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Interview mit Ralf Leberer

„Mein großes Ziel ist Sydney“

Der Ulmer Hürdensprinter ist mittlerweile eine feste Größe

08.07.2000 (fc) Ralf Leberer liegt auf Sydneykurs. In Osnabrück-Gretesch hatte er am 24. Juni zum zweiten Mal die Norm von 13,50 Sekunden geschafft und damit zumindest die Kriterien des DLV erfüllt. Er entwickelte sich in den letzten beiden Jahren klammheimlich im Schatten von Falk Balzer und Florian Schwarthoff zu einer festen Größe über 110 Meter Hürden. Aber die drei Startplätze im Hürdensprint sind heiß umkämpft, da auch Mike Fenner noch Ansprüche auf ein Sydneyticket erhebt. Wie der sympathische Ulmer, der in Dortmund beim DLV-Meeting Dritter wurde hinter Colin Jackson und Falk Balzer, seine Chancen einschätzt und warum er noch schneller laufen kann, verriet er uns im Interview nach seinem Wettkampf in Dortmund. steeple.de:

Ralf, Du bist hier in Dortmund auf den dritten Platz gelaufen. Du machst einen recht glücklichen Eindruck… Ralf Leberer:
Ich habe an der ersten und an der achten Hürde viel Zeit verschenkt, weil ich die umgeschmissen habe. Das hat mir wahrscheinlich sogar den Sieg gekostet. Ich bin zufrieden damit, dass ich Zweiter unter den Deutschen bin. Mein großes Ziel ist Sydney, aber der Europacup wäre natürlich eine schöne Zugabe gewesen.  steeple.de:
So wie es momentan aussieht, hast Du eines der umkämpften Olympiatickets relativ sicher, wobei noch viel passieren kann bis zu den Deutschen Meisterschaften. Du hast ja schon internationale Erfahrung gesammelt. Was bedeutet Olympia für Dich?

Ralf Leberer:
Das ist das größte Ziel, das man sich als Sportler vorstellen kann. Von der sportlichen Stufe her ist es fast wie die Weltmeisterschaft im letzten Jahr, bei der ich auch dabei war. Aber das ganze Drumherum ist viel bedeutsamer für mich. Deshalb ist die Olympiateilnahme das Ziel und ich möchte unbedingt nach Sydney in diesem Jahr.

steeple.de:
Wo siehst Du jetzt momentan den deutschen Hürdensprint? National ist es ja relativ eng, aber zur internationalen Spitze ist doch noch ein wenig Abstand…Ralf Leberer:
Ja, das stimmt. Gerade Falk Balzer ist schon bessere Zeiten gelaufen. Derzeit sind vier deutsche Läufer in der gleichen Leistungsklasse. Im Grunde genommen kann jeder von uns vier daheim bleiben. Die Deutschen Meisterschaften sind ausschlaggebend. Für den Endlauf bei den Olympischen Spielen müssen wir uns alle noch ein bisschen steigern. Mit einer 13,40 wird es wahrscheinlich nicht ganz reichen. Wenn ich sehe, was ich in den letzten Läufen noch für Fehler gemacht habe und welche Zeiten ich gelaufen bin, sehe ich für mich schon noch Potential und ich bin sicher, dass Falk Balzer das auch noch schafft!

steeple.de:
Die Endlaufteilnahme bei den Spielen wäre auf alle Fälle das große Ziel für Dich…?

Ralf Leberer:
Auf jeden Fall! Zunächst mal muss ich das Halbfinale erreichen und das ist schwer genug. Es sind zehn Hürden, die im Weg stehen und an jeder kann man hängen bleiben. Ich weiß nicht, ob das Ziel Endlauf zu hoch gesteckt ist, aber es erscheint mir trotzdem realistisch. Es ist erreichbar. 

steeple.de:
Wie sehen Deine Pläne kurz- und mittelfristig aus?

Ralf Leberer:
Kurzfristig plane ich an den nächsten drei Wochenenden jeweils noch einen Wettkampf. Zuerst in Südtirol am nächsten Samstag, danach laufe ich in Chemnitz und dann sind die Deutschen Meisterschaften. Dort entscheidet sich, wie der Rest des Jahres verplant wird. Darüber mache ich mir jetzt noch keine großen Gedanken, denn dann wäre die Enttäuschung zu groß, wenn ich alles auf Sydney ausrichte und es doch nicht klappt. Wenn es klappt, was ich schon glaube, wird noch mal ein Trainingslager geplant und es werden ein paar Wettkämpfe gemacht, bevor es dann nach Sydney geht.

steeple.de:
Vielen Dank für das Gespräch, Ralf! Und viel Erfolg weiterhin!

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