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Golden-League-Meeting in Rom

Trine Hattestad wirft Weltrekord

Sieben Weltjahresbestleistungen bei „Golden Gala“

30.06.00 (fc) Die Norwegerin Trine Hattestad hatte allen Grund zum Lachen. Mit einer Weite von 68,22 Metern holte sie sich bei der „Golden Gala“ in Rom ihren aberkannten Speerwurf-Weltrekord aus dem vergangenen Jahr zurück. Überhaupt bekam das italienische Publikum ein wahres Leichtathletik-Feuerwerk geboten. Sieben Weltjahresbestleistungen und mehrere Landesrekorde unterstreichen das mit Nachdruck. Auch wenn es keinen deutschen Sieg gab, so gelang es doch Florian Schwarthoff, Kristina Da Fonseca-Wollheim, Jirka Arndt, Nils Schumann und Damian Kallabis, die günstigen Voraussetzungen zu nutzen, um die Olympianorm zu unterbieten. 

In Nürnberg hatte noch eine fehlende Hürde das Lösen des Olympiatickets für Damian Kallabis verhindert. In Rom blieb er in 8:14,53 Minuten über 3000 Meter Hindernis deutlich unter der vom DLV geforderten Zeit, während Brahim Boulami (MAR) mit exzellenten 8:03,62 Minuten für einen neuerlichen nordafrikanischen Erfolg (wie sein Landsmann Ezzine in Paris) sorgte. Jirka Arndt vervollständigte mit einer Zeit von 13:21,47 Minuten in einem hochklassigen 5000-Meter-Lauf, den der Algerier Ali Saidi Sief in der Weltjahresbestzeit von 12:50,86 Minuten gewann, den Erfolg der von Stephane Franke betreuten Athleten. Auch er erfüllte damit die geforderten Kriterien für die Olympischen Spiele.

Die Russin Tatjana Kotova besiegte im Weitsprung mit 6,89 Metern Fiona May (ITA; 6,75 m), Marion Jones (USA; 6,71 m), Hallen-Europameisterin Erica Johansson (SWE; 6,66 m) und Weltmeisterin Niurka Montalvo (SPA; 6,64 m). Nach ihrer Schlappe über die Flachstrecke in Athen stellte Gail Devers (USA) nun ihre Hürdenqualitäten unter Beweis. In 12,47 Sekunden pulverisierte sie die alte Weltjahresbestzeit von Anjanette Kirkland (USA), die in Rom Zweite wurde (12,66 sec). Auch Maurice Greene hatte die bittere Pille vom Mittwoch gut verdaut und meldete sich mit zwei Siegen über 100 (9,97 sec) und 200 Meter (20,02 sec) zurück. Marion Jones gewann den Frauen-Sprint erwartungsgemäß in 10,91 Sekunden vor der Französin Christine Arron, die in 10,99 Sekunden ebenfalls eine gute Leistung ablieferte.

Für den Höhepunkt der Veranstaltung sorgte allerdings die norwegische Speerwerferin Trine Hattestad, die mit 68,22 Meter einen neuen Weltrekord aufstellte. Die Konkurrenz war chancenlos! Steffi Nerius (D) landete mit 58,01 Metern nur auf dem zehnten und letzten Rang. Über die 400 Meter Hürden gab es gleich zwei neue Weltjahresbestzeiten. Bei den Männern musste der Brite Chris Rawlinson die Führung in der Bestenliste dem US-Boy Eric Thomas (47,94 sec) überlassen. Die marokkanische Vorzeigeläuferin Nezha Bidouane lief in 53,53 Sekunden ebenfalls ein glänzendes Rennen, in dem Heike Meissner (D) Siebte wurde (56,07 sec).

Der zuletzt von Rückenproblemen geplagte Stabhochspringer Danny Ecker (D) gab in Rom sein Comeback. Er meisterte die 5,40 Meter im dritten Versuch, verzichtete auf 5,60 Meter und riss schließlich dreimal bei 5,70 Meter. Das bedeutete Platz zwölf in einem gut besetzten Bewerb, den wie schon in Athen der russische Überflieger Maxim Tarasov mit 5,80 Metern für sich entschied. Tim Lobinger wurde Vierter (5,70 m), Michael Stolle Zehnter (5,60 m). Hoch hinaus ging es auch im Männer-Hochsprung. Fünf Springer trugen sich mit Höhen von über 2,30 Meter in die Ergebnislisten ein. Der Sieg ging an Weltmeister Vjacheslav Voronin, der das Duell mit Mark Boswell (CAN) bei höhengleichen 2,35 Metern für sich entschied. Inga Babakova (UKR) und Monica Iagar-Dinescu schafften bei den Frauen 1,97 Meter.

Mit Spannung erwartet worden war auch der Dreisprung der Männer. Aber am Ende mussten sich sowohl der deutsche Weltmeister Charles Friedek (16,84 m bei vier Fehlversuchen), Weltrekordhalter Jonathan Edwards (GBR; 16,81 m) als auch der Weltjahresbeste Fabrizio Donato (ITA; 16,65 m) geschlagen geben. Die vordersten Plätze belegten nämlich am Ende der Bulgare Rostislav Dimitrov mit 17,25 Metern und der Kubaner Yoelbi Quesada (16,87 m).

Der Ehegatte von Marion Jones, C.J. Hunter, stellte im Kugelstoßen mit 21,34 Metern