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Saison 2001

Tartanbahn statt Laufsteg

Sina Schielke ist Botschafterin der Europameisterschaft in München

25.06.01 (fc) Die Neugierde der Medien war rasch geweckt, als beim Europacup in Bremen Sina Schielke bei ihrer Vorstellung als Botschafterin der Europameisterschaft 2002 in München Rede und Antwort stand. Die 20jährige wurde mit reichlich Fragen gelöchert, meisterte diese gekonnt und behielt dabei das ein oder andere private Geheimnis für sich.

Sina über Sina. Sie gesteht, dass sie im sportlichen und privaten Bereich völlig unterschiedlich sei. Auf der einen Seite die ehrgeizige Sprinterin. Abseits der Bahn bezeichnet sie sich eher als „extrem faul und stur“. Die Erklärung dafür liefert sie gratis dazu: „Das liegt auch daran, dass ich im Sport sehe, dass ich gewinnen kann.“ Im Hinblick auf die EM im nächsten Jahr gibt sie sich noch bescheiden. „Ich glaube nicht, dass ich bis dahin schon soweit bin, um im Endlauf mitzureden“, will sie keine zu großen Erwartungen wecken. Vielmehr möchte sie mit der Staffel Akzente setzen und dort vor den deutschen Fans nicht nur optisch auf sich aufmerksam machen.

Gedanken, aus ihrem attraktiven Äußeren noch mehr Kapital zu schlagen, hegt sie momentan nicht. Eine Fernsehkarriere schließt sie ebenso aus wie Nacktfotos: „Ich sehe keinen Grund, warum ich das öffentlich tun sollte. Solche Bilder würde ich nur privat machen lassen.“ Für Sina Schielke steht ganz klar der Sport im Vordergrund. „Sonst würde ich nicht auf der Tartanbahn stehen, sondern auf dem Laufsteg“, scheint sie mehr Gefallen an Spikes und schnellen Zeiten zu haben, als an den Neuheiten aus dem Bereich der Damenmode auf diesem Globus. 

Bei der DLV-Junioren-Gala in Mannheim glänzte sie vor gut einer Woche mit schnellen Zeiten über 100 und 200 Meter. „Zwischen einer 11,24 Sekunden bei guten Bedingungen und einer 11,00 liegen noch Welten“, weiß sie. Trotzdem richtet sich ihr Blick nun auf die Weltmeisterschaft in Edmonton. Die DLV-Norm hat sie geknackt und sie würde sich in Kanada gerne auf die 100 Meter konzentrieren. „Mein Ziel in diesem Jahr ist eine schnelle 100-Meter-Zeit.“ Die Rückenprobleme, mit denen sie zu kämpfen hatte, sind wieder ad acta gelegt und der Sprung zu den Frauen ist ihr gelungen: „Ich bin froh, dass ich den Anschluss geschafft habe.“ Auch was sie langfristig auf die Bahn bringen will, hat sich Schielke schon überlegt. Eine Zeit unter 11,20 Sekunden soll bis zu den Olympischen Spielen ihr Standard sein.