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Interview mit Franka Dietzsch

„War heute nicht fit genug“

Franka Dietzsch spricht sich für Blutkontrollen aus

12.08.2001 (fc) Für die Titelverteidigerin im Diskuswerfen, Franka Dietzsch, reichte es bei der Weltmeisterschaft in Edmonton zu einer Weite von 65,38 Metern. In den Kampf um die Medaillen konnte sie damit allerdings nicht eingreifen, letzten Endes stand für sie der fünfte Platz zu Buche.

Wie fällt Ihr Fazit nach Ihrem fünften Platz bei der WM in Edmonton aus? Franka Dietzsch:
Ich bin nicht her gefahren, um Weltmeisterin zu werden. So gut verlief die Saison nicht. Ich bin eigentlich nicht unzufrieden. Ich hätte besser anfangen müssen, dann wäre ich hinten raus wahrscheinlich auch ein bisschen stärker geworden. Aber dann war der Wettkampf vorbei. Wäre der Sieg möglich gewesen? Franka Dietzsch:
Nein, das ging nicht. Der erste oder zweite Platz war nicht machbar. Das hat man, glaube ich, auch gesehen. Der dritte wäre sicherlich drin gewesen. Aber die anderen Frauen waren genauso stark. Man hat gesehen, dass sie um Bronze gekämpft haben. Wenn eine etwas vorlegt, ziehen die anderen ja meistens hinterher. Da ich als Erste geworfen habe, wäre das auch nicht so einfach gewesen.
Welche Rolle spielten Ihre Meniskusprobleme aus dem letzten Jahr nach Sydney noch? Franka Dietzsch:
Ich fange sowieso erst im Januar wieder mit dem Training an. Ich hatte auch zwischendurch ein paar Probleme. Aber damit will ich mich nicht rausreden. Das ist keine Entschuldigung. Mit Krankheit und Verletzung haben sich schon viele Athleten entschuldigt und da möchte ich mich eigentlich ausschließen. Ich bin einfach schlecht in den Wettkampf gekommen. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Die Ergebnisse in Calgary hatten bereits gezeigt, dass es funktioniert. Das hätte ich heute nur zeigen müssen und hab das nur teilweise getan. Es lag einfach daran, dass ich heute nicht fit genug war. 
Was sagen Sie denn zum plötzlichen Auftauchen der Weißrussinnen, die in diesem Jahr sonst noch gar nicht zu sehen waren? Franka Dietzsch:
Ellina Zvereva ist ja nur Zweite geworden und Irina Yatchenko ist als Neunte oder Zehnte rausgeflogen. Es ist aber nicht meine Aufgabe, mich darum zu kümmern, wie viele Kontrollen diese Athletinnen in diesem Jahr hatten. Und irgendwelche anderen Geschichten, was auch immer man daraus schlussfolgern mag… Da muss man sich in einer höheren Instanz mal zusammensetzen. Ich bin dafür, dass man Blutkontrollen einführt und man regelmäßig kontrolliert wird, dann würde das alles wahrscheinlich auch ein bisschen anders aussehen. Ich wurde mindestens einmal im Monat kontrolliert. 

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