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Neuer Hoffnungsschimmer für den Marathonstar

Khalid Khannouchi hofft wieder

Olympiastart in Sydney hängt von den Behörden ab

04.04.00 (fc) Welcher der Spitzenathleten träumt nicht davon, im September bei den Olympischen Sommerspielen in Sydney auf dem Treppchen zu stehen. Während es für die meisten im Vorfeld nur darum geht, die Norm zu knacken und dann rechtzeitig topfit zu sein, hat der Inhaber der Marathon-Weltbestzeit, Khalid Khannouchi, im Moment andere Sorgen. Der Noch-Marokkaner lebt seit Jahren in den USA, heiratete 1996 seine amerikanische Trainerin Sandra und stellte mittlerweile den Einbürgerungsantrag, der unter normalen Umständen etliche Monate in Anspruch nehmen würde. Exakt davon hängt ab, ob er für die USA in Sydney startberechtigt ist oder nicht.

Nachdem vor kurzem von offizieller Seite alle Hoffnungen auf eine rechtzeitige Einbürgerung zurückgewiesen wurden, ist man im Hause Khannouchi noch optimistisch. Sandra Khannouchi: „Es gibt noch eine Chance, dass Khalid bei den kommenden Spielen als US-Amerikaner startet.“ 

Der Läufer kam 1993 nach New York, gilt jedoch erst seit 1998 auf dem Papier als Einwohner der USA und nach den geltenden Bestimmungen würde er deshalb frühestens 2001 den US-Pass bekommen. Seine Frau Sandra hat kürzlich allerdings einen Job bei einer amerikanischen Verwaltung im Ausland angenommen und es gibt im Paragraphendschungel eine Klausel, die unter solchen Umständen dem Ehegatten eine schnellere Einbürgerung ermöglicht. Aber selbst, wenn es zeitlich reichen sollte, muss Khannouchi noch auf die Zustimmung des Nationalen Olympischen Komitees seines Heimatlandes Marokko hoffen, da andernfalls eine Drei-Jahres-Sperre nach den Olympia-Statuten Gültigkeit annimmt. Aziz Daouda, schillernde Figur im dortigen Leichtathletik-Verband, äußerte sich dahingehend, dass nicht beabsichtigt sei, Khannouchi Steine in den Weg zu legen. Er machte aber auch keinen Hehl daraus, dass er das Marathon-As lieber für sein Land laufen sehen würde und für Khannouchi jederzeit ein Platz in der marokkanischen Mannschaft frei wäre. Dieser lehnt diese Möglichkeit jedoch ab.

Für Khalid Khannouchi drängt die Zeit und er muss nun Überlegungen anstellen, was seine weitere Wettkampfplanung angeht. Er hat für den London-Marathon am 16. April gemeldet, jedoch bereits von einiger Zeit angekündigt, im Falle eines Starts bei den US-Trials am 7. Mai in Pittsburgh auf das hochdotierte Rennen in England zu verzichten. Allerdings ist noch offen, ob Khannouchi überhaupt bei den US-Marathon-Ausscheidungen startberechtigt sein wird. Zieht er also in London zurück und darf in Pittsburgh (noch) nicht starten, steht er mit leeren Händen da. Startet er in England, kann aber dann bei den Ausscheidungen nicht die geforderten 2:14 Minuten unterbieten oder sich unter den ersten Drei platzieren, hat er am Ende zwar den US-Pass rechtzeitig in Händen, aber kein Olympiaticket! Im Falle einer Einbürgerung erst im Sommer müsste er auf eine Ausnahmeregelung innerhalb des US-Verbands hoffen. Angesichts der beinharten Kriterien in den Staaten sollte er jedoch nicht darauf vertrauen. 

Sandra Khannouchi, die einen Start ihres Mannes bei den Trials im Juli über 5.000 oder 10.000 Meter als Alternative in den Raum stellt, sieht das relativ gelassen. Sie sagte, es läge nicht mehr an ihnen, sondern an der Einbürgerungsbehörde. Für Khalid Khannouchi, der letztes Jahr in Chicago die Marathon-Weltbestzeit von 2:05:42 Stunden lief, würde mit einem Start im US-Trikot in Sydney ein Traum in Erfüllung gehen.  

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