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Mehrkampf-Meeting in Ratingen

Frank Busemann kehrt zurück

Olympiasieger Erki Nool ersetzt Roman Sebrle im Starterfeld


14.06.01 (fc) Es wurde schnell reagiert, als der neue Weltrekordhalter Roman Sebrle nicht mehr so wollte. Sebrle raus, Nool rein. Damit tritt statt dem frischgebackenen „König der Athleten“ nun der Olympiasieger Erki Nool am Wochenende beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen als internationaler Headliner an. Der Este stellt eine starke Konkurrenz für die deutsche Zehnkampf-Spitze um Frank Busemann, die den Wettkampf zur Standortbestimmung nutzen kann, dar.

Es ist der erste Zehnkampf in diesem Jahr für den Neu-Leverkusener, der auf einen Start Ende Mai Götzis noch verzichtet hatte. Überhaupt war der DLV in Vorarlberg nur mit zwei Männern vertreten. Der Regensburger Florian Schönbeck verpasste mit 7891 Punkten die Top Ten und 8000 Punkte ebenso wie der punktgleiche Andre Niklaus. In Ratingen wird es für die beiden ein ganzes Stück härter. Um die WM-Tickets werden vermutlich andere kämpfen. Stefan Schmid stellte im vergangenen Jahr unter den Augen des damals verletzten Frank Busemann seine Klasse unter Beweis und würde dieses Husarenstück von damals (8485 Punkte) nur allzu gerne wiederholen. Mike Maczey, der dritte Olympia-Starter im Bunde, hat ebenfalls gute Karten, die WM-Norm von 8180 Punkten zu knacken. Florian Schönbeck, David Mewes und Stefan Drews bilden dahinter die zweite Garde. Für internationales Flair sorgen die Gäste Erki Nool, Jon Arnar Magnusson, Lev Lobodin und Jan Podebrandsky. Wie bereits erwähnt, verzichtet Ratingen auf Roman Sebrle, der bereits kurz nach seinem historischen Weltrekord von Götzis durchblicken ließ, dort keinen ganzen Zehnkampf bestreiten zu wollen und prompt von Veranstalter die Rechnung für seine „Allüren“ bekam.

Hintertürchen nach Edmonton für junge Siebenkämpferin?

Mehrere Nüsse gilt es auch für die deutschen Frauen zu knacken. Drei starke Russinnen sind mit Yelena Prokhorova, Natalja Roshchupkina und Irina Belova gemeldet. Mit diesem Trio können wohl nur Sabine Braun und Karin Ertl mithalten, aber bei beiden stand wegen Achillessehnen- bzw. Sitzbeinproblemen ein Fragezeichen hinter dem Start. Braun sagte ihren Start bereits ab. Bislang hat aus dem deutschen Lager nur die Hallen-Europameisterin, die, wie sie versicherte, in Ratingen auf alle Fälle antreten wird, die IAAF-Norm von 6120 Punkten überboten. Der DLV fordert von seinen Mehrkämpferinnen jedoch 6250 Punkte und diese Marke ist in der aktuellen Bestenliste noch verwaist. Nachdem Kathleen Gutjahr und Astrid Retzke in diesem Jahr verletzungsbedingt wohl nicht mehr zu sehen sein werden, könnte eine Athletin aus der jungen Garde über das Hintertürchen IAAF-Norm das WM-Ticket lösen, denn die Nominierungsrichtlinien des DLV sehen eine Sonderregelung für Aktive der Jahrgänge 1977 bis 1981 vor. Ob Sonja Kesselschläger (Bild) und Annika Meyer schon soweit sind, diese Chance beim Schopf zu packen, muss der Siebenkampf in Ratingen beweisen. Sollten für die Siebenkämpferinnen alle Stricke reißen, bekommen sie unter Umständen noch die Möglichkeit, beim Europacup in Arles Ende des Monats das Versäumte nachzuholen. Das Gerangel um die WM-Plätze ist in diesem Jahr jedenfalls bei weitem nicht so groß als noch in der Olympiasaison. Damals traten vier Athletinnen bereits mit der Norm in der Tasche in Ratingen in der Gewissheit, dass eine auf der Strecke bleiben würde, an. Heuer ist es eher umgekehrt: wer ist fit oder schon stark genug, um auf den Zug nach Edmonton aufzuspringen? Diese Frage wird am kommenden Wochenende beantwortet.

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