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Domspitzmilch-Gala in Regensburg

Steffi Nerius trotzt dem Wetter

Kurze Spritztour genügt der Leverkusenerin für herausragende Leistung


16.06.01 (fc) Als die ersten Wettkämpfe des Sommers anstanden und Steffi Nerius wegen einer Ellenbogenverletzung noch pausieren musste, verglich sie sich und ihre gute Verfassung mit einem Porsche, der noch in der Garage steht. Bei ihrem Saisondebüt in Regensburg hat sie nun zum ersten Mal in diesem Jahr die Garage aufgeschlossen und ihre Befürchtung, es wäre vielleicht nur ein Trabant dahinter verborgen, trat nicht ein. So drehte die Leverkusenerin mit ihrem Porsche trotz Regens eine kurze Spritztour und stellte ihn danach an seinen angestammten Platz. Erst in einer Woche will sie ihn anlässlich des Europacups in Bremen ausfahren. Aber damit genug der Bildersprache!

Im ersten Versuch schleuderte die Olympia-Vierte ihren Speer weit hinaus. Auf exakt 63,72 Meter bei ihrem Saisondebüt. Eine stolze Weite, mit der sie gleich drei Fliegen mit einer Klatsche erledigte: WM-Norm, Qualifikation für den Europacup und deutsche Jahresbestleistung. Was will man mehr? Das dachte sich Steffi Nerius auch und verabschiedete sich sogleich aus dem Wettbewerb. Die gewonnene Zeit nutzte sie, um sich für ihren immer noch angeschlagenen Ellenbogen eine Packung Eis zu besorgen und schließlich gut gelaunt dem Treiben ihrer Kolleginnen zuzusehen. Diese mühten sich bei Regen mehr schlecht als recht mit ihren Wurfgeräten und die Weite von Nerius stand wie ein Turm in der Schlacht. Die Hallenserin Jana Woytowska wurde mit 54,87 Metern Zweite vor Christina Obergföll (54,29 m) und Dörthe Friedrich (54,21 m). „So habe ich mir das vorgestellt“, strahlte Steffi Nerius nach dem Wettkampf, „Regensburg gewinnen, Europacup gewinnen, Deutsche gewinnen – alles im ersten Versuch, das wäre perfekt.“

Kirsten Münchow haderte mit dem starken Regen

Weit weniger glücklich als Nerius war Hammerwerferin Kirsten Münchow im zweiten WM-Qualifikationswettkampf der Veranstaltung. Der Olympia-Medaillengewinnern verdarb der bald einsetzende starke Regen ganz gehörig die Stimmung: „Nach dem ersten Versuch dachte ich noch, darauf kann man aufbauen.“ Nur zwei gültige Versuche im Wettkampf, zweimal musste sie abbrechen und nach dem vierten Durchgang ließ sie ganz aus, ehe sie schließlich ihren Hammer schon vor Ende des Bewerbs zur Haupttribüne schleifte, um auf die Siegerehrung zu warten. „Die Witterung hat mich schon etwas irritiert und es hat mir auch keinen Spaß gemacht“, gab Münchow unumwunden zu. Den Sieg hatte sie trotzdem in der Tasche. 65,84 Meter reichten für Rang eins, knapp vor ihrer Vereinskollegin Susanne Keil (65,53 m) und Manuela Priemer (62,52 m). Die WM-Norm von 66 Metern blieb unangetastet. Darauf können die Hammerwerferinnen hinter Münchow morgen in Nürnberg einen neuen Angriff starten. Auch die derzeit führende Deutsche, die zwei Stunden vor dem Start in Regensburg eine erfolgreiche Vorbelastung machte, blickt dem Wettkampf bei LIVE 01 optimistisch entgegen: „Vielleicht schaffe ich es morgen, auf über 68 Meter zu werfen.“ Dabei misst sie sich auch mit der starken Russin Olga Kuzenkova. Angst vor der internationalen Konkurrenz hat Münchow im Hinblick auf den Saisonhöhepunkt in Edmonton keine: „Ich glaube schon, dass ich bei der WM in Edmonton wieder vorne mitmischen kann. Ich denke, unsere Vorbereitung, die im letzten Jahr sehr gut war, wird in diesem Jahr genauso laufen.“ Somit können die anstehenden Aufgaben kommen, denn Kirsten Münchow hat sich eine ganze Menge vorgenommen und will sich bereits bis zu den Deutschen Meisterschaften in Stuttgart weiter steigern.

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