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IHS in Sindelfingen

Lars Börgeling meistert 5,80 Meter

Russin Tatjana Kotova besiegt Olympiasiegerin Heike Drechsler


04.03.01 (fc) Das internationale Hallen-Meeting in Sindelfingen stand im Vorfeld unter keinem guten Stern. Sozusagen in letzter Minute hatten die Kubaner Ivan Pedroso und Luis Meliz ihre Starts abgesagt. „Der gute Termin ist zu einem schlechten geworden“, meinte Meeting-Chef Herbert Bohr enttäuscht, nachdem bereits vorher eine ganze Reihe namhafter Athleten einen Rückzieher gemacht hatte. Für einen Höhepunkt aus deutscher Sicht sorgte schließlich der Leverkusener Stabhochspringer Lars Börgeling, der mit 5,80 Metern den Bewerb für sich entschied. Gaby Rockmeier legte die 200 Meter in der neuen deutschen Jahresbestzeit von 23,01 Sekunden zurück.

Im ersten Wettkampf des Nachmittags, dem Stabhochsprung der Frauen, setzte sich Hallen-Europameisterin Pavla Hamackova mit 4,40 Metern vor den höhengleichen Yvonne Buschbaum und Tanya Koleva durch. Die Bulgarin sprang damit sogar neuen Landesrekord. Die deutsche Vertreterin fährt voll motiviert zur Hallen-WM. „Ich bin jetzt geladen und hoffe, dass ich es dort richtig raus lassen kann“, so Buschbaum. Dann soll es auch höher hinausgehen, als zuletzt: „Ich kann die 4,40 Meter nicht mehr sehen.“ Bei der Hallen-WM hält sie den dritten Platz für offen. In den Favoritenrollen sieht sie davor Stacy Dragila und Svetlana Feofanova. Bei den Männern zeigte Tim Lobinger wieder aufsteigende Tendenz (5,75 m), während der Neu-Leverkusener Lars Börgeling mit 5,80 Metern als Sieger überraschte. Er ging mit einem härteren Stab in den Wettkampf. „Heute morgen hatte ich erstmals über eine solche Höhe nachgedacht. Nach den 5,50 Metern war mir klar, dass ich heute hoch springen kann.“ Nun hofft das Mitglied der Sportförderkompanie auf eine Nachnominierung für Lissabon: „Wenn es klappt, wäre es eine Supersache.“

Olympiasiegerin Heike Drechsler tat sich im Weitsprung schwer. Tatjana Kotova (RUS) und Tunde Vaszi (UNG) übernahmen zunächst die Führung. Die Karlsruherin ging schließlich mehr Risiko ein und verbesserte sich im fünften Versuch auf Platz zwei. Im letzten Durchgang erreichte sie noch eine Weite von 6,61 Metern. Um 23 Zentimeter weiter sprang die Russin Tatjana Kotova, die sich damit auch für die Hallen-WM als Medaillenkandidatin empfahl. Die deutsche Mehrkämpferin Karin Ertl konnte mit ihrem sechsten Platz und einer Weite von 6,32 Metern zufrieden sein: „Ich bin wieder fit.“ Mittlerweile steht auch definitiv fest, dass sie zum Kreis der Auserwählten im Fünfkampf in Lissabon zählt.

Der Berliner Kofi Amoah Prah hatte von sich aus auf die Hallen-WM verzichtet. „Das Wichtigste ist, dass ich im Sommer gesund bin“, sagte der Olympia-Fünfte. Nachdem er zuletzt unter den acht Metern, die er sich zum Ziel gesetzt hatte, blieb, wollte er kein Risiko eingehen, obwohl er mit 8,13 Metern gute Chancen gehabt hätte, auch ohne Normerfüllung nach Lissabon zu fahren. Somit verabschiedete er sich in Abstinenz des Olympiasiegers Ivan Pedroso im Sindelfinger Glaspalast mit mäßigen 7,50 Metern aus seiner Hallensaison. Als einzige Acht-Meter-Springer des Wettbewerbs gaben der Australier Peter Burge (8,11 m) und der Schwede Peter Häggström (8,05 m) den Ton an.

Geburtstagskind Tim Goebel kam auf den 60 Metern nicht so schnell aus dem Block wie seine Konkurrenten, konnte sich aber in 6,59 Sekunden auf der zweiten Hälfte der Kurzstrecke noch lösen und sich somit selbst beschenken. Bei den Frauen hatte Sevatheda Fynes von den Bahamas in 7,16 Sekunden die Nase vorn. Über 200 Meter bestach Gabi Rockmeier in der deutschen Jahresbestzeit von 23,01 Sekunden vor ihrer Schwester Birgit (23,25 sec).

Unter zwei Minuten blieb über 800 Meter die Slowenin Jolanda Ceplak in 1:59,81 Minuten. Über 1500 Meter der Männer setzte sich der starke Ire Mark Carroll (3:40,42 min) durch. Noch schneller war es bei den Frauen. Olga Jegorowa (RUS) ließ mit einer Spitzenzeit von 4:05,74 Minuten ihren Konkurrentinnen nicht den Hauch einer Chance. Mit dem krankheitsbedingten Verzicht des Schweizers Andre Bucher auf die 800 Meter mussten die Veranstalter einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Der Kenianer Benjamin Kipkirui konnte in 1:46,34 Minuten die 1:45 Minuten, die für Bucher als Schallmauer vorgesehen waren, nicht unterbieten.

Die frühere Hürdensprinterin Birgit Hamann wurde am Rande der Veranstaltung von ihrem Verein VfL Sindelfingen nun offiziell verabschiedet.

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