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Deutsche Hallen-Meisterschaften

Spannung im Frauen-Hochsprung

Sindelfingen erwartet Neuauflage des Duells Herzenberg gegen Astafei

29.01.02 (fc) „In Sindelfingen wird es spannend“, sagt Alina Astafei schon drei Wochen vor den Deutschen Hallen-Meisterschaften. Sie erwartet eine Neuauflage des letztjährigen Duells mit Elena Herzenberg, das die junge Ludwigshafenerin für sich entscheiden konnte und die damit in Dortmund die 32-jährige gebürtige Rumänin auf den zweiten Platz verwies. Am vergangenen Wochenende trafen die beiden Höhenjägerinnen erstmals in diesem Jahr in Arnstadt aufeinander und die routiniertere Astafei ging mit dem besseren Ergebnis aus dem Wettbewerb.

Die Silber-Medaillengewinnerin von den Olympischen Spielen 1992 war allerdings mit ihren 1,90 Metern nicht ganz zufrieden: „Ich brauche noch mehr Routine und muss mich langsam nach oben arbeiten.“ Seit ihrer längeren Verletzungspause, nach der sie bei den Deutschen Meisterschaften 2000 in Braunschweig als Zweite wieder so richtig in der deutschen Hochsprungszene auftauchte, ist für sie eine Art zweite Karriere angebrochen. „Höhen wie 1,90 Meter bin ich früher in Serie gesprungen“, erinnert sie sich an die Vergangenheit, in der sie zu den internationalen Spitzenspringerinnen zählte, „ich war sechzehn Jahre vorne mit dabei. Jetzt muss ich mir wieder alles neu erarbeiten.“ Die Top-Meetings, bei denen sie damals zu den Stammgästen gehörte, stehen längst nicht mehr in ihrem Wettkampfkalender: „Ich will aber gar nicht auf die großen Meetings. Die Einstiegshöhen sind dort momentan einfach noch zu hoch“, sagt sie nüchtern, „für mich ist es wichtiger, stabil zu springen.“ Die Höhe von Arnstadt soll dabei die Basis sein. „Ich freue mich heute über so eine Leistung.“

Alina Astafei verbindet besondere Erinnerung mit Sindelfingen

Auf die Hallen-Meisterschaften in Sindelfingen blickt die Athletin der MTG Mannheim bereits gespannt: „Das ist eine gute Anlage und ich glaube, das wird ein sehr interessanter Wettkampf.“ Eine besondere Erinnerung verbindet sie mit dem Glaspalast ohnehin. 1993 ging sie dort erschöpft von den vorausgegangenen Meetings in den Bewerb, scheiterte zweimal an 1,97 Metern und ließ dann für den dritten Versuch die magischen zwei Meter auflegen. Es klappte! „Es war unglaublich, ich war damals so müde.“

Wenn sie am 16. Februar wieder in Sindelfingen die Latte ins Visier nimmt, gilt die Konzentration mehr ihrer eigenen Leistung als ihrer heißen Konkurrentin Elena Herzenberg, die in diesem Winter mit 1,93 Metern bereits die Hallen-EM-Norm zu Buche stehen hat: „Ich bin auf mich und weniger auf die anderen Springerinnen eingestellt.“ Trotzdem hat sie auch die Qualifikation für die europäischen Titelkämpfe in Wien durchaus ein wenig im Hinterkopf: „Ich würde schon gerne dorthin fahren, um wieder mehr Routine zu bekommen.“

Titelverteidigerin Elena Herzenberg: „Ich muss fighten“

Um die Erfahrung geht es auch für Elena Herzenberg. Als amtierende Junioren-Meisterin und Vierte der U23-EM in Amsterdam ist sie eine der Springerinnen, denen die Aufgabe zukommt, den krisengeschüttelten Frauen-Hochsprung in Deutschland wieder nach oben zu führen. In der Sindelfinger Halle tritt sie als Titelverteidigerin an. Auch für sie steht nicht das Aufeinandertreffen mit Astafei im Vordergrund, sondern vielmehr die eigene Leistung: „Ich muss fighten, um meine Platzierung aus dem letzten Jahr wiederholen zu können.“ Die Fußprobleme, die sie im Frühjahr 2001 bremsten, sind inzwischen überstanden. Aber trotzdem weiß Herzenberg um die Schwere der Aufgabe, die in Sindelfingen auf sie zukommt, da „im Frauen-Hochsprung immer wieder Überraschungen möglich sind.“ 

Bei dem Bewerb sollte man sich ohnehin nicht nur auf das Duell zwischen Astafei und Herzenberg fixieren. Mit der deutschen Jahresbesten des letzten Sommers, Kathryn Holinski, wird dort eine weitere ambitionierte Nachwuchshoffnung erwartet, die im Kampf um die Treppchenplätze mehr als nur ein Wörtchen mitreden kann. Die Rolle des Hechts im Karpfenteich könnte der Cottbuserin Katja Schötz zukommen. Sie stand im vergangenen Jahr in Stuttgart bei den Freiluft-Meisterschaften als Dritte mit der siegreichen Astafei und der Lübeckerin Miriam Bielert auf dem Podest. 

Kann die erfahrene Alina Astafei die Herausforderung der drei jungen Hochsprungkräfte meistern und wieder die Pole Position im Frauen-Hochsprung übernehmen? Das ist die spannende Frage, die auch ohne Zwei-Meter-Höhen für einige Brisanz in Sindelfingen sorgen wird.

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