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Ein Mittelstreckenläufer berichtet vom „Schweben“ über der Tartanbahn, das Gefühl „regelrecht über die Bahn zu fliegen“ blieb ihm unmittelbar nach dem Wettkampf in Erinnerung. Arme und Beine fühlten sich für den Sportler dann ganz leicht an. Der Zustand der optimalen Leistungsbereitschaft tritt ein. Die Synchronisation zwischen sensorischen und motorischen Abläufen einer Bewegung gelingt optimal. Man bezeichnet diesen Zustand als Flow. Dieser Zustand ist zwischen Angst und Langeweile anzusiedeln. Die Person sei sich in diesem Zustand zwar der Handlung bewusst, nicht aber ihrer selbst. Es ist ein tranceähnlicher Zustand, der optimale Leistungen zulässt. Wenn man den Flow-Zustand erlebt, kann man nach drei Ebenen klassifizieren:

1.) Subjektiv – kognitive Ebene (Gedanken/Bewertungen): Ein Hürdenläufer kann sich nach seinem erfolgreichen Lauf im Flow–Zustand an folgende Gedanken erinnern: Ich genieße diese rhythmischen Bewegungen, ich bin schnell, ich sehe in den Hürden keine Hindernisse, ich schwebe perfekt über die Hürden hinweg.

2.) Physiologische Ebene (Spannungsniveau): Der selbe Hürdensprinter: Der Wechsel zwischen Spannung und Entspannung stimmte. Ich brauche keine Kraft aufwenden, alles läuft von selbst, ich habe Freude an der Bewegung, ich fühle so eine Mischung zwischen totaler Motivation und der notwendigen Gelassenheit.
3.) Motorische Ebene (Handlung/Verhalten): Ich bin flüssig und rhythmisch, die Hürden wurden ökonomisch gelaufen. In den Flow–Erzählungen eines Sportlers – meist nach dem Wettkampf berichtet – mischen sich dann alle drei Ebenen zusammen. Der Athlet erlebt das Gefühl als Ganzes und kann nicht differenzieren. Das optimale Gefühl (Flow) kann auch von diesen drei Ebenen in Gang gesetzt werden:

1.) Gedanken/Bewertungen: Selbstkompetente, handlungsunterstützende Gedanken, Vertrauen in die eigenen Stärken.

2.) Spannungsniveau: Optimalbereich zwischen Panik und Tiefschlaf.
3.) Handlung/Verhalten: Körperliches Aufwärmprogramm, spezifisches Sich-Erwärmen und Bewegen, der Wettkampf selbst. Wenn man den Flow–Zustand erreicht hat, ist man für den Wettkampf bestens gerüstet. Sobald der Sportler jedoch von der Innenperspektive in die Außenperspektive überwechselt, wird der Flow unterbrochen. Meistens geschieht dies durch folgende Störfaktoren: 1.) Zu viele Anweisungen von außen 2.) Wenn sich der Athlet zu fragen beginnt, ob er die Sache auch gut mache 3.) Zweifel auftreten

4.) Die Anforderungen die Fähigkeiten des Athleten übersteigen