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Hallen-Europameisterschaft in Gent

Keine sichere DLV-Goldkandidatin

Drechsler, Rücker und Rockmeier noch mit besten Aussichten

24.02.00 (fc) Wie schon bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften blickt steeple.de auch auf die Hallen-EM in Gent voraus und nimmt jede einzelne Disziplin unter die Lupe. Dabei legen wir natürlich ein besonderes Augenmerk auf die deutschen Teilnehmer. Bei den Frauen ist eine echte Goldkandidatin auch nach langem Suchen nur schwer zu entdecken. Am ehesten können sich noch Anja Rücker, Birgit Rockmeier und Heike Drechsler Hoffnungen machen.

60 Meter:
Wer Gold holen will, muss Ekaterina Thanou aus Griechenland besiegen. Das versuchen werden in jedem Fall Anzhela Kravchenko (UKR) und Petja Pendareva (BUL). Auch eine fitte Christine Arron kann dem Finale ihren Stempel aufdrücken. Andrea Philipp geht nicht aussichtslos ins Rennen. Für Marion Wagner wäre die Finalteilnahme schon ein Erfolg.

200 Meter:
Birgit Rockmeier sorgte für ein Highlight der Deutschen Hallen-Meisterschaften vor zwei Wochen. Wenn sie diese Leistung wiederholt, kann sie auch in Belgien auf dem Treppchen ganz oben stehen. Aber nur mit einem perfekten Lauf wird sie Konkurrentinnen wie die Russinnen Yekaterina Leshcheva und Natalja Voronova, die Französinnen Muriel Hurtis und Fabe Dia oder Nora Guner (TUR) auf Distanz halten können. Andrea Philipp und Esther Möller bangen um den Endlauf.

400 Meter:
Grit Breuer hat die Hallensaison schon längst beendet, also ist es an Vize-Weltmeisterin Anja Rücker, die deutschen Farben hochzuhalten. Und wer weiß, vielleicht kann in ihrem Schatten die Berlinerin Claudia Marx überraschen. Das Zeug dazu hat sie allemal. Zum engeren Favoritenkreis gehören Natalja Nazarova (RUS) und Helena Fuchsova (TCH), die von ihren kürzlichen Jobs als Tempomacherin über die 800 Meter profitieren könnte.

800 Meter:
In Österreich zweifelt niemand daran. Stephanie Graf wird Hallen-Europameisterin. Nach ihrem beeindruckenden Lauf von Birmingham traut sich auch kein Experte, dieser These zu widersprechen. Die Russin Natalja Tsyganova zeigte in den bisherigen Läufen, dass sie wohl die einzige in Europa ist, die Graf derzeit folgen kann. Dahinter werden Sandra Stals (BEL), Stella Jongmans (NDL) und die deutsche Hoffnung Yvonne Teichmann um Bronze kämpfen. In einem taktischen Rennen könnte die Magdeburgerin unter Umständen von Simone Beutelspacher und Linda Kisabaka profitieren.

1500 Meter / 3000 Meter:
Gabriela Szabo hat noch offen gelassen, ob sie in beiden Bewerben an den Start geht. Wie auch immer, an der Rumänin führt jedenfalls kein Weg vorbei. Gerechnet werden muss außerdem mit Violeta Szekely (RUM), Lidia Chojecka (POL) und Helena Javornik (SLO). Über 3000 Meter traut man Olga Yegorova (RUS) einiges zu. Auf der halben Distanz sollte man die schnelle Irin Sinead Delahunty und die Russinnen Kuznetsova, Kosenkova und Kremljova beachten. Kathleen Friedrich und Carmen Wüstenhagen werden sich auf einen guten Platz konzentrieren.

60 Meter Hürden:
Die deutsche Teilnehmerin, Juliane Sprenger, wird in diesem Bewerb um den Finaleinzug kämpfen und kann dabei Erfahrungen sammeln. Den Titel machen aber mit Patricia Girard (FRA), Yulia Graudyn (RUS), Linda Ferga (FRA) und Diane Allahgreen (GBR) andere unter sich aus. Beobachten sollte man auch die Slowenin Brigita Bukovec, die nach einer längeren Pause wieder den Anschluss an die Weltspitze sucht.

Hochsprung:
Heike Henkel hat sich zum Ziel gesetzt, sich für das Finale zu qualifizieren. Darum geht es auch für die Berlinerin Amewu Mensah. Kajsa Bergqvist (SWE) greift als einzige Zwei-Meter-Springerin dieses Jahres nach Gold. Diesen Triumph kann ihr vielleicht die Bulgarin Venelina Veneva streitig machen. Ansonsten werden Olga Kaliturina (RUS), Zuzana Hlavanova (TCH), Viktoria Seregina (RUS) und Vita Palamar (UKR) noch gute Chancen eingeräumt.

Stabhochsprung:
Für Spannung ist gesorgt. Vize-Weltmeisterin Anzhela Balakhonova wird favorisiert, allerdings musste die Ukrainerin in Birmingham eine Niederlage hinnehmen. Deshalb sind Hoffnungen von der blutjungen Russin Yelena Isinbajeva, ihrer Landsfrau Yelena Beljakova, den Tschechinnen Daniela Bartova und Pavla Hamackova, die alle auf Medaillen schielen, nicht unbegründet. Auch Yvonne Buschbaum und Christine Adams treten mit guten Perspektiven an. In dieses Gerangel wird Sabine Schulte nicht eingreifen können, aber vielleicht gibt sie dennoch im Finale eine gute Figur ab.

Weitsprung:
Heike Drechsler ließ sich von einer Erkältung nicht davon abbringen, nach Gent zu fahren. Ausschlaggebend dafür waren die guten Leistungen in Madrid und Birmingham. Wenn sie daran anschließt, hat die medaillenträchtige Weitspringerin ein weiteres Edelmetall sicher. In diesem Zusammenhang sollte man vor allem noch auf Olga Rubljova (RUS), Iva Prandjeva (BUL), Erica Johansson (SWE) und Tatjana Ter-Mesrobjan (RUS) achten. Weltmeisterin Niurka Montalvo ist angeschlagen und sagte Gent ab.

Dreisprung:
Ohne deutsche Teilnehmerin findet dieser Bewerb statt. Die Medaillen werden unter den Osteuropäerinnen ausgefochten, wobei Cristina Nicolau (RUM), Tatjana Lebedeva (RUS) und Iva Prandjeva (BUL) die besten Vorleistungen mitbringen.

Kugelstoßen:
Das Duell heißt Russland (Larissa Peleshenko und Svetlana Kriweljova) gegen Deutschland (Nadine Kleinert-Schmitt und Astrid Kumbernuss). Die beiden routinierten Damen aus dem Osten haben dabei ganz klar Gold und Silber im Visier, so dass sich die DLV-Vertreterinnen unter Umständen mit einer Medaille zufrieden geben müssen. Die 22jährige Nadine Beckel darf internationale Meriten sammeln und kann sich mit etwas Glück für den Endkampf qualifizieren.

4 x 400 Meter:
Nur drei Nationen erscheinen mit Russland, Italien und Rumänien in der vorläufigen Starterliste. Auch der Einlauf sollte in dieser Reihenfolge erfolgen, falls wirklich nur diese drei Verbände Staffeln ins Rennen schicken.

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