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Interview mit Frank Busemann

Das Zehnkampf-As war mit Götzis zufrieden

„Ich habe gelernt, dass man immer noch was dazulernen kann“

05.06.2000 (fc) Frank Busemann war neben Weltrekordler Tomas Dvorak beim Mehrkampf-Meeting in Götzis der Zehnkämpfer, der die meiste Aufmerksamkeit bei Zuschauern und Medienvertreter auf sich vereinte. Der Zehnkämpfer äußerte sich im Interview mit dem Leichtathletik-Online-Magazin neben einer Analyse zum Verlauf der zwei Tage in Götzis auch zu seinen Problemen mit den Fotografen bei den Wurfdisziplinen. Für die weitere Saison sieht er noch Potential für eine weitere Steigerung.

steeple.de:
Frank, wir hatten uns im Februar auf der ISPO schon mal unterhalten. Damals hattest Du gesagt, Du freust Dich auf Götzis. Wie siehst Du den Wettkampf jetzt im nachhinein. War’s für Dich der Spaß, den Du haben wolltest?

Frank Busemann:
Oh ja. Also der erste Tag, der war super! Da habe ich echt von der einen Disziplin zur nächsten einen Mordsspaß gehabt. Der zweite Tag war am Anfang sehr sehr durchwachsen. Da habe ich doch schon ein bisschen schönere Sachen erlebt. Aber ich habe hier gelernt, dass man auch beim Zehnkampf noch viele Sachen dazulernen kann. Auch dass man bei den Hürden zwischendurch mal nen „Vierer“ laufen kann. Aber zum Schluss war’s dann wieder sehr versöhnlich. Es war schon gut!

steeple.de:
Es gab ja auch ein paar Probleme beim Diskus mit den Fotografen. Möchtest Du dazu noch etwas sagen?

Frank Busemann:
Das ist immer so. Ich habe da seit drei Jahren eine leichte Phobie dagegen, nachdem ich beim Werfen mal ein Blitzlicht in die Augen bekommen habe. Damals habe ich mich ein bisschen erschrocken und seitdem bin ich da sehr sensibel. Jetzt höre ich sozusagen jede Fliege husten. Ich bin vielleicht dadurch zu sensibel für die Sache, na ja, was soll man machen. Ich versuche, daran zu arbeiten, aber wenn es brenzlig wird, dann geht es trotzdem nicht. 

steeple.de:
8531 Punkte sind doch ein sehr guter Wert. Besonders, wenn man den Lapsus beim Hürdenlauf hier bedenkt. Wo siehst Du Dich jetzt selbst momentan, wenn Du das alles berücksichtigst. Was glaubst Du, ist drin, in der Weltspitze?

Frank Busemann:
Vor Beginn des Meetings hatte ich so auf 8.500 Punkte spekuliert. Ich dachte, dass das klappen könnte. Dann ist es am ersten Tag ganz gut gelaufen. Wenn man da jetzt ein wenig rumrechnet, kann natürlich noch mehr dabei rauskommen. Dann kann man den Anschluss zu denen, die ganz oben stehen, finden. Mal kucken, ob ich das in Ratingen umsetzen kann, aber ich denke schon, dass ich noch ein paar Pünktchen draufsetzen kann. 

steeple.de:
Wie siehst Du denn das Abschneiden der deutschen Athleten im allgemeinen. Es gab ja auch mehrere Bestleistungen. Man kann zufrieden sein, oder?

Frank Busemann:
Traumhaft! Das war durch und durch richtig super. Zwei Ausfälle gab es leider. Das ist natürlich ein wenig schade, aber über die Hälfte der Athleten sind super durchgekommen und das ging runter wie Öl!

steeple.de:
Abschließende Frage: ein ganz anderes Thema, das derzeit heiß diskutiert wird ist der Zehnkampf für Frauen…

Frank Busemann:
Ja, ich bin gespannt. Ich weiß nicht, wie sich das durchsetzen wird und wann sich das durchsetzen wird. Aber ich habe mich belehren lassen. Den Fünfkampf der Frauen, den gab’s früher und der Siebenkampf wurde dann auch relativ schnell umgesetzt. Es wird bestimmt darauf hinauslaufen. Ich weiß nicht, wie sich das dann abspielt. Da werde ich mich mal überraschen lassen!

steeple.de:
Hast Du jetzt sonst irgendwelche Wettkämpfe außer der Olympiaqualifikation in Ratingen geplant auf dem Weg nach Sydney?

Frank Busemann:
Nein. Das müssen wir dann kurzfristig entscheiden, je nach dem, wie ich mich fühle und wie viel Muskelkater ich jetzt dann habe. Mal sehen..

steeple.de:
Danke für das Gespräch, Frank, und alles Gute auf dem Weg nach Sydney!

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