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Stimmen und Meinungen

Dietzsch: „Werfe in Edmonton weit“

Was beim Europacup in Bremen so alles gesagt wurde…

23./24.06.01 (fc/dg) Bei einem internationalen Kräftemessen auf europäischer Ebene wie dem Europacup in Bremen gibt es nicht nur eine Menge zu beobachten, sondern auch einiges zu sagen. Wir haben für Sie die Flash-Interviews aus dem Weserstadion zusammengefasst.

Kirsten Münchow (D, Zweite Hammerwerfen) : „Ich bin sehr zufrieden. Habe versucht, noch ein wenig weiter zu werfen. Ich hoffe, dass ich das in Stuttgart packen werde. Über 69 Meter hätte es heute schon gehen können. Jedes Jahr wird neu begonnen, auch ich musste mich nach der Olympia-Medaille neu ermutigen. Wenn ich mit einer guten Weite nach Edmonton fahre, kann ich dort auch wieder einiges erreichen.“

Olga Tsander (BLR, Siegerin Hammerwerfen): „Mit der Technik meines Siegeswurfs heute war ich nicht besonders zufrieden. Auch die anderen Versuche waren nicht so toll. Aber eine gute Weite reicht zum Sieg und deshalb bin ich glücklich darüber. Ich werde mich jetzt auf mein Training konzentrieren und ich habe keine Angst vor meinen Gegenerinnen.“

Kirsten Bolm (D, 100m Hürden): „Leider war heute zuviel Rückenwind, so dass keine schnellere Zeit möglich war. Ich hatte mir eine Zeit unter 13 Sekunden vorgenommen. Jetzt werde ich versuchen, nächste Woche in Stuttgart die WM-Norm von 12,95 Sekunden zu attackieren. Es war toll für mich, hier in Bremen zu laufen. Ich war überrascht, wie viele Leute mich kennen.“

Lars Riedel (Sieger, Diskus): „Es wäre ein Meter mehr drin gewesen, ich bin bei der Drehung mit dem Oberkörper reingefallen. Mit dem Knie gab es keine Probleme. Aus dem Trainingslager will ich mit 68 Meter rauskommen, das würde für eine Medaille in Edmonton reichen.“

Wolfram Müller (D, 3000m): „Das ist ganz anders als bei den Jugendlichen. Dort haben nämlich alle Spaß und bei den Erwachsenen ist das schon professioneller. Ich wurde am Anfang in die Führungsrolle gedrängt, sonst wären wir nach 100 Metern stehen geblieben. Der vierte Platz ist okay. Ich würde gerne zur WM, aber das Hauptaugenmerk liegt auf der U23-EM in Amsterdam. Dort will ich gut abschneiden.“

Kathleen Friedrich (D, 1500m): „Mir fehlt noch die Wettkampfhärte. Ich habe gesehen, als vorne die Post abging, konnte in dem Moment nicht so nachsetzen. Dieses Quäntchen fehlt noch. Ich brauche dafür noch ein paar Wettkämpfe. Aber die internationale Konkurrenz war heute sehr stark und es war für mich eine gute Erfahrung, hier anzutreten.“

Michael Stolle (D, Sieger Stabhoch): „Das Publikum in Bremen hat mich ziemlich gepusht. Der Druck war enorm groß wegen der Mannschaft, die in dem Moment noch Vorletzter war und natürlich wegen der direkten Quali für die WM in Edmonton. Mit der Technik war ich nicht zufrieden, aber die Höhe von 5,75 Metern war okay.“

Raymond Hecht (D, Speer): „Ich will nicht viel zu dem Wettkampf sagen. Ich kam heute nicht zurecht, aber zumindest habe ich ein weiteres Mal die Norm übertroffen.“

Luminita Zaituc (D, 5000m): „Es ist mir schwerer gefallen, als Marathon zu laufen. Ich weiß nicht, woran es lag. Um mich noch ernsthaft auf die Quali für die WM Hoffnungen machen zu können, ist die Zeit bis zu den Deutschen Meisterschaften zu kurz.“

Florian Schwarthoff (D, 110m Hürden): „Ich war wütend, dass mir Tony Jarrett durch die Bahn gelaufen ist, sonst hätte ich gewonnen. Ich bin froh, dass ich sieben Punkte gemacht habe. Ich denke, alle haben ihr Bestes gegeben.“

Heike Drechsler (D, Siegerin Weitsprung): „Ich bin recht zufrieden mit meinem Siegessprung heute, aber die Bedingungen waren durch den Wind sehr schwierig. Ich musste bei den Versuchen immer recht lange warten, bis es passte. Jetzt werde ich mich auf den Aufbau für Edmonton konzentrieren.“

Yelena Zadorozhnaya (RUS, Siegerin 5000m): „Ich habe mich hinter Paula Radcliffe festgesetzt, weil ich wusste, dass sie mir zu einem guten Platz verhelfen wird. Dann habe ich auf meine Chance gewartet, um zu attackieren. Nach meinem Titel bei der Hallen-WM habe ich nach nur einer Woche Pause schon wieder mit dem Training begonnen. Mein nächster Wettkampf ist in Rom.“

Nadine Kleinert-Schmitt (D, Siegerin Kugelstoßen): „Es war ein enger Wettkampf. Ich wollte die acht Punkte für Deutschland holen. Das habe ich erreicht. Die Weite war nicht so wichtig, weil ich mitten im harten Training bin. Nach dem Grand-Prix-Meeting in Nizza werde ich ins Trainingslager gehen.“

