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Deutsche Meisterschaften in Stuttgart (1. Tag)

Urbansky: WM-Zug abgefahren

Deutsche Meisterschaften ohne Nils Schumann – Friedrich verpasst Norm


28.06.01 (fc/dg) Eine Hiobsbotschaft erreichte das Daimlerstadion zum Aufgalopp am Freitag. Olympiasieger Nils Schumann wird nicht über 800 Meter antreten, sondern sich nur morgen bei einer Autogrammstunde und Pressekonferenz bei seinem Sponsor präsentieren. Seine Verletzung, die sich bei den letzten Trainingseinheiten leicht bemerkbar machte, ist noch nicht völlig ausgeheilt. Für Spannung sorgte bei den ersten Wettkämpfen 1500-Meter-Läuferin Kathleen Friedrich, die bereits im Vorlauf versuchte, die WM-Norm zu attackieren. Der erste Titel ging im 10.000 Meter Gehen an Andreas Erm. Gleich zu Beginn der Deutschen Meisterschaften in Stuttgart musste eine sichtlich enttäuschte Hürdenläuferin Ulrike Urbansky erkennen, dass das WM-Ticket nicht mehr zu realisieren ist. Im Mai hatte sie nach dem Trainingslager in Portugal das Pfeiffersche Drüsenfieber heimgesucht: „Jetzt laufe ich eineinhalb Sekunden hinter den Zeiten vom Mai hinterher.“ In der Schlussphase fehle ihr die Kraft, so die Leverkusenerin, die sich zwar im Vorlauf in 57,54 Sekunden für das Finale qualifizierte, gegen Heike Meissner (56,07 sec) allerdings keine Chance hatte. Bei den Männern war Jan Reinberg in der neuen persönlichen Bestleistung von 50,51 Sekunden der Schnellste.

Standesgemäß lieferte Grit Breuer auf der Stadionrunde in 51,27 Sekunden die schnellste Vorlaufzeit ab. Bei den Männern ließ es Favorit Ingo Schultz (46,69 sec) noch verhältnismäßig ruhig angehen.

Mit neuer Haarfarbe machte sich Sina Schielke auf die 100 Meter. Sie gewann ihren Vorlauf souverän in 11,34 Sekunden. Gabi Rockmeier überzeugte ebenfalls in der neuen persönlichen Bestzeit von 11,35 Sekunden. Bei den Männern überraschte in 10,46 Sekunden Rasgawa Pinnock den Wattenscheider Marc Blume (10,47 sec), während Tim Goebel (10,38 sec) seinen ersten Freilufttitel im Visier hat. 

Kathleen Friedrich läuft bereits im Vorlauf mit Courage, aber an WM-Norm vorbei

Über 1500 Meter suchte die Chemnitzerin Kathleen Friedrich im Vorlauf bereits die Flucht nach vorne, um die WM-Norm von 4:07 Minuten zu attackieren. In der Anfangsphase von ihrer Teamkollegin Steffi Günther geführt, war sie nach dem Ausstieg der Pacemakerin auf sich alleine gestellt und lief in 4:08,55 Minuten an der geforderten Zeit vorbei. „Es ist sehr belastend, wenn man weiß, man ist auf einen Wettkampf angewiesen“, sagte die 23jährige, die im ersten Halbjahr einen Trainingsrückstand wettmachen musste, nach dem missglückten Unternehmen. Wolfram Müller gewann über 1500 Meter seinen Vorlauf in 3:44,80 Minuten und will nun den Titel attackieren. Knapp schneller war der Berliner Christian Goy (3:44,78 min) im zweiten Vorlauf.

Ivonne Teichmann spielte sich über 800 Meter mit ihren Kolleginnen im Vorlauf. Die zweite Konkurrenz war deutlich langsamer. Hier kämpfte sich Kristina Da Fonseca-Wollheim (2:05,31 min), die wie Teichmann auch über 1500 Meter lief, auf der Zielgerade noch auf den dritten Rang hinter Kerstin Werner (2:04,84) und Daniela Struckmeyer (2:04,91).

Auch in den technischen Bewerben standen Ausscheidungen an. Stärkste Hammerwerferin war Susanne Keil (64,33 m). Im Stabhochsprung der Männer erreichten alle Favoriten das Finale. Der stärkste Weitspringer war der Leverkusener Schahriar Bigdeli (7,81 m), der Titelverteidiger Kofi Amoah Prah (7,56 m) für das Finale vorwarnte. Im Dreisprung der Frauen läuft alles auf das Berliner Duell zwischen Nicole Herschmann und Katja Umlauft hinaus. Die Ausscheidung gewann Katja Umlauft mit 13,89 Metern.

Erster Titel der Titelkämpfe an Andreas Erm

Den Abschluss des ersten Tages bildete die Entscheidung im 10.000 Meter Gehen der Männer, die erwartungsgemäß Deutschlands Top-Geher Andreas Erm diktierte. Rasch hatte er sich von den Mitstreitern gelöst und zog einsam seine Kreise auf der Bahn im Daimler-Stadion. Überlegen siegte der Naumburger in 40:42,00 Minuten. Trotzdem war er nicht zufrieden: „Ich bekam zwei Verwarnungen und musste zurückschalten. Sonst hätte ich an den Weltrekord herangehen können.“

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