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KW-Interview mit Sofia Schulte

„Waren lange Tage bis zur Nominierung“

Die Siegenerin will Qualifikation in Sydney überstehen

30.08.2000 (fc) Sofia Schulte ist als Härtefall in das Olympiaaufgebot des DLV gerutscht. Die Weitspringerin war bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig nur um einen Zentimeter an der zweiten Normerfüllung vorbeigesprungen. Grund genug, die 24jährige mit nach Sydney zu nehmen. Beim Sportfest in Königs Wusterhausen bestritt sie ihren ersten Wettkampf nach einer längeren Trainingsphase und musste sich mit 6,19 Metern Nicole Herschmann geschlagen geben. Das Leichtathletik-Online-Magazin unterhielt sich nach dem Bewerb mit der potentiellen Olympiadebütantin. steeple.de:
Sofia, Du hast in Königs Wusterhausen den zweiten Platz mit 6,19 Metern erreicht. Wie fällt Deine Beurteilung des Wettkampfs aus?Sofia Schulte:
Es war seit den Deutschen Meisterschaften der erste Wettkampf, den ich gemacht habe. Ich komme aus dem vollen Training. Wir waren noch im Trainingslager und haben dort sehr hart trainiert. Da ich nun schon länger nicht mehr gesprungen bin, war es ein ganz guter Trainingswettkampf, wobei ich natürlich gerne weiter gesprungen wäre. Es waren aber auch zwei, drei Sprünge dabei, die jenseits von 6,50 Metern, aber leider ungültig waren. So einen hätte ich gebraucht. Es ist schade, wenn dann ein Resultat steht, das ein bisschen unter Wert liegt.

steeple.de:
Wenn Du zurückblickst auf die Deutschen Meisterschaften, bei denen Du um einen Zentimeter an der eigentlich notwendigen zweiten Normerfüllung vorbeigesprungen bist, wie siehst Du diese Titelkämpfe im nachhinein?

Sofia Schulte:
Dadurch, dass ich nominiert wurde, bin ich natürlich überglücklich. Dass ich einen Zentimeter zu wenig gesprungen hatte, war in dem Moment sehr erschreckend für mich. Es war für mich aber der zweitbeste Wettkampf der Saison und deshalb ist die Nominierung auch so positiv verlaufen. 

steeple.de:
Wie war für Dich das Bangen zwischen den Meisterschaften bis zur Nominierung, als schließlich feststand, dass Du als Härtefall durchkommst?

Sofia Schulte:
Ich hatte schon ein gutes Gefühl, weil ich vorher bereits mit 6,72 Metern weit über die geforderte Norm gesprungen war. Dann lag ich in Braunschweig nur einen Zentimeter darunter. Da wusste ich, dass ich von den Härtefällen der sozusagen härteste Fall war. Trotzdem hatte ich mich darauf eingestellt, dass es vielleicht nicht klappt, damit ich nicht zu enttäuscht bin. Es waren ganz lange Tage bis zu diesem Donnerstag der Nominierung.

steeple.de:
Wenn Du auf Sydney vorausblickst, was glaubst Du, ist für Dich dort drin?

Sofia Schulte:
Ich hoffe, dass ich vorher noch eine gute Weite erziele. Ich denke, das ist sehr gut für mein Selbstbewusstsein. Ich möchte einfach die Qualifikation dort überstehen. Das ist auch realistisch. Nachdem wir die Kälte gewohnt sind, haben wir dort vielleicht gute Chancen, weil es auch nicht so warm sein wird.  

steeple.de:
Wie sieht Dein Fahrplan bis zu den Olympischen Spielen noch aus?

Sofia Schulte:
Ich werde am Freitag in Berlin beim ISTAF und am Sonntag in Hamburg springen. Dann mache ich vielleicht mit Heike Drechsler zwei oder drei Tage vor dem Abflug noch einen Wettkampf. Das ist noch nicht sicher. Diese Termine stehen noch an und am 16. September geht’s los..

steeple.de:
Vielen Dank für das Gespräch, Sofia. Viel Glück in Sydney!

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