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Olympische Sommerspiele in Sydney

Gail Devers nicht im Finale

5. Tag (Abend) – Jones erreicht locker Halbfinale

27.09.00 (fc) Eine Überraschung gab es bereits im ersten Wettkampf des Abends. Die haushohe Favoritin Gail Devers (USA) kam im Halbfinale über 100 Meter Hürden nicht ins Ziel. Nach fünf Hürden stoppte sie ab. Nourredine Morceli gab über 1500 Meter ebenfalls auf. Ende der Schlusskurve hatte er einen Rempler abbekommen. Marion Jones trabte im 200-Meter-Viertelfinale auf den letzten Metern in 22,50 Sekunden nur noch gelassen aus. Hingegen sorgte Frank Busemann im Hochsprung für Entzücken auf der Tribüne, als er seine Bestleistung von 2,09 Metern einstellte.

Die Konkurrentinnen von Gail Devers im Halbfinale schauten verdutzt! Wo war sie geblieben? An der fünften Hürde hatte sie einfach aufgegeben. Sie war nicht in Tritt gekommen und überließ kampflos Nicole Ramalalanirina (FRA; 12,77 sec) den Sieg.  Schneller ging es im zweiten Lauf zu Werke. Dort siegte Glory Alozie (NGR) in 12,68 Sekunden vor Brigitte Foster (JAM; 12,70 sec) und Olga Shishigina (KAZ; 12,71 sec). Gail Devers machte eine Sehnenverletzung für ihre Aufgabe verantwortlich: „Die Schmerzen waren zu stark. Ich wusste, ich schaffe das nicht.“

Morceli ausgestiegen – Favoriten Ngeny und El Guerrouj im Finale
Titelverteidiger Nourredine Morceli (ALG) war über 1500 Meter das nächste prominente Opfer. Eingangs der Schlussrunde lag er im Halbfinale noch neben Noah Ngeny (KEN), der in 3:39,29 Minuten gewann, an der führenden Position, aber eingangs der Zielgerade war er bereits zurückgefallen und bekam auch noch einen Rempler ab, was ihn schließlich zur Aufgabe veranlasste. Im zweiten Ausscheidungslauf kontrollierte Topfavorit Hicham El Guerrouj (MAR) in der entscheidenden Phase das Geschehen und ließ in 3:37,60 Minuten keine Zweifel an seiner Form aufkommen. Hingegen kam der Spanier Andres Diaz, einer der Medaillenkandidaten, nur als Sechster ins Ziel und lediglich über die Zeit weiter.

Jones locker im Halbfinale
In den Zwischenläufen über 200 Meter musste Cathy Freeman (AUS) auf der Zielgerade noch mächtig Gas geben, um das Halbfinale zu erreichen. Die Deutsche Sabrina Mulrain sah sich Marion Jones, Zhanna Pintusevich und Melinda Gainsford-Taylor (AUS) gegenüber. Jones trabte auf den letzen Metern nur noch aus. Die Australierin siegte in 22,49 Sekunden. Mulrain (23,24 sec) schied als Achte aus. Debbie Ferguson (BAH), Susanthika Jayasinghe (SRI) und Beverly McDonald (JAM) hinterließen einen guten Eindruck. Bei den Männern bestach der Brite Darren Campbell in 20,13 Sekunden. Ato Boldon (TRI) begnügte sich mit dem dritten Rang. Die weiteren Läufe gewannen Obadele Thompson (BAR; 20,16 sec), John Capel (USA; 20,13 sec) und Floyd Heard (USA).

Frank Busemann stellt Hochsprung-Bestleistung ein
Im Zehnkampf kam der Weltmeister Tomas Dvorak auch im Hochsprung nicht so recht in Tritt. Im Gegensatz zum Mitkonkurrenten Erki Nool (EST) scheiterte er an den zwei Metern. Frank Busemann hatte bei 2,03 Metern allen Grund zu jubeln. Im zweiten Versuch meisterte er diese Höhe. Bei 2,06 Metern strahlte Franz-Josef Busemann auf der Tribüne fast noch mehr als sein Filius, ehe es an die Bestleistung von 2,09 Meter ging. Und dort sprang der „Papa“ gemeinsam mit Bundestrainer Claus Marek vor Freude auf, als Frank Busemann auch diese Höhe nahm. An 2,12 Metern scheiterte er nur hauchdünn. Damit blieb der Recklinghausener weiterhin auf dem sechsten Rang nach dem vierten Bewerb. Zum Abschluss des Tages lief Busemann auf der achten Bahn zu schnell an und hatte auf der Zielgerade mächtig zu kämpfen. Der Brite Dean Macey sorgte in 46,41 Sekunden für einen Kracher, er steigerte seine alte Bestmarke um fast zwei Sekunden. Huffins, Macey und Nool sind die Top Drei nach dem ersten Zehnkampf-Tag. Weltrekordhalter Tomas Dvorak liegt rund 250 Punkte hinter der Spitze und einen Platz hinter Frank Busemann, der glänzender Sechster ist, und nachher sagte: „Ich bin nicht ganz zufrieden, aber es geht.“

Drechsler und Tiedtke vertreten deutsche Farben im Weitsprung-Finale
Heike Drechsler ließ in der Weitsprung-Qualifikation keine Zweifel an ihrer exzellenten Verfassung aufkommen. Mit 6,84 Metern übertraf sie bereits im ersten Versuch mit 6,84 Metern deutlich die geforderte Weite von 6,70 Metern. Fiona May (ITA) kam im dritten Sprung auf 6,81 Meter. Die US-Starterinnen Marion Jones (6,78 m) und Dawn Burrell (6,77 m) deuteten an, dass sie im Kampf um die Medaillen ein Wörtchen mitreden können. Sofia Schulte (D) enttäuschte mit 6,23 Metern. In der Gruppe A erreichte Susen Tiedtke mit 6,65 Metern über die Weitenbesten das Finale. Einige gute Sprinterinnen wie Hallen-Europameisterin Erica Johansson (SWE) oder die Griechin Niki Xanthou verpassten den Einzug.

Deutsche Stabakrobaten im Finale – Bubka und Galfione raus
In der Stabhochsprung-Qualifikation der Männer war Danny Ecker einer der ersten, der 5,70 Meter überquerte. Michael Stolle musste bei dieser Höhe zittern, meisterte sie erst im dritten Versuch. Sergej Bubka scheiterte dreimal an dieser Höhe, was für den Ukrainer, der hoch pokerte, einen „Salto Nullo“ bedeutete. Letztlich reichten 5,65 Meter zum Erreichen des Finales. Die drei deutschen Stabakrobaten sind ebenso dabei wie Weltmeister Maxim Tarasov (RUS), die Australier Markov und Chistiakov und die US-Boys Johnson und Hysong. Seinen Titel nicht verteidigen kann der Franzose Jean Galfione, der über 5,55 Meter nicht hinauskam.

Mutiger Arndt mit Glück in Endlauf
Der Berliner Jirka Arndt zeigte sich in seinem 5000-Meter-Vorlauf mutig an der Spitze. Mit einer Zeit von 13:26,18 Minuten war er Neunter. Das Aus? Nein, denn über die Zeitschnellstenregelung rutschte er in Endlauf, da der zweite Vorlauf, den Favorit Ali Saidi-Sief (ALG) in 13:29,24 Minuten gewann, deutlich langsamer war. In Arndts Rennen siegte der Marokkaner Brahim Lahlafi in 13:22,70 Minuten vor den Äthiopiern Wolde und Bayesa.

Bericht zu den Vormittagswettkämpfen des 5. Tages

– Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik –

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