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Internationales Sachsenmeeting in Chemnitz

Damaske sichert sich Olympiaticket

Balzer und Riedel überzeugen mit deutschen Jahresbestleistungen

22.07.00 (fc) Mit ‚effiziente Wettkampfplanung‘ umschreibt sich die bisherige Saison von Speerwerferin Tanja Damaske am besten. Nach ihrer Verletzung im letzten Jahr absolvierte sie zwei Wettkämpfe (Paris und Chemnitz) und in beiden warf sie die Norm. Damit kann sie sich nun zurücklehnen und die Olympiaplanung angehen, nachdem lediglich Karen Forkel noch realistische Chancen auf einen weiteren, den dritten Startplatz im Speerwurf hat. Die 4×100-Meter-Staffel der Frauen konnte nach einigen vergeblichen Anläufen nun in Chemnitz die geforderten 43,30 Sekunden unterbieten. Falk Balzer glänzte in 13,29 Sekunden über 110 Meter Hürden als Zweiter hinter Colin Jackson (13,20 sec). Lars Riedel musste sich in der deutschen Jahresbestleistung von 67,83 Metern nur dem starken Litauer Virgilius Alekna geschlagen geben.

Szymon Ziolkowski kam, sah und siegte. „Ich will heute 80 Meter werfen und die Deutschen schlagen“, kündigte der Pole vor dem Wettkampf an. Und es glückte! Mit 80,15 Metern im letzten Versuch besiegte er den deutschen Hammerwurf-Weltmeister Karsten Kobs (79,29 m) und dessen Vereinskollegen Heinz Weis (78,53 m). Die Unzufriedenheit war den beiden, die mit dem deutschen Wetter in den letzten Wochen hadern, ins Gesicht geschrieben. „Das war eineinhalb Meter unter dem Niveau, das ich gerne hätte“, sagte Kobs. Der Frauen-Bewerb gehörte erwartungsgemäß der Frankfurterin Kirsten Münchow mit 66,27 Metern. Nachwuchshoffnung Bianca Achilles scheiterte an der Olympianorm, will diese aber in einer Woche bei den Deutschen Meisterschaften erneut angreifen.

Stabhochspringerin Nastja Ryshich gab nach längerer Abstinenz ihr Comeback. Die Hallen-Weltmeisterin zitterte sich von Versuch zu Versuch, freute sich aber über die vier Meter im dritten Anlauf, die ihr dennoch nur den neunten und letzten Platz einbrachten. An 4,20 Metern scheiterte Ryshich drei mal. Die frischgebackene deutsche Rekordhalterin Nicole Humbert („Ich bin einfach happy, denn ich habe das Olympiaticket ziemlich sicher“) siegte mit 4,40 Metern. Yvonne Buschbaum konnte die Norm, die sie noch einmal benötigt, mit 4,30 Metern nicht abliefern.

Speerwerferin Tanja Damaske stellte sich im Sportforum erstmals seit dem Golden-League-Meetin in Paris im Juni wieder vor. Diese zwei Wettkämpfe reichten ihr, um sich ihr Olympiaticket zu sichern. Die Berlinerin warf mit 64,79 Metern zum zweiten Mal die Norm. 

Kirsten Bolm merkte man den Trainingsrückstand nach ihrer Erkrankung noch etwas an. Im ersten Lauf über 100 Meter Hürden kam sie nur schlecht aus dem Startblock und lief in 13,09 Sekunden auf den zweiten Rang hinter der Ukrainerin Jelena Krasovska (12,96 sec). Der zweite Lauf war nicht ganz so stark. Der Ulmer Ralf Leberer (13,48 sec) musste im Vorlauf nur dem starken Briten Colin Jackson (13,27 sec) den Vortritt lassen. Im zweiten Lauf war Falk Balzer in 13,40 Sekunden der Dominator. Florian Schwarthoff (13,65 sec) war kaum zu sehen. Colin Jackson gewann das Finale in 13,20 Sekunden vor dem starken Falk Balzer (13,29 sec). Ralf Leberer bestätigte als Vierter in 13,48 Sekunden, dass er Sydney fest im Visier hat und hat sich für die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig einiges vorgenommen. 

Die 4×100-Meter-Staffel der Frauen unterbot in der Besetzung Sina Schielke, Andrea Philipp, Esther Möller und Marion Wagner in 42,73 Sekunden die Olympianorm deutlich. Andrea Philipp siegte über 100 Meter in der deutschen Jahresbestleistung von 11,27 Sekunden. Marc Blume war mit 10,29 Sekunden der schnellste Mann. Der US-Boy Greg Saddler ging in Abstinenz des angekündigten Hallen-Europameisters Jason Gardener unter.

Ulrike Urbansky und Heike Meissner lagen sich nach dem 400-Meter-Hürden-Lauf glücklich in den Armen. Meissner hatte in 54,97 Sekunden vor ihrer Trainingskollegin (55,08 sec) gesiegt und beide blieben damit unter der Olympianorm. Urbansky hat damit ihre Olympiateilnahme sicher in der Tasche. Nach dieser Leistung erstrahlte das Chemnitzer Stadion plötzlich in der Abendsonne.

Virgilius Alekna hieß der Sieger im Diskuswerfen mit 69,74 Metern. Lars Riedel erzielte dahinter mit 67,83 Metern eine deutsche Jahresbestleistung und stellte anschließend fest: „Es geht aufwärts.“

Die Chemnitzerin Kathleen Friedrich, die auf der letzten Runde vor heimischem Publikum das 1500-Meter-Rennen für sich entschied, scheiterte in der neuen persönlichen Bestleistung von 4:06,56 Minuten um ganze sechs Hundertstel an der Olympianorm. Noch hat sie die Hoffnung auf die Olympiaqualifikation nicht aufgegeben. In wenigen Tagen nimmt sie in Barcelona den nächsten Anlauf, ehe es zu den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig geht. 

Heike Drechsler gab nach ihrer Verletzungsabstinenz ein gelungenes Comeback. Sie sprang im letzten Versuch auf 6,83 Meter und besiegelte damit ihren Sieg. Susen Tiedtke hatte sich ebenfalls im letzten Sprung auf 6,74 Meter gesteigert, was ihr den zweiten Platz einbrachte. Sofia Schulte sprang mit 6,56 Metern an ihrer zweiten Normerfüllung vorbei.

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