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Interview mit Annika Becker

„Niveau wird sich weiter steigern“

Die junge Stabhochspringerin hat kein Problem mit den großen Namen

14.10.2000 (fc) Annika Becker gilt als eine der Nachwuchshoffnungen im deutschen Frauen-Stabhochsprung. Bereits 1997 machte sie mit dem überraschenden Gewinn der Junioren-Europameisterschaft in Ljubiljana auf sich aufmerksam. Bei der nächsten Auflage holte sie im vergangenen Jahr in Riga die Silbermedaille. Auf ihrem Weg zu den Junioren-Weltmeisterschaften in Chile setzte sie sich in einer Ausscheidung um den zweiten Startplatz gegen die Leverkusenerin Floe Kühnert durch, was die Leistungsdichte in dieser Disziplin unterstreicht. Vor der Abreise sprach das Leichtathletik-Online-Magazin mit der 18jährigen, die in der Weltjahresbestenliste im Juniorenbereich auf dem fünften Rang liegt. steeple.de:
Annika, die Junioren-WM steht bald auf dem Programm. Mit welchen Zielen fliegst Du nach Santiago de Chile?Annika Becker:
Ich würde gerne eine neue Bestleistung aufstellen, nachdem ich in diesem Jahr bisher ein bisschen schlechter gesprungen bin als im letzten Jahr. Ich möchte natürlich in das Finale. Dann muss ich mal sehen, was dort möglich ist und was die anderen so springen. Eine Medaille wäre sehr schön. Vielleicht klappt es ja.

steeple.de:
Du hast bei den Junioren-Europameisterschaften schon zwei Medaillen gewonnen. Wenn Du die zwei Veranstaltungen in Ljubiljana und Riga vergleichst, wie fällt Dein Urteil aus?

Annika Becker:
Ich glaube, dass ich 1997 in Ljubiljana etwas Glück hatte, weil eine andere Springerin, die vielleicht noch höher hätte springen können, verletzt war und nicht so ihre Leistung bringen konnte. Im letzten Jahr war es ein ganz guter Wettkampf. Da war zwar auch noch eine dabei, die vielleicht höher hätte springen können, aber man weiß nie vorher, was die Gegnerinnen wirklich drauf haben.

steeple.de:
Es ist sehr viel Bewegung gerade im Frauen-Stabhochsprung. Worauf führst Du das zurück, dass es doch mittlerweile so viele junge Springerinnen gibt, die das Niveau für die Deutschen Meisterschaften haben?

Annika Becker:
Ich denke, dass sich in den letzten Jahren sehr viele Trainer weiterbildeten und mit dem Stabhochsprung befassten. Die haben dann Chancen gesehen, dass man in dieser Disziplin ziemlich weit nach vorne kommen kann. 3,60 Meter springt man schon relativ schnell, wenn man sich ein bisschen anstrengt und trainiert. Wenn man danach so weitermacht, ist auch mehr drin. 

steeple.de:
Was glaubst Du, welche Höhen in fünf Jahren nötig sein werden?

Annika Becker:
Das kann ich auch nicht so genau sagen. Ich denke, das Niveau wird sich in jedem Fall noch steigern. Es könnte bald in Richtung 4,70 oder 4,80 Meter gehen.

steeple.de:
Du hast früher auch im Mehrkampf gut abgeschnitten. Was sagst Du als junge Stabhochspringerin zum Thema Zehnkampf der Frauen?

Annika Becker:
Das finde ich nicht schlecht. Zehnkampf würde ich vielleicht auch einmal machen. Obwohl Disziplinen dabei sind, die ich nicht so gut kann. Aber ich denke, das ist eine interessante Sache.

steeple.de:
Im vergangenen Jahr bist Du auch bei den großen Meetings angetreten. Wie war es für Dich, dort auf die großen Namen zu treffen?

Annika Becker:
Damit habe ich keine Probleme, ich finde das nicht so schlimm und es ist eigentlich immer ganz schön, wenn ich da mit dabei bin.

steeple.de:
Wie sehen Deine weiteren Pläne nach der Schulzeit aus?

Annika Becker:
Erst einmal will ich die Schule beenden. Was ich nächstes Jahr nach dem Abitur mache, habe ich mir noch nicht so genau überlegt. Ich hatte mal die Sportförderkompanie der Bundeswehr ins Auge gefasst, aber das glaube ich momentan eher nicht. Dazu muss ich mir noch ein paar Gedanken machen. 

steeple.de:
Vielen Dank für das Gespräch, Annika. Viel Glück in Chile!

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