und ich bekam eine Pause verordnet, so dass ich erst im August wieder trainieren konnte. Der Saisonhöhepunkt war mit der WM auch schon vorbei und das war auch der Grund, warum ich nicht mehr bei Wettkämpfen gestartet bin. Der Zug war abgefahren und das machte es auch vom Kopf her nicht mehr so einfach. Ich hatte außerdem im Juli Prüfungen und es kamen noch Knochenhautprobleme dazu. Mitte August fiel die Entscheidung, das Ganze zu beenden.