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Weltmeisterschaft in Edmonton

Buder: Dickes Ding für 2002

Rückkehr in europäische Spitze nach WM-Enttäuschung das Ziel

05.08.01 (fc) Der Ingolstädter Kugelstoßer Oliver-Sven Buder konnte bei der Weltmeisterschaft in Edmonton nicht die gewünschten Akzente setzen. Die Erkältung, die ihn bei der Ankunft in Kanada heimsuchte, war nicht mehr rechtzeitig bis zum Wettkampf in den Griff zu bekommen. „Eigentlich war alles schon vorher vorbei, aber ich wollte es wenigstens versuchen“, zeigte er Kampfgeist, beendete die Ausscheidung allerdings dann nach zwei Versuchen vorzeitig. „Es hätte nichts gebracht, wenn ich im letzten Versuch noch einmal 18,50 Meter gestossen hätte.“ So waren es letztlich mäßige 18,89 Meter, die für ihn zu Buche standen.

„Ein normaler Mensch hätte sich ausgeruht“, erkannte Buder. Zwar wurde er medizinsch intensiv versorgt, die nötigen Reserven waren in seinem Körper allerdings wie weggeblasen. Das bemerkte er bereits in der Nacht vor der Ausscheidung, als er sehr gut schlafen konnte, was er in dieser Form von sich gar nicht kennt. Die daraus eigentlich resultierende Frische stellte er zunächst auch noch fest. „Ich hatte mich beim Einwerfen ganz gut gefühlt“, sagte er und bewegte sich dort in dem Bereich seines deutschen Mitstreiters Ralf Bartels, was seinen Entschluss, sich dem Wettkampf zu stellen, reifen liess. Er schloss jedoch selbst nicht aus, dort vielleicht in seiner angeschlagenen Verfassung das Pulver verschossen zu haben. „Man ist nicht gefeit vor solchen Dingen und lernt immer noch was dazu“, gibt der Routinier, dem sein Sport weiterhin sehr viel Spaß macht, unumwunden zu. „Ich bin nicht hierher gefahren, um Tourist zu spielen“, ärgerte er sich ein wenig darüber, dass er gesundheitlich angeschlagen außerstande war, sein Leistungsniveau auch nur annähernd anzubieten. Dennoch war es für ihn nicht die größte Enttäuschung seiner Karriere. Diese datiert aus dem Jahr 1999, als er hinter dem ein Jahr später des Dopings überführten C.J. Hunter in Sevilla nur Vize-Weltmeister geworden wurde, wie er sagt.

Buder zeigte sich nun zwei Jahre später bereits von dem hohen Leistungsniveau in der Qualifikation überrascht: „Ich hatte nicht gedacht, dass so viele die geforderten 20,45 Meter knacken.“ Der Südafrikaner Janus Robberts erreichte mit 21,26 Metern die größte Weite vor dem Finnen Conny Karlsson (20,72 m) und John Godina (20,52 m). Mitfavorit Adam Nelson hatte Probleme und rutschte als Zwölfter mit 20,13 Metern in den Endkampf. Dort machte dann ohne deutsche Beteiligung Godina bereits im ersten Versuch mit 21,87 Metern alles klar und brauchte sich um die Angriffe der Konkurrenten Nelson (21,24 m) und Olympiasieger Arsi Harju (20,83 m) keine Sorgen mehr machen. „Das war Werbung für das Kugelstoßen“, freute sich der MTV-Athlet, der sich bereits nach der missglückten Ausscheidung dazu entschlossen hatte, sich das Finale anzusehen. „Was sollte ich denn sonst machen?“

Danach stattete er dem WM-Club des DLV noch einen Besuch ab und stellte sich unter anderem den Fragen der Journalisten. Eine allzu große Enttäuschung war ihm nicht mehr anzusehen. So leicht bringt einen erfahrenen Athleten wie Oliver-Sven Buder nichts mehr aus der Ruhe. Er will sich nach seinem Rückflug nun erstmal wieder auskurieren. „Danach werde ich noch ein paar Wettkämpfe machen.“ Sein Blick gilt allerdings mehr denn je schon der Europameisterschaft im nächsten Jahr in München. „Da soll man auf jeden Fall wissen, dass es noch den Buder gibt“, sagt er selbstbewusst und diktierte der Presse in Edmonton auch gleich die Schlagzeile in die Notizblöcke: „Dickes Ding für 2002.“ Edmonton ist bereits abgehakt, die EM im eigenen Land kann kommen!

Das Leichtathletik-Online-Magazin ist vor Ort und berichtet für Sie direkt aus Edmonton!

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