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Hallen-EM in Wien

Wechselt Merlene Ottey das Trikot?

Die Jamaikanierin könnte in Wien bereits für Slowenien starten


30.12.01 (pm) Startet Merlene Ottey (Jamaika), eine der größten Sprinterinnen der Geschichte, im März nächsten Jahres für Slowenien bei der Hallen-EM in Wien? Was auf den ersten Blick unwahrscheinlich erscheint, kann durchaus Realität werden. 

Die 41-jährige, die in ihrer unvergleichlichen Karriere 34 Medaillen bei Großveranstaltungen gewann, hat in dieser Woche in Slowenien um die Staatsbürgerschaft angefragt. Dies berichten Tageszeitungen in Ljubljana. Sollte sie rechtzeitig ihre neue Staatsbürgerschaft erhalten, könnte sie schon in Wien erstmals bei Hallen-Europameisterschaften starten. Merlene Ottey lebt seit zwei Jahren in Ljubljana. Die Ex-Weltmeisterin aus der Karibik, die schon lange in Europa weilt (zuvor auch in Rom und Monte Carlo), war wegen des Trainings nach Ljubljana gezogen. Dort wird sie von Srdjan Djordjevic trainiert. Sie fühlt sich in Slowenien längst wohl und strebt deshalb dort auch die Staatsbürgerschaft an. Die Einbürgerung wird vom Nationalen Olympischen Komitee Sloweniens unterstützt und auch vom Präsidenten des slowenischen Leichtathletik-Verbandes, dem 34-jährigen Parlamentarier Roman Jakic, betrieben. Der Ministerrat Sloweniens muss über die Einbürgerung entscheiden. Ein „Staatsinteresse“ könnte im Fall Ottey durchaus vorliegen: Ein Start der Sprint-Königin, die bei den Spielen 1996 drei Medaillen gewonnen hatte, brächte Sloweniens Sport sicher in die Schlagzeilen. Was vor einem Jahren noch unmöglich schien, dass Ottey, die 1993 in ihrem Land in den Rang einer „Botschafterin“ erhoben worden war, Jamaika den Rücken kehren würde, ist längst nicht mehr undenkbar. Im Vorfeld der Spiele von Sydney hatte sie sich mit dem heimischen Verband wegen ihrer zunächst fraglichen Nominierung zerstritten. Allerdings will Ottey nach Angaben ihres Managers Daniel Zimmermann die jamaikanische Staatsangehörigkeit nicht aufgeben, sondern strebt eine Doppelstaatsbürgerschaft an.

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