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Besser kann man et nit hab’n

Sabrina Mockenhaupt stellt die Weichen zur Profisportlerin

30.11.01 (dg) Sie beschreibt sich selbst als ehrgeizig, ungeduldig und temperamentvoll. Zu ihren Hobbies gehören Tanzen, Shopping und jede Menge Spaß haben mit ihren Freundinnen. Als Isabelle Baumann sie vor einigen Monaten fragte, was sie denn noch sportlich erreichen wolle, wagte Sabrina Mockenhaupt den Sprung zur Sportfördergruppe der Bundeswehr. „Besser kann man et nit hab’n“, beschreibt die im Siegerland aufgewachsene Langstrecklerin ihre nun optimalen Trainingsbedingungen und die finanzielle Absicherung als Sanitäterin. „Ich kann zu Hause trainieren und muss nur zweimal in der Woche in Köln/Wahn anrufen, ob etwas vorliegt. Hin und wieder werde ich zum militärischen Dienst einberufen“, erzählt die diesjährige deutsche Meisterin über 5000 Meter. Bei den Verantwortlichen der Sportfördergruppe sorgt das nur 43 kg leichte „Energiebündel“ im Gegenzug für zufriedene Gesichter, indem sie die Hierarchie bei den Militärwettbewerben kräftig durcheinander wirbelt. Bei den Airnorth-Crossmeisterschaft in Belgien schlug sie alles, was vorher als unschlagbar galt und gewann mit 34 Sekunden vor der Belgierin Anja Smolders. Danach gewann sie überlegen den internationalen Testwettkampf für die Militär-Crossweltmeisterschaften im nächsten Jahr in der Türkei.

Dass sie eine Menge Talent hat, war „Mocki“ schon früh klar. „In der Fünften hat mich mein Lehrer gegen das zehnte Schuljahr laufen lassen und ich habe damals gewonnen. Er meinte, wenn man soviel Talent hat, dann muss man das auch umsetzen. Dieser Satz ist mir nie mehr aus dem Kopf gegangen.“ Ausdauer zeigte Sabrina Mockenhaupt aber erst mal auf der Tanzfläche, bis zum sechzehnten Lebensjahr war sie nach eigener Aussage eine Anti-Sportlerin. „Nach dem Ende der Realschule bin ich dann ehrgeiziger geworden. Ich wollte in meinem Leben etwas erreichen. Mein erster Wettkampf war bei den deutschen Crossmeisterschaften in Gotha. Da bin ich mit zweimal Training direkt Fünfte geworden und damit war ich natürlich hochmotiviert.“ Über ihre Eltern kam der Kontakt zu Heinz Weber zustande, der sich eigentlich zur Ruhe setzen wollte, bei dem Talent und Willen von Sabrina Mockenhaupt aber einen Rückzieher machte. „Er hat gesehen, dass ich was will und ist jetzt wieder ganz in seinem Element“, sagt die für die LG Sieg startende Läuferin.

Keine 200-Meter-Läufchen – Schnelligkeit über die Ausdauer
Zweimal in der Woche steht sie in Betzdorf auf der Bahn und absolviert unter Anleitung von Heinz Weber kontrollierte Tempoläufe, die restlichen Trainingseinheiten sind lange Dauerläufe in der näheren Umgebung von Wilnsdorf. „Wir hören nie auf zu laufen“, könnte die Beschreibung für ihr Training lauten. „Ich laufe 38 Runden am Stück, dabei die letzte Runde mit vollem Speed. Ein spezielles Schnelligkeitstraining mit 200-Meter-Läufchen gibt es bei uns nicht, wir holen uns die Schnelligkeit über die Ausdauer.“ Das Konzept scheint aufzugehen. Bei den Deutschen Meisterschaften in Stuttgart konnte Sabrina Mockenhaupt die starke Braunschweigerin Luminita Zaituc im Schluss-Spurt niederringen.

 

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