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Stabhochspringen am Neupfarrplatz in Regensburg

Fliegender Holländer besiegt alle

Laurens Looije und Martin Kysela scheitern knapp an 5,62


28.05.01 (pm/orv) Im endlich einmal sonnigen Regensburg entschied der Holländer Laurens Looije das Stabhochsprungduell mit dem tschechischen Ex-Meister und WM-Teilnehmer Martin Kysela bei einer Höhe von 5,42 (Meetingrekord) nur dank der geringeren Anzahl der Fehlversuche für sich. Beide scheiterten am von Tausenden bevölkerten innerstädtischen Neupfarrplatz dann äußerst knapp an 5,62. Hendrik Hübner (TSV 04 Bayer Leverkusen) wurde Dritter mit 5,32. Bei den Frauen stellte die Dritte der diesjährigen Juniorenweltrangliste, Katerina Badurova aus Prag eine Klasse für sich dar. Mit sicher übersprungenen 4,02 und viel Pech bei den 4,22 ließ sie ihrer Landsmännin Michaela Boulova und Simone Langhirt aus Würzburg (beide 3,82) nicht den Hauch einer Chance.

Strahlend blauer Himmel, sommerliche Temperaturen, leichter Schiebewind von hinten, eine tolle Anlage und ein begeisterungsfähiges Publikum. Alles war angerichtet für ein echtes Springerfestival beim Domspitzmilch-Springen am Neupfarrplatz. Schon der Frauenwettbewerb zeigte hervorragenden Sport. Zuerst steigerte sich die sechzehnjährige Moni Siegfried vom SWC 46 Regensburg auf eine neue persönliche Bestleistung von 3,22. Nachdem Barbara Unterpaintner aus Mallersdorf und Silke Schneider aus Gersthofen ihre Hausrekorde mit 3,52 und 3,72 noch knapp verfehlt hatten, machte es die bayerische Nachwuchsmeisterin Simone Langhirt besser und überquerte erstmals die 3,82. Damit brachte sie die Sechste der Junioren-WM 2000, Michaela Boulova aus Prag, ganz schön ins Schwitzen. Nur auf Grund der geringeren Fehlversuche blieb die Tschechin letztendlich vor der Unterfränkin, war aber mit ihrer Leistung überhaupt nicht zufrieden. Dort, wo die beiden aufhörten, stieg Katerina Badurova erst ein. Die kleine, drahtige Athletin meisterte auch die 4,02 problemlos und ließ gleich die 4,22 auflegen. Letztendlich fehlte dann nur das berühmte Quentchen Glück für diese Höhe. Immerhin hatte sie heuer schon die 4,30 geschafft.

Zwölf Athleten bei der Männerkonkurrenz versprachen einiges. Schnell war die Spreu von der gehobenen Klasse getrennt. Für Jugendmeister Bastian Feldmeier (LG Domspitzmich Regensburg) und den Wasserburger Martin Wimmer (beide 4,22) war’s dennoch ein Erlebnis in solch einem Elitefeld mitspringen zu können. Einer, der noch im Vorjahr mit 5,11 Furore gemacht hatte, musste diesmal schon bei 4,62 aufstecken. Lokalmatdor Gregor Neumann (LG Domspitzmilch Regensburg) plagte eine Wadenzerrung, die ein weiteres Verweilen im Wettkampf unmöglich machte. Unter fünf Metern ging dann für die übrigen nichts mehr. Darüber für den 5,50-Springer Ralf Schmidt aus Zweibrücken leider auch nichts mehr. Er produzierte einen klassischen „salto nullo“, die anderen acht verbliebenen Springer meisterten die 5,02 mit mehr oder weniger Mühe. Bei 5,22 war Endstation für den Schweizer Meister Dany el Idrissi und die beiden Zweibrückener Christoph Völker (verletzungsbedingt) und Marvin Osei-Tutu. Zur Überraschung aller schwang sich der Uerdinger Philipp Leugermann als Erster über die 5,22, Christof Groß (Bayer Leverkusen) gelang dies erst im dritten Versuch. Sein Teamkollege Hendrik Hübner blieb bis einschließlich 5,32 ohne Fehl und Tadel. Dann war bei ihm auch die Luft raus und der Weg frei für das große Duell. Sowohl der tschechische Meister als auch der mit seinem schwarzen Kopftuch einem Piraten ähnelnden Holländer ließen bei 5,42 keinerlei Schwäche erkennen und segelten bombensicher darüber. Nachdem beide mutig, geradezu euphorisch auf Grund der guten Rahmenbedingungen, auf gewagte 5,62 setzten, wurde dem Prager letztendlich eine kleine Schwäche bei 5,22 zum Verhängnis. Dort hatte er sich einen Fehlversuch geleistet, der schließlich über Platz eins und zwei entschied.

Auch wenn es diesem Jahr noch nicht zu Höhen jenseits der 5,60 reichte, war das Springen am Marktplatz ein echtes Highlight im Regensburger Sportkalender, möglichgemacht durch Hauptsponsor Milchwerke Regensburg, verteten durch den designierten Direktor Dr. Bauer und den Verkaufsleiter Otto Prinzing, in Kooperation mit Mercedes Benz, Coca Cola und der Brauerei Thurn und Taxis, dem Entgegenkommen der Stadt und der Uni Regensburg mit der Überlassung des Platzes und der Sprunganlage. So war denn auch Oberbürgermeister Hans Schaidinger mit seiner Forderung nach einem dritten Domspitzmilchspringen 2002 ganz und gar nicht allein.

Ergebnisse:

Domspitzmilchspringen, Stabhochsprung am Neupfarrplatz

Männer: 1. Laurens Looije (Niederlande) 5,42, 2. Martin Kysela (Prag) 5,42, 3. Hendrik Hübner (TS Bayer 04 Leverkusen) 5,32, 4. Philipp Leugermann (Bayer Uerdingen/Dormagen) 5,22, 5. Christof Groß (Bayer Lev.) 5,22, 6. Christoph Völker (LAZ Zweibrücken) 5,02, 7. Dany el Idrissi (Schweiz) 5,02, 8. Marvin Osei-Tutu (LAZ Zweibrücken) 5,02, 9. Gregor Neumann (LG Domspitzmilch Regensburg) 4,42, 10. Bastian Feldmeier (LG Domspitzmilch Regensburg) und Stefan Wimmer (LAZ Wasserburg/Markt Schwaben) 4,22, Ralf Schmidt (LAZ Zweibrücken -o.g.V.)

Frauen: 1. Katerina Badurova 4,02, 2. Michaela Boulova (beide Prag) 3,82, 3. Simone Langhirt (LAZ Kreis Würzburg) 3,82, 4. Silke Schneider (TSV Gersthofen) 3,72, 5. Barbara Unterpaintner (TSV Mallersdorf) 3,52, 6. Veronika Völker (TS Lichtenfels) 3,32, 7. Moni Siegfried (SWC 46 Regensburg) 3,22 –

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