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Grand-Prix-Finale in Melbourne

André Bucher macht’s…

Deutscher Disziplinsieg durch Kumbernuss – Szekely Gesamtsiegerin

09.09.01 (fc) Der Schweizer 800-Meter-Weltmeister Andre Bucher nutzte die Gunst der Stunde und holte sich in Melbourne den Gesamtsieg in der Grand-Prix-Wertung vor Hürdensprinter Allen Johnson, der mit einem zweiten Rang seine eigenen Chancen verspielte. Bei den Frauen setzte sich erwartungsgemäß die rumänische Läuferin Violeta Beclea-Szekely durch. Für einen deutschen Disziplinsieg sorgte Kugelstoßerin Astrid Kumbernuss.

Damit kam die Neubrandenburgerin, die bei der Weltmeisterschaft in Edmonton nicht nach den Medaillen greifen konnte, noch einmal zu einem versöhnlichen Ergebnis zum Saisonende, das mit 50.000 US-Dollar belohnt wurde. Mit 18,94 Metern setzte sich Kumbernuss knapp gegen die Weißrussin Nadezhda Ostapchuk (18,82 m) durch.

Dass André Bucher auch in der Lage ist, sich in einem langsamen Rennen zu behaupten, bewies er in Melbourne. „Ich hatte mich schon vor ein paar Tagen für ein taktisches Rennen entschieden“, meinte der Schweizer. Mit einer Zeit von 1:46,71 Minuten holte er sich nicht nur den Sieg in seiner Disziplin hauchdünn vor seinem russischen Widersacher Yuri Borzakovsky (1:46,78 min), sondern sicherte sich damit mit 102 Zählern den Gesamtsieg vor Allen Johnson (101). Der Hürden-Weltmeister hatte seinerseits den greifbar nahen ersten Gesamtrang als Zweiter (13,28 sec) verspielt, als er sich dem kubanischen Olympiasieger Anier Garcia (13,22 sec) beugte. „Ich bin sehr enttäuscht, ich wollte in diesem Jahr alle großen Events gewinnen“, so Johnson.

Dagegen ließ Violeta Beclea-Szekely keine Zweifel an ihrer Klasse in diesem Jahr aufkommen und krönte eine traumhafte Saison, die nur durch den zweiten Platz in Edmonton getrübt wurde, mit dem Sieg über 1500 Meter (4:03,46 min) und in der Gesamtwertung, was ihr insgesamt 150.000 Dollar einbrachte.

Gleich drei deutsche Speerwerfer waren nach „Down Under“ gereist, um dort ihr Grand-Prix-Preisgeld abzuholen. Der kleinste Anteil von 5.000 Dollar wurde dabei Peter Blank zuteil, der mit 73,82 Metern abgeschlagen Letzter wurde. Raymond Hecht (81,28 m) kam auf Platz sechs, Boris Henry (85,43 m) wurde als bester Deutscher Dritter. Die größte Weite erreichte allerdings „Klassenprimus“ Jan Zelezny (CZE), dessen Schulterprobleme an diesem Tag kein Thema waren, mit 88,98 Metern.

Nur dritte Plätze für Olga Yegorova und Stephanie Graf

Über 800 Meter schob sich bei den Frauen die Britin Kelly Holmes (2:00,02 min) zwischen die erneut siegreiche Maria Mutola, die in 1:59,78 Minuten als einzige Läuferin unter zwei Minuten blieb, und Vize-Weltmeisterin Stephanie Graf aus Österreich (2:00,40 min). Auf den 3000 Metern gab es eine Niederlage für die zuletzt groß auftrumpfende Olga Yegorova. Die umstrittene Russin kam in 9:31,82 min nur als Dritte hinter der Kenianerin Leah Malot (9:31,41 min) und ihrer siegreichen Landsfrau Tatjana Tomashova (9:30,49 min) ins Ziel.

Die WM-Revanche gelang am großen Zahltag der Dreisprung-Olympiasiegerin Tereza Marinova aus Bulgarien. Sie verwies mit 14,77 Metern die russische Weltmeisterin Tatjana Lebedeva um sechzehn Zentimeter auf Rang zwei. Überraschend klar musste sich Weitsprung-Weltmeister Ivan Pedroso aus Kuba geschlagen geben. 7,83 Meter reichten nur zum sechsten Platz. Younes Moudrik (MAR) flog mit 8,23 Metern am weitesten.

Brahim Boulami lässt Kenianern wieder keine Chance

Die kenianischen Hindernisläufer blitzten auch in Melbourne wieder ab. Der Marokkaner Brahim Boulami, seit dem Golden-League-Meeting in Brüssel Weltrekordhalter, hielt insgesamt sechs Kenianer, darunter Weltmeister und Olympiasieger Reuben Kosgei, in nicht sehr schnellen 8:16,14 Minuten in Schach: „Meine Form und mein Rythmus sind im Moment so gut, da spielt es keine Rolle für mich, ob das Tempo schnell oder langsam ist.“

Im Hammerwerfen bestätigte die polnische Olympiasiegerin Kamila Skolimowska mit 71,71 Metern ihre gute Verfassung von den Goodwill Games und gewann klar vor der einheimischen Hoffnung Bronwyn Eagles (68,38 m). Dagegen konnte die australische Stabhochspringerin Tatiana Grigorieva mit einem „Salto Nullo“ die Erwartungen nicht erfüllen, während US-Star Stacy Dragila (4,50 m) am höchsten sprang. Auch Hestrie Cloete (1,98 m) aus Südafrika unterstrich ihre Vormachtstellung im Frauen-Hochsprung noch einmal.

Bemerkenswert waren in Melbourne außerdem die 1500 Meter der Männer, die Hicham El Guerrouj (MAR) in 3:31,25 Minuten gewann, sowie die 400 Meter Hürden der Frauen, wo die routinierte US-Amerikanerin Tonja Buford-Bailey („Ich habe wohl die ganze Saison gebraucht, um es mal auf die Reihe zu bekommen“) in 54,58 Sekunden auftrumpfte.

Zur Grand-Prix-Gesamtwertung…

 

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