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Köln-Marathon

Favoritensieg durch Simon Lopuyet

Judy Kiplimo macht kenianischen Doppelerfolg am Dom perfekt

07.10.01 (fc) Über 22.000 Aktive bildeten einen tollen Rahmen beim diesjährigen Köln-Marathon und stellten zugleich einen neuen Teilnehmerrekord dar. Dichtgedrängt eilten sie auf den Straßen der Kölner City dem Ziel entgegen. Während die Breitensportler noch mit der Distanz kämpften, hatten an der Spitze die Afrikaner weit vor ihnen klar den Ton angegeben. Mit Simon Lopuyet behauptete sich der Favorit in einem spannenden Duell mit Tendai Chimusasa in 2:11:56 Stunden.

Nach einer halben Stunde hatte sich, als die erste Verpflegungsstation passiert wurde, um die Tempomacher bereits eine klare Spitzengruppe von rund zwanzig Athleten herausgebildet. Francis Kirui brachte bei der 10-Kilometer-Marke die Zeit bei 30:40 Minuten zum Stoppen. Der Wattenscheider Michael Fietz lief zu diesem Zeitpunkt auch noch vorne mit, musste aber bald die Afrikaner mit dem Polen Michal Bartoszak um ein paar Sekunden ziehen lassen.

Mit einer Zwischenzeit von 1:04:34 Stunden ging es auf die zweite Hälfte der Distanz, eine breite Front von acht schwarzen Läufern belauerte sich gegenseitig. Mit dem Ausstieg der Pacemaker wurde die erste heiße Phase des Rennens eingeläutet. Auch der Deutsche Fietz hielt sich noch prächtig und hatte nur neunzehn Sekunden Rückstand auf die Führenden.

Nach eineinhalb Stunden verschärfte Simon Lopuyet das Tempo. Es gelang dem Läufer mit der besten Vorleistung im Feld allerdings nicht, drei seiner Landsleute und Tendai Chimusasa aus Zimbabwe abzuschütteln. 1:32:50 Stunden lautete die Zwischenzeit nach 30 Kilometern. Marathondebütant Laban Chege, der in Tübingen trainiert, mischte noch vorne mit, verlor Minuten später jedoch den Anschluss, als Lopuyet erneut Gas gab.

Simon Lopuyet fing Tendai Chimusasa wieder ein und holte sich den Sieg

Die Attacke des Kenianers, der im Trikot der LG Nike Berlin antrat, hatte Erfolg und nur der clever laufende Chimusasa konnte sich an seinen Fersen halten. Es dauerte nicht lange, bis Lopuyet seinen Angriff Tribut zollte und von seinem Kontrahenten um einige Meter distanziert wurde. Trotzdem konnte  Chimusasa den Vorsprung nicht weit genug ausbauen und er blickte sich bereits mehrfach um. Die Nervosität war kein Zufall und exakt nach zwei Stunden hatte Lopuyet wieder die Führung übernommen. Die Karten wurden neu gemischt, das Duell wogte hin und her.

Schulter an Schulter zeigten sich die beiden Afrikaner und mit einem plötzlichen Antritt überraschte Lopuyet den Läufer aus Zimbabwe, der damit endgültig geschlagen war. Damit war es in der Schlussphase unter dem Jubel der begeisterten Zuschauer ein Lauf gegen die Uhr. Z ueinem neuen Streckenrekord reichte es nicht – Lopuyet siegte am Kölner Dom in 2:11:56 Stunden vor einem erschöpften Tendai Chimusasa (2:12:36 h) und Christopher Kandie, der mit 4:06 Minuten Rückstand das Ziel erreichte. 

Simon Lopuyet strahlte nach seinem Triumph: „Ich wollte unter 2:10 Stunden laufen. Als die Beine schwerer wurden, ging es für mich nicht mehr um die Zeit, sondern nur noch um den Sieg. Ich war mental sehr stark und das war heute entscheidend.“

„Heute war nicht mein Tag“, erkannte der geschlagene Zweite Tendai Chimusasa, „der letzte Kilometer war sehr schwer für mich. Beim nächsten Mal werde ich es besser machen.“

Der Wattenscheider Michael Fietz („Ich hatte unheimliche muskuläre Probleme und Schmerzen im rechten Oberschenkel“) konnte sein Unterfangen, die deutsche Jahresbestzeit und auch die Norm für die Europameisterschaft in München zu knacken, nicht erfolgreich umzusetzen und gab bei Kilometer 33 auf. Ende Oktober will er in Frankfurt von Neuem angreifen. Sein Vereinskollege Mark Ostendarp absolvierte in 2:18:13 Stunden ein gelungenes Marathondebüt und war als Sechster bester Deutscher: „Die letzten neun Kilometer waren sehr hart. Ich werde im nächsten Jahr noch einmal eine Bahnsaison machen und vielleicht wieder bei einem Herbstmarathon dabei sein.“

Der Lauf der Frauen war bereits frühzeitig entschieden. Die Kenianerin Judy Kiplimo konnte sich schon in der ersten Rennhälfte von ihrer Landsfrau Mary Ptikany lösen und bestritt ein überwiegend einsames Rennen auf dem Weg zum Sieg. In 2:31:07 Stunden stellte sie eine neue persönliche Bestzeit auf.

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