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Marathon

Marathonläufe fordern Bluttests

Deklaration von Spitzenmarathonläufen zum Anti-Doping-Kampf fixiert


05.03.01 (pm/fc) Der Berlin-Marathon hat sich mit den vier führenden Marathonläufen der Welt zusammengeschlossen und eine Deklaration unterzeichnet, um die Integrität des Laufsports auf einer weltweiten Basis durch Bluttests, während und außerhalb von Wettkämpfen, abzusichern.
Es wird angenommen, dass neben der ursprünglichen Allianz, bestehend aus dem New York City Marathon, dem London Marathon, dem Boston Marathon, dem Chicago Marathon und dem Berlin Marathon weitere internationale Marathonläufe und Straßenlaufveranstaltungen sich der Deklaration anschließen werden. Die Deklaration besteht aus sieben Punkten und ruft die IAAF und die entsprechenden nationalen Verbände dazu auf, Bluttests bei allen sanktionierten Veranstaltungen so schnell wie möglich durchzuführen. Alle dazu gehörigen Regeländerungen sollten bis zum August 2001ratifiziert sein.  Horst Milde, Race Director des real,- BERLIN-MARATHON, sagt: „Der einzige Weg um Spekulationen über Drogen und andere verbotene leistungssteigernde Techniken aus dem Weg zu gehen ist die Einführung von Bluttests. Diese Tests müssen weltweit während und außerhalb von Wettkämpfen durchgeführt werden. Dieser gemeinsame Schritt der fünf größten Marathonläufe der Welt ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wir müssen jetzt mit den nationalen und internationalen Verbänden intensiver zusammenarbeiten, um durch größeren Druck unser Ziel zu erreichen.“

Erklärung zu Doping und Blutuntersuchungen

Wir, die Unterzeichneten, willigen in die nachstehende Erklärung ein:

1. Die Verwendung von Medikamenten und die Anwendung anderer verbotener Methoden zur Verbesserung der Leistung von Sportlern in einem Marathonlauf steht im Widerspruch zur gesamten Ethik unserer Sports, und wir verurteilen diejenigen, die solche Arzneimittel bzw. Methoden verwenden
bzw. anwenden oder deren Einsatz fördern oder erleichtern.

2. Wir wissen, dass die Medikamente und Methoden, die bei Marathon-Teilnehmern eine besonders große Leistungssteigerung bewirken können, durch Urinuntersuchungen derzeit nicht nachweisbar sind und dass bei Blutuntersuchungen bessere Aussichten bestehen, diejenigen zu ermitteln, die Dopingverstöße begehen. Wir wissen ferner, dass derartige Untersuchungen bei den Olympischen Spielen von Sydney erstmals durchgeführt wurden.

3. Wir sind der Auffassung, dass Blutuntersuchungen sowohl bei Wettkämpfen als auch außerhalb des Wettkampfgeschehens notwendig sind, um die Integrität des Marathonsports zu gewährleisten. Wir stellen keine Behauptungen dazu auf, ob und in welchem Umfang solche Medikamente bzw. Methoden durch Athleten, die unseren Sport betreiben, angewendet werden, doch im Sinne des Schutzes aller Läufer und des Vertrauens der Öffentlichkeit sind Blutuntersuchungen unerlässlich.

4. Wir rufen die IAAF und die nationalen Verbände unserer Länder auf, so rasch wie möglich Blutuntersuchungen bei allen offiziell genehmigten Veranstaltungen zuzulassen und ihre Regeln im notwendigen Umfang abzuändern.

5. Wir verpflichten uns, gemäß den einzelstaatlichen Rechtsvorschriften und sobald die Regeln über die Durchführung von Blutuntersuchungen von der IAAF und unseren Landesverbänden ratifiziert sind, mit den zuständigen Stellen zusammenzuarbeiten, um dafür Sorge zu tragen, dass bei allen Marathonveranstaltungen Blutuntersuchungen entsprechend diesen Regeln durchgeführt werden.

6. Wir sind ferner der Auffassung, dass für eine nachhaltige Wirksamkeit Blutuntersuchungen bei Veranstaltungen allein nicht ausreichen und rufen daher die Internationale Antidoping-Agentur (WADA) auf, außerhalb der Wettkämpfe ganzjährig und ohne Vorankündigung Blutuntersuchungen durchzuführen.

7. Wir werden gemeinsam darauf hinwirken, dass andere Veranstalter von Marathon- und Straßenläufen diese Erklärung für ihre Wettkämpfe übernehmen. Englischer Originaltext unterschrieben von den Veranstaltungsleitern der folgenden Marathonläufe: Berlin – Horst Milde Boston – Guy Morse Chicago – Carey Pinkowski London – Nick Bitel

New York – Allan Steinfeld

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