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Internationales Meeting in Ingolstadt

Buschbaum springt deutschen Rekord

Kenianer Komen und Kimutai souverän – Mitchell 10,14 Sekunden

18.06.00 (fc) „Die Weltrangliste hat mich dermaßen angekotzt. Der Trainer hat sie mir jede Woche präsentiert“, stellte Stabhochspringerin Yvonne Buschbaum ihre Motivation vor, mit der sie in Ingolstadt mit 4,45 Metern einen neuen deutschen Rekord aufstellte. Daniel Komen diktierte beim Internationalen Meeting den 3000-Meter-Lauf nach Belieben. Sein junger Landsmann Japheth Kimutai stand ihm über 800 Meter mit einer Zeit von 1:44,47 Minuten in nichts nach.

Thomas Goller sorgte gleich zu Beginn der Veranstaltung über 400 Meter Hürden für ein Highlight. Bereits nach 200 Metern hatte er Ken Harnden, den schnellen Mann aus Zimbabwe, eingeholt, und kam zu einer Endzeit von 49,09 Sekunden, die zugleich neuen Stadionrekord bedeutete.

Dennis Mitchell folgte seinem Beispiel und lief in 10,14 Sekunden ebenfalls neuen Meetingrekord für Ingolstadt. Damit erfüllte der schillernde US-Sprinter die Erwartungen und war deutlich vor Daniel Effiong (10,38 sec). Bei den Frauen gewann Andrea Philipp in 11,45 Sekunden vor Esther Möller (11,50 sec). Philipp legte über 200 Meter mit der deutschen Jahresbestzeit von 22,90 Sekunden noch eine gute Leistung drauf.

Sven-Oliver Buder stand im Kugelstoßen erwartungsgemäß alleine auf weiter Flur. Er war der einzige Athlet, der die 20 Meter übertraf (20,08 m). Zweiter wurde Michael Mertens (19,60 m). 

Ingo Schultz ging die 400 Meter in einem beeindruckenden Tempo an, so dass er das Rennen in der neuen persönlichen Bestzeit von 45,79 Sekunden überlegen nach Hause lief. Zweiter wurde der Bremer Lars Figura in 46,57 Sekunden.

Über 110 Meter Hürden überraschte als Sieger der Bulgare Jivko Videnov in 13,41 Sekunden. Die deutschen Ralf Leberer und Florian Schwarthoff landeten mit Zeiten von 13,51 bzw. 13,53 Sekunden auf den Rängen drei und vier.

Kirsten Bolm bezwang beim Hürdensprint der Frauen die US-Girls Carson und Manning sowie die Dritte Caren Sonn. Mit den 12,99 Sekunden war sie zwar nur bedingt zufrieden, aber doch bestätigte sie diese Zeit unter 13,00 Minuten, dass sie die hoch angesiedelte Olympianorm von 12,90 Minuten schaffen kann. Sie warte jeden Tag darauf, sagte sie im Steeple-Gespräch. Den nächsten Anlauf nimmt sie in der kommenden Woche beim Grand-Prix-Meeting in Bratislava.

Der Kenianer Japheth Kimutai lief in 1:44,47 Minuten die zweitschnellste Zeit des Jahres über 800 Meter. Routinier Patrick Konchellah überließ seinem jungen Kollegen allerdings mehr oder weniger freiwillig mit einem Lächeln auf den Lippen den Sieg auf der Zielgerade.

Das Speerwerfen gehörte erwartungsgemäß den Kubanerinnen Osleydis Menendez und Sonia Bisset, die beide über 63 Meter warfen.

Siebenkämpferin Karin Ertl stellte sich im Hürdensprint und im Weitsprung (6,25 m) vor. Zu den 13,71 Sekunden über die 100 Meter Hürden, mit denen sie nicht den Endlauf erreichte, meinte sie: „Ich hatte mich schneller gefühlt.“ Für die Hallen-Europameisterin gibt es kurzfristig nur ein Ziel und das heißt: das Olympiaticket in Ratingen im Juli sichern! Deshalb steht der Sport momentan absolut im Mittelpunkt ihres Lebens und es bleibt kaum noch Zeit für andere Dinge.

Den Abschluss bildete fast schon traditionell in Ingolstadt der Stabhochsprung der Männer. Okkert Brits gewann mit 5,85 Metern im ersten Versuch, danach beendete er den Wettkampf. Tim Lobinger wurde mit 5,70 Metern Dritter hinter dem Niederländer Rens Blom. Yvonne Buschbaum stellte allerdings diese Leistungen mit einem neuen deutschen Rekord von 4,45 Metern in den Schatten. Mit 4,51 Metern wollte sie in der Weltjahresbestenliste auf den zweiten Rang, scheiterte aber dreimal an dieser Höhe. Trotzdem war sie nach diesem Ingolstadt-Debüt glücklich und die erste deutsche Springerin, die die Olympianorm von 4,40 Metern geknackt hat.

Mehrere Stadionrekorde und der deutsche Rekord trösteten Meeting-Direktor Robert Wagner über die verpasste Weltjahresbestleistung hinweg. Daniel Komen hatten das ein wenig zu heiße Wetter und eine beschwerliche Anreise nach Bayern dieses Unternehmen erschwert, so dass er sich letztlich mit 7:38,37 Minuten zufrieden geben musste. Der Weltrekordhalter unterstrich seine Extraklasse allerdings mit einem Lauf, der nie Zweifel an dem Sieger aufkommen ließ. Seine Landsleute Misoi Kipkirui und Felix Limo folgten auf den Plätzen.

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