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Sparkassen-Indoor-Meeting in Dortmund

Svetlana Feofanova wieder am Start

Tim Montgomery präsentiert sich über sechzig Meter


08.01.02 (pm) Nur das Beste vom Besten scheint den Verantwortlichen des 8. Sparkassen-Indoor-Meetings in Dortmund gerade gut genug. Das Leichtathletik-Event trägt seinen Namen sicher zurecht. Auch für den Stabhochsprung der Frauen und den 60-Meter-Sprint der Männer liest sich die Gästeliste wie ein „Who is who“. Mit Swetlana Feofanova und Tim Montgomery kommen zwei WM-Zweite von Edmonton nach Dortmund. 

Aber Ladys first: In der technisch anspruchsvollen Disziplin Stabhochsprung setzte Svetlana Feofanova im vergangenen Jahr ein Glanzlicht in der Helmut-Körnig-Halle. Die zierliche Russin, die früher eine gute Turnerin war, übersprang 4,64 Meter und die Zuschauer durften kurzzeitig über einen neuen Weltrekord jubeln, der aber dann mit einem Fragezeichen versehen werden musste und der Klärung durch den Weltverband bedurfte. Denn zwei Tage zuvor war die US-Amerikanerin Stacy Dragila in ihrer Heimat bereits 4,65 Meter gesprungen, allerdings unter fragwürdigen Umständen. Zehn Tage später steigerte sich die 21-jährige in Piräus auf 4,65 Meter. In der Freiluftsaison ging es dann noch zehn Zentimeter höher hinaus. Bei der WM in Edmonton sprang Feofanowa mit 4,75 Metern Europarekord und wurde nur von der höhengleichen Stacy Dragila besiegt. Mit die stärkste Konkurrenz für Feofanova kommt aus dem eigenen Lager, denn mit Jelena Beljakowa, die im Winter 2001 4,55 Meter schaffte, und der erst 19-jährigen Jelena Isinbajewa, die 2001 im Freien 4,46 Meter überwand, sind noch zwei weitere Russinnen am Start.

Yvonne Buschbaum in guter Verfassung zur „kleinen WM-Revanche“

Aber auch die stärksten deutschen Springerinnen sind nicht chancenlos. Im Gegenteil: Insbesondere die 21-jährige Yvonne Buschbaum (VfB Stuttgart), die im Winter 2001 4,40 Meter sprang und sich dann im Freien auf 4,46 Meter steigerte, soll derzeit im Training einen ausgezeichneten Eindruck machen. Ihr zur Seite stehen die 20-jährige Annika Becker (LG Alheimer Rotenburg/Bebra), Deutsche Freiluft-Meisterin 2001 mit deutscher Rekordhöhe von 4,55 Metern, und Martina Strutz (Schweriner SC), die sich 2001 über 4,42 Meter schwang. Das hochkarätige Feld, das sicher für den einen oder anderen Rekord gut ist, komplettiert die Isländerin Thorey Edda Elisdottir. Die 24-jährige sprang im Winter 2001 4,51 Meter und kam bei der WM in Edmonton mit 4,45 Metern auf den sechsten Platz – noch einen Rang vor Yvonne Buschbaum. So gesehen wird das erneute Aufeinandertreffen für Buschbaum zur „kleinen WM-Revanche“.

Tim Goebel gegen Vize-Weltmeister Tim Montgomery

Über 60 Meter der Männer sehen die Fans in der sicher wieder ausverkauften Halle einen „kleinen Länderkampf“ Deutschland gegen die USA. Tim Goebel (ASV Köln), Marc Blume und Alexander Kosenkow (beide TV Wattenscheid) stellen sich Tim Montgomery, Coby Miller, Greg Saddler und Ja’Warren Hooker. Insbesondere das Duell der beiden Tims verspricht Hochspannung. Der beste Deutsche gegen den besten US-Boy – hinter Weltrekordler Maurice Greene. Der Ausgang des Zweikampfs ist keineswegs klar, da in der Halle viel vom Start abhängt, an dessen Verbesserung speziell Tim Goebel viel arbeitet. Von der Papierform her sind natürlich die US-Amerikaner favorisiert. Die beste Hallenzeit mit 6,46 Sekunden hat Montgomery, der 2001 den Durchbruch schaffte und bei Hallen- und Freiluft-WM auf der kürzesten Strecke jeweils die Silbermedaille gewann. Bei eben jener Hallen-WM in Lissabon lief der 26-Jährige 6,46 Sekunden. Nicht weit davon entfernt ist Coby Miller, der 2001 6,50 Sekunden lief. Dicht gedrängt folgen Greg Saddler und Ja’Warren Hooker (beide 6,51 Sekunden). Mit ein wenig Abstand folgen dann Marc Blume (6,54 Sekunden) und der erst 19-jährige Tim Goebel (6,58 Sekunden). Der Deutsche Freiluftmeister 2001 lief diese Zeit bei der Hallen-DM 2001 in Dortmund. Sicher ein gutes Omen für das größte deutsche Sprinttalent. Dortmund wird auch für den Kölner wieder eine Reise wert sein.