Jonathan Edwards (GBR, Sieger Dreisprung): „Ich kam hier, um zu gewinnen und ich fahre als Sieger nach Hause, auch wenn es am Ende fast noch knapp geworden wäre. Ich habe noch immer Probleme mit dem Rücken. Erst dachte ich nach Helsinki, es wäre ein Krampf, aber nun hat sich herausgestellt, dass etwas mit einer Rippe nicht stimmt.“

Kostas Kenteris (GRE, Sieger 200m): „Ich hatte gestern über 100 Meter nur ausgeholfen. Nun habe ich mich auf meine Spezialität, die 200 Meter konzentriert. Überraschenderweise habe ich nach meinem Olympiasieg keinen großen Druck gespürt und habe so weiter trainiert wie vorher.“

Yulia Nosova (RUS, Siegerin 400m Hürden in Weltjahresbestzeit): „Meine Leistungsentwicklung in diesem Jahr ist auf meinen neuen Trainer und mein gutes Wintertraining, das ich ohne eine Verletzung bestreiten konnte, zurückzuführen. Es ist zu früh, um eine Prognose für die Weltmeisterschaft abzugeben. Ich habe davor noch viele Rennen und man muss sehen, wie meine Form danach aussieht.“

Franka Dietzsch (D, Siegerin Diskuswerfen): „Ich bin mit meinem heutigen Wettkampf sehr zufrieden. Ich wollte eine neue deutsche Jahresbestleistung aufstellen, vielleicht kann ich das nächste Woche in Stuttgart nachholen. Die Bedingungen waren für mich sehr gut, obwohl nicht sehr viel Wind im Stadion war. Das ist alles nur eine Zwischenstation. Ich werde in Edmonton weit werfen. Dort will ich um eine Medaille kämpfen.“

Marc Raquil (FRA, Sieger 400m): „Ich wusste, dass ich heute einen guten Wettkampf machen kann. Ich habe gut trainiert und meine letzten Rennen haben bereits gezeigt, dass ich in guter Form bin. Ich freue mich riesig über meinen französischen Rekord. Nachdem dieser schon zehn Jahre alt war, ist das eine tolle Sache.“

Grit Breuer (D, Siegerin 400m): „Wenn man für die gesamte Mannschaft läuft, kämpft man im Unterbewusstsein vielleicht noch mehr. Es war meine beste Zeit in den letzten zwei Jahren. Meine Form wird immer besser, ich muss nur gesund bleiben. Es war heute ziemlich kalt und zehn Grad mehr wären mir lieber gewesen. Die internationale Konkurrenz ist stark, für eine Medaille bei der WM muss man unter 50 Sekunden laufen.“

Jose A. Redolat (SPA, Sieger 1500m): „Ich bin zur Zeit in einer sehr guten Verfassung. Ich liebe taktische Rennen, gerade der Europacup ist ein gutes Event für mich. Ich bin mental stark genug, um enge Rennen wie dieses zu gewinnen.“

Manuel Martinez (SPA, Sieger Kugel): „Ich bin glücklich über meine Leistung. Über 21 Meter zu werfen, ist immer ein gutes Resultat. Ich kam heute nahe an meine Saisonbestleistung heran. Ich mag es nicht, nur vier Versuche zu haben und bin auch gegen die geplanten Regeländerungen. Ich brauche mehr Stöße, um meine beste Leistung zu erreichen.“

Mark Lewis-Francis (GBR, Sieger 100m): „Gegen Olympiasieger Kenteris zu laufen, hat mich heute besonders angestachelt. Das war mein erster Start bei den Männern im Freien für mein Land und ich bin mit dem Ergebnis und der Zeit von 10,13 Sekunden zufrieden. Ich bin in Form, das beweist, dass ich mich trotz Bahn acht bei diesen kalten und windigen Bedingungen durchgesetzt habe.“

Kathy Butler (GBR, Siegerin 3000m): „Ich hätte nicht so oft hinter mich schauen sollen während des Rennens. Am Ende ist aber doch alles gut gegangen. Alles lief nach Plan. Nach 800 Metern habe ich angegriffen und das war entscheidend.“

Marina Kislova (RUS, Siegerin 100m): „Der Start wie wie immer der stärkste Teil meines Rennens. Wenn ich mich weiter verbessern will, muss ich auf der zweiten Hälfte der Strecke stärker werden. Meine Läufe müssen ausgeglichener werden.“

Ingo Schultz (D, 400m): „Das Rennen war soweit okay. Jetzt haben wir mit der Staffel noch die Chance, noch einmal zu punkten.“

Jan Reinberg (D, 400m Hürden): „Ich habe nie den Rhythmus gefunden. Nach der sechsten Hürde musste ich mit dem falschen Bein über die Hürde. Ich bin überhaupt nicht zufrieden.“

Jan Fitschen (D, 5000m): „Die letzten Wochen musste ich zu viele Rennen laufen, um mich für Peking und Edmonton zu qualifizieren, deshalb war heute nicht mehr drin.“

Karsten Kobs (D, Hammer): „Mir fehlt die nötige Ruhe im Wettkampf. Ich kann die guten Leistungen im Training nicht umsetzen. Früher konnte ich noch ein, zwei Meter drauflegen und mich auch innerhalb des Wettkampfes steigern. Jetzt ist es das glatte Gegenteil. Wenn sich das in den nächsten vier Wochen nicht ändert, werde ich wohl auf die WM in Edmonton verzichten. Ich werde nicht als Tourist dorthin fahren.“

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