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Golden-League-Meeting in Paris

El Guerrouj und Bucher glänzen

Schwacher Start kann Marion Jones nicht bremsen

06.07.01 (fc) Marion Jones (Bild), Hicham El Guerrouj und Andre Bucher überragten das Golden-League-Meeting in Paris mit exzellenten Leistungen auf ihren Paradestrecken. Während die US-Sprinterin trotz eines schlechten Starts in 10,84 Sekunden über 100 Meter deutlich unter elf Sekunden blieb, konnte der Schweizer 800-Meter-Läufer erneut Yuri Borzakovsky, der einen neuen russischen Landesrekord aufstellte, besiegen. Der Marokkaner El Guerrouj ließ über 1500 Meter in 3:28,38 Minuten den Kenianern keine Chance. Für weitere Weltjahresbestleistungen sorgten Allen Johnson, Wilson Boit Kipketer und Olga Yegorova.

Eines der Highlights im prall gefüllten Stadion in Saint Denis war das 800-Meter-Rennen der Männer. Der Schweizer Andre Bucher hielt wie schon vor einer Woche in Rom den russischen Himmelsstürmer Yuri Borzakovsky in Schach und verbesserte in 1:43,34 Minuten seine eigenen Weltjahresbestleistung. Borzakovsky hielt den Abstand aber in Grenzen und stellte als Zweiter in 1:43,76 Minuten einen neuen Landesrekord auf. 

Bei den 1500 Metern der Frauen setzte sich die Rumänin Violeta Beclea-Szekely (4:01,55 min) durch und stahl damit ihrer Intimfeindin Gabriela Szabo, die über 3000 Meter wieder gegen das russische Trio Yegorova, Zadorozhnaya und Tomashova das Nachsehen hatte, die Schau. Olga Yegorova erreichte das Ziel nach 8:23,75 Minuten, der schnellsten Zeit in diesem Sommer. Mit einer starken Leistung auf den letzten 300 Metern lief der Kenianer Luke Kipkosgei in 13:02,25 Minuten den Sieg über 5000 Meter nach Hause.

Marion Jones trotz schwachem Start klar unter elf Sekunden

Sprintstar Marion Jones (USA) zeigt aufsteigende Tendenz und blieb diesmal trotz eines schlechten Starts über 100 Meter in 10,84 unter der Schallmauer von elf Sekunden. Zhanna Pintusevich (UKR; 10,96 sec) und Chandra Sturrup (BAH; 10,99 sec) zeigten dahinter, dass mit ihnen im Hinblick auf die WM in Edmonton zu rechnen ist. Bei den Männern blieb Olympiasieger Maurice Greene (USA), wieder mit Kniebandage und der goldenen Nummer eins auf der Brust, als einziger Sprinter unter zehn Sekunden (9,96 sec).

Die 400 Meter Hürden gingen an die Ukrainerin Tatjana Tereshchuk-Antipova (54,01 sec) und den US-Olympiasieger Angelo Taylor (48,10 sec), der sich in einem spannenden Kopf-an-Kopf-Finale gegen Sympathieträger Stephane Diagana (48,13 sec) durchbiss. Ein bitteres Missgeschick passierte der Jamaikanerin Delloreen Ennis-London über 100 Meter Hürden. In aussichtsreicher Position liegend stürzte sie mit dem Sieg vor Augen auf den letzten Metern und musste diesen Jenny Adams (USA; 12,81 sec) überlassen. Eine Spitzenzeit lieferte Allen Johnson (USA) mit 13,15 Sekunden über 110 Meter Hürden ab. Für Anier Garcia (CUB) und Terrence Trammell (USA) reichte es trotz guter Zeiten von 13,23 bzw. 13,24 Sekunden nur zu den Rängen zwei und drei.

Graf besiegt Mutola in exakt zwei Minuten – El Guerrouj läßt Kenianern keine Chance

Das interessante Duell über 800 Meter zwischen Stephanie Graf und Maria Mutola ging an diesem Abend an die Österreicherin, der eine Zeit von exakt 2:00,00 Minuten zum Sieg vor der Olympiasiegerin reichte. Die deutsche Mitstreiterin Ivonne Teichmann verkaufte sich als Vierte in 2:00,78 Minuten unter starker internationaler Konkurrenz achtbar. Hicham El Guerrouj drückte den 1500 Metern seinen Stempel auf. Die Kenianer konnten ihm in der entscheidenden Phase nicht mehr folgen und so kam der marokkanische Weltmeister in 3:28,38 Minuten zu einer neuen Weltjahresbestzeit. Kaum gemächlicher ging es zum Ende der Veranstaltung auf den 3000 Meter Hindernis zur Sache. Ein kenianisches Trio, angeführt von Wilson Boit Kipketer (8:08,13 min), gab hier den Ton an und verbesserte ebenfalls die Bestleistung in diesem Jahr.

Das Hammerwerfen der Frauen entschied die Ungarin Katalin Divos mit 68,54 Metern für sich. Den Hochsprung gewann die Bulgarin Venelina Veneva, die als einzige die zwei Meter meisterte. In der Stabhochsprung-Konkurrenz behauptete sich der Australier Viktor Chistyakov mit durchschnittlichen 5,75 Metern. Der einzige Deutsche im Feld, Tim Lobinger, sprang 5,65 Meter und landete hinter Lawrence Johnson (USA; 5,70 m) auf dem dritten Rang. Einen Platz besser platzierte sich im Speerwurf Boris Henry. Mit 82,97 Metern lag er aber knapp vier Meter unter der Siegesweite von Kostas Gatsioudis (GRE). Der Magdeburger Raymond Hecht hatte mit 80,28 Metern keine Ambitionen auf die vorderen Plätze und wurde Siebter. Nach seiner Schlappe von Lausanne hatte Ivan Pedroso (CUB) im Weitsprung etwas gut zu machen. Weitengleich mit Hussein Taher Al-Sabee (8,10 m) trug er einen glücklichen Sieg davon.