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Saison 2001

Mit mehr Routine auf EM-Kurs

Elena Herzenberg erlebte in diesem Jahr eine Achterbahnfahrt

25.11.01 (fc) Wirft man die Hallen- und Freiluftsaison in diesem Jahr in einen Topf, dann kommt man zu dem Ergebnis, dass Elena Herzenberg die beste der deutschen Hochspringerinnen war. Trotzdem lief es für die junge Ludwigshafenerin, die am 9. Februar in Siegen mit 1,94 Metern aufhorchen ließ, im Sommer nicht mehr nach Plan. Eine rätselhafte Fußverletzung hatte sie in der Vorbereitung zurückgeworfen und das Ergebnis war eine „schöne Achterbahnfahrt“, wie sie es selbst bezeichnet.

„Die Hallensaison war fantastisch“, blickt Elena Herzenberg zurecht positiv auf den Jahresbeginn zurück, „ich hatte mir große Hoffnung für die Sommersaison gemacht.“ Die Fußverletzung, die sie sich bei der Hallen-Weltmeisterschaft in Lissabon zugezogen hatte, machte ihr allerdings einen Strich durch die Rechnung: „Ich laborierte daran drei, vier Monate. Keiner der Ärzte konnte mir genau sagen, was los ist.“ Erst als sich der kleine Sehnenanriss im Hohlfußbereich vernarbt und sich die Beschwerden damit von selbst erledigt hatten, wurde eine Diagnose gestellt. „Ich konnte in der Zeit nicht trainieren, wie ich wollte“, erinnert sich die Ludwigshafenerin, „das hat mich ziemlich zurückgeworfen und es war für mich schon deprimierend, nach den Leistungen in der Halle wieder bei den Achtziger Höhen anzufangen.“

Trotzdem konnte sie ihr Ziel, die Teilnahme an der U23-Europameisterschaft, realisieren und verpasste in Amsterdam mit 1,87 Metern nur hauchdünn als Vierte den Sprung auf das Treppchen. Damit hatte sie das enttäuschende Abschneiden bei den Deutschen Meisterschaften in Stuttgart wieder weggesteckt: „Ich wollte danach schon die Saison beenden, aber der Trainer hat mich richtig gut aufgebaut.“ Mit dem entsprechenden Rückenwind ging es dann auch zu den Deutschen Junioren-Meisterschaften nach Schweinfurt, wo sie die deutsche Jahresbeste des Sommers, Kathryn Holinski, in einem spannenden Wettkampf mit 1,88 Metern in die Schranken wies. „Da musste ich ja endlich mal gewinnen“, blickt sie selbstbewusst auf ihren zweiten Titel des Jahres nach dem ersten Platz bei den Hallen-Meisterschaften in Dortmund zurück, „aber ich war nicht zufrieden. Es hätten 1,90 Meter sein müssen.“

ISTAF-Start war ein beeindruckendes Erlebnis

In bester Erinnerung ist Elena Herzenberg noch ihr Start beim ISTAF in Berlin. Sie hatte sich zuvor in Königs Wusterhausen als Siegerin den Startplatz beim deutschen Golden-League-Meeting gesichert. Nachdem ursprünglich vorgesehene starke Russinnen dort nicht antraten, war der Weg frei, was für die 22-jährige selbst etwas überraschend kam. Deshalb fuhr sie mit dem Zug zunächst wieder nach Hause, um dann mit frischem Gepäck zum Wettkampf beim ISTAF erneut anzureisen. „Es war toll, ich habe mich gefühlt wie ein kleines Mädchen“, erinnert sie sich an die beeindruckende Atmosphäre und die tolle Kulisse im Rund des Berliner Olympiastadions, „ich hatte bei der Wahnsinnsstimmung schon etwas weiche Knie gekriegt.“ Wie bei der Hallen-WM in Lissabon, ihrem ersten großen internationalen Einsatz, konnte sie auch in der Bundeshauptstadt durch das Wow-Erlebnis neue und für die Zukunft wichtige Erfahrungen sammeln: „Ich habe gesehen, dass Höhen von 1,95 oder 1,96 Meter schon für die vorderen Plätze reichen können.“ Aber gerade die Routine ist etwas, was für Elena Herzenberg sehr wichtig ist. „Ich muss öfter so etwas mitgemacht haben“, weiß sie, „ich brauche manchmal ein, zwei Anläufe.“

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