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München-Special

„München ist eine schöne Stadt“

Bummel mit Karin Ertl durch die EM-Stadt München – Teil 3

23.01.02 (uk) „München ist eine schöne Stadt“, sagt Karin Ertl. Und die Hallen-Europameisterin im Fünfkampf muss es wissen. Schließlich lebt sie seit 1994 hier. Trotz Großstadt hat sich die bayerische Metropole einen ländlichen Charme erhalten. Für die Mehrkämpferin ist genau dies das gewisse Etwas, das die Stadt so attraktiv macht. „Ich mag Ruhe und viel Grün. Dann fühle ich mich richtig wohl“, sagt die 27-jährige Athletin, die darüber hinaus mit einem waschechten Münchener verheiratet ist. Und beides hat sie in Hülle und Fülle. Für die Steeple-Redaktion bummelt Karin Ertl durch die schönsten und interessantesten Ecken der EM-Stadt, die vom 6. bis 11. August 2002 der Nabel der Leichtathletikwelt sein wird. Auf ihrem Spaziergang präsentiert die hochgewachsene blonde Athletin witzige Begebenheiten, imposante Bauwerke, kulinarische Köstlichkeiten, gemütliche Cafes, luftige Sitzgelegenheiten, traditionell, bayerische Feiern und unterhaltsame Festlichkeiten. Und entdeckt dabei auch noch selbst Neues und Aufregendes in der Stadt, in der 1,3 Millionen Menschen leben. Denn ein wenig Heimatkunde gibt es dabei inclusive.

Eines der bekanntesten Wahrzeichen der Innenstadt ist die Frauenkirche. Die 99 Meter hohen Kuppelhauben-Türme an dieser gotischen Domkirche ragen besonders heraus. Der südliche bietet dabei einen einzigartigen Blick auf München und die Alpen. „Da merkt man erst einmal wie schön die Heimat ist“, schwärmt Karin Ertl bei ihrer Tour durch die Stadt, in der sie seit 1994 lebt. Die Bedeutung der Frauenkirche wird auch dadurch hervorgehoben, dass die Helmstange des nördlichen Turms der Zentralpunkt der bayerischen Landesvermessung ist. Bei der Erbauung der Frauenkirche im 15. Jahrhundert wurde Platz für 20.000 Menschen geschaffen, obwohl München zu diesem Zeitpunkt erst 13.000 Einwohner hatte. 1944 wurde der Dom völlig zerstört, er konnte jedoch in mehreren Etappen wieder vollständig aufgebaut werden.

Als einer der kulinarischen Höhepunkte der Stadt präsentiert sich der Viktualienmarkt. 

Auch Karin Ertl könnte Stunden auf dem Platz mit seinen rund 140 Ständen auf 22 000 Quadratmetern Fläche verbringen. Herrliche Blumen, exotische Planzen, frisches Obst, knackiges Gemüse („Das ist besonders gut für uns Sportler“), alle Arten von Geflügel, Eier, sahnige Butter, Wild, herzhaften Käse, unzählige Wurstsorten und leckeres Fleisch, südeuropäische Oliven und fangfrischen Fisch, sowie alle Arten von Gewürze und Kräuter, die einen Duft verbreiten wie auf einem orientalischen Basar. Dabei sind es nicht nur die Leckereien, die den Viktualienmarkt so anziehend und attraktiv machen. Sondern einfach die Atmosphäre, das Gewusel, die Menschen, die Lebendigkeit, das ständige Kommen und Gehen. Und wer Hunger hat, kommt natürlich mit diversen bayerischen oder außerbayerischen Snacks in den Genuss der marktfrischen Produkte. Karin Ertl ist Stammkunde bei den Metzgern. Denn eine traditionelle bayerische Köstlichkeit liebt die Mehrkämpferin besonders: die Weißwürste! Dabei verrät die junge Frau ein kleines Geheimnis: „Der echte Münchener isst die Weißwurst ja vor zwölf Uhr mittags, ich esse sie zu jeder Zeit“, meint die sympathische Athletin und lacht. Manchmal darf man nicht alles so eng sehen.

Das Geschehen auf dem riesigen Platz, das Flair, der ureigene Charme und der Charakter des Marktes spiegelt die Münchner Lebensart wider. Sagt man. Der Viktualienmarkt entstand bereits 1807. Damals wanderten die Händler aus, als der Marienplatz für Getreide und Agrarerzeugnisse zu klein geworden war. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich die Stadtverwaltung dafür ein, dass er nicht zugrunde ging, sondern als großer Handelsschauplatz erhalten blieb. 

Ein Gedenkbrunnen erinnert an die großen bayerischen Komödianten Karl Valentin, Liesl Karstadt und Weiss Ferdl. Und fast sieht es so aus, als ob die Münchener Originale der Mehrkämpferin beim Vorbeilaufen zuzwinkern. So als wollten sie sagen: „Viel Glück für die EM“. Bei soviel Beistand kann im August im benachbarten Olympiastadion eigentlich fast nichts mehr schief gehen…

Text: Ursula Kaiser
Fotos: Christine Olma

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