Auch auf den Mittelstrecken läuft einiges…

Nach den bereits veröffentlichten Top-Athleten Grit Breuer (400 m), Dieter Baumann (3000 m) und Ingo Schultz (200 m) geht es laufend weiter mit der Schar der deutschen Leichtathletik-Cracks. Denn auch auf den Mittelstrecken läuft einiges beim 8. Sparkassen Indoor-Meeting in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle. Das internationale Leichtathletik-Sportfest am 27. Januar 2002 wird auch diesmal seinem hohen Anspruch gerecht und bleibt seinem Veranstaltungs-Motto „Deutsche Spitzenathleten im Kampf gegen die Weltklasse“ treu. Und auch über 800 Meter der Frauen und 1500 Meter der Männer wird es für die besten deutschen Läuferinnen und Läufer wahrlich kein gemütlicher Nachmittagsspaziergang. 

Im Gegenteil: Für Wolfram Müller und Ivonne Teichmann heißt es: Beide Beine in die Hände nehmen und laufen, was das Zeug hält! Schnelle Rennen sind programmiert und erwünscht, von Fans und Athleten gleichermaßen. Für den Pirnaer Wolfram Müller, der 2001 als deutscher 1500-Meter-Meister und WM-Teilnehmer den Durchbruch schaffte, haben die Organisatoren tief in die Tasche gegriffen, um mit Driss Maazouzi, Kenenisa Bekele und Leonard Mucheru drei Top-Läufer verpflichten zu können. Aber der Reihe nach: Mit dem Franzosen Maazouzi kommt der WM-Dritte von Edmonton in die Körnig-Halle. Der 32-jährige präsentierte sich in Kanada in Top-Form und lief in 3:31,54 seine Jahresbestzeit. Nur unwesentlich langsamer war 2001 mit 3:33,79 der Kenianer Mucheru. Und auch der Äthiopier Bekele, 2001 weltweit die Nummer zwei über 3000 Meter (7:30,67), befindet sich in einem ähnlichen Leistungsbereich. Maazouzi, der in Marokko geboren wurde und seit 1999 international für Frankreich startberechtigt ist, stellte 1998 in 3:37,83 seine Hallenbestzeit auf. Das wird eine harte Nuss für den 20-Jährigen Wolfram Müller, der sich im vergangenen Jahr im Freien auf 3:37,61 steigerte.

Ivonne Teichmann darf mit Sieg spekulieren – Fällt der Meetingrekord?

Über 800 Meter hat die deutsche Meisterin Ivonne Teichmann durchaus Siegchancen. Die 24-jährige vom SC Magdeburg, WM-Achte von Edmonton, stieß 2001 in die Weltspitze vor und markierte in 1:58,62 Minuten beim Golden-League-Meeting in Brüssel eine neue persönliche Bestmarke. Als Hindernisse auf dem Weg zum Sieg haben ihr die Meetingmacher die Russinnen Natalja Gorelowa und Swetlana Tscherkassowa, sowie die Slowenin Jolanda Ceplak und die Schweizerin Anita Brägger in den Weg gestellt. Tscherkassowa, Ceplak und Brägger, allesamt Läuferinnen, die unter zwei Minuten laufen können, standen bei der WM jeweils im Halbfinale. Gorelowa gewann in Edmonton WM-Bronze über 1500 Meter. Der Meeting-Rekord von 2:00,08, den die Tschechin Ludmila Formanova 1999 aufgestellt hat, dürfte in Gefahr geraten. 

Der Kartenvorverkauf für das in den vergangenen Jahren stets ausverkaufte Meeting läuft seit dem 2. Januar 2002. Tickets können an allen 80 Geschäftsstellen der Stadtsparkasse Dortmund, beim Ticket-Pool der Westfalenhallen unter der Telefonnummer 0231/1204-666 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Stehplätze kosten drei bis sechs Euro, Sitzplätze gibt es in den Kategorien von 13,50 bis 26,50 Euro. Auf die Tickets, fertig – los!

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