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59. Deutsche Jugend-Meisterschaften in Dresden

Wolfram Müller der Star von Dresden

Rückblick A-Jugend – Thomas Blaschek mit Jugendrekord

18.07.00 Es war schon eine atemberaubende Vorstellung, die der 19jährige Wolfram Müller da im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion bot. Um dreifacher Deutscher Jugendmeister zu werden, benötigte der Pirnaer nicht mal Spikes. Um seine Achillessehne zu schonen, absolvierte Deutschlands große Laufhoffnung sein Mammutprogramm in normalen Joggingschuhen – und dennoch erreichte er Klasseresultate: In 14:08,82 Minuten über 5.000 Meter eröffnete Müller seine Titeljagd, die er mit 3:50,45 Minuten über 1.500 Meter fortsetzte und schließlich am Sonntag nachmittag nach 8:16,84 Minuten und dem 3.000-Meter-Sieg beendete. In dieser Form wird Wolfram Müller auch bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Chile ganz vorne mitmischen können.

Das weibliche Pendant zu Müller fehlte, Sina Schielke zog den 59. Deutschen Jugendmeisterschaften einen Staffelstart beim Europacup vor. Würdig vertreten wurde sie durch Christa Kaufmann (TSV Bayer 04 Leverkusen), die nach Bestzeit von 11,65 Sekunden im Zwischenlauf auch das Finale für sich entschied (11,70 Sekunden). Über die doppelte Distanz mußte sie sich trotz 23,97 Sekunden der Favoritin Kerstin Grötzinger (VFL Sindelfingen, 23,93 Sekunden) geschlagen geben. Doch beide Sprinterinnen verpaßten die JWM-Norm.

Anders im Dreisprung, wo Claudia Ender (LG Passau, 12,96 Meter) und Isabel Pfeifer (TV Gelnhausen, 12,90 Meter) dem Start in Chile ein großes Stück näher kamen.

Gleich zwei Goldmedaillen wurden über 100-Meter-Hürden verteilt: Die Jahresbeste, Nadine Hentschke (Team Niederrhein), und Berit Wiacker (SG DJK Ingolstadt) überquerten nach 13,70 Sekunden unisono die Ziellinie. Erfreulich, daß die Organisatoren darauf verzichteten, zwischen den beiden Nachwuchstalenten noch einen Zeitunterschied zu ermitteln.

Überlegene Siege waren im Heinz-Steyer-Stadion aber auch keine Seltenheit: Maren Schulze (LG Nord Berlin) glänzte über 400 Meter in 53,69 Sekunden, Juniorenweltmeisterin Sabine Zimmer (SC Potsdam) nach überstandener Verletzung im 5.000 Meter Gehen (22:13,33 Minuten). Und Kathleen Kluge (Hallesche LA-Freunde) wurde bei ihrem Titelgewinn (16,68 Meter) ebensowenig gefordert wie Bianca Achilles im Hammerwurf (TSV Bayer 04 Leverkusen, 61,64 Meter) und Christina Obergföll (LG Offenburg) im Speerwurf (54,15 Meter).

Eine überraschende Niederlage mußte die Jahresbeste Julia Bremser (SV Hohenstein) im Diskuswurf einstecken: Mit 49,74 Metern wurde sie diesmal von Jana Tucholke (LAZ Leipzig, 50,00 Meter) auf den Silberrang verwiesen.

Das Kugelstoßen der männlichen Jugend brachte eine Wiederholung der Hallenmeisterschaften: Alexander Belz (TV Elz, 17,80 Meter) vor Christopher Götz (LG Eintracht Frankfurt, 17,32 Meter).

Überzeugen konnten weiterhin Stefan Wenk (LAV Tübingen) mit 72,63 Metern im Speerwurf und Rudolf Helpling (LC Jugend 07 Bergheim) mit 16,12 Metern im Dreisprung.

Erwartungsgemäß gewann Marvin Osei-Tutu (LAZ Zweibrücken) den Stabhochsprung mit 5,30 Metern.

Das mit Spannung erwartete 200-Meter-Duell zwischen dem ehemaligen Dreispringer und Jahresschnellsten Radomir Klimczak (LG Weinstadt) und Sebastian Gatzka (LG Alheimer Rotenburg/Bebra) entschied der Hallenmeister Gatzka in 21,22 Sekunden für sich.

Und einen Deutschen Jugendrekord hatten die 59. Titelkämpfe, die im Heinz-Steyer-Stadion ausgezeichnet organisiert waren, auch: Thomas Blaschek (TuS Jena) sprintete mit 13,43 Sekunden im Zwischenlauf des 110-Meter-Hürden-Wettbewerbs bereits bis auf 1 Hundertstel an den Rekord von Jerome Crews heran. Und im Finale vollendete er das Unternehmen „Deutscher Rekord“ nach phantastischen 13,36 Sekunden. Sowohl Thomas Blaschek als auch der Zweitplazierte Justin Dyett (LAC Quelle Fürth München, 13,68 Sekunden) werden sich im Oktober in Chile gegen die internationale Konkurrenz gut behaupten können.

  www.steeple.de / www.leichtathletik.de beobachtet in dieser Rubrik regelmäßig den deutschen Leichtathletik-Nachwuchs, blickt auf Jugend-Veranstaltungen zurück, analysiert die Nachwuchssituation und stellt aussichtsreiche Talente vor.

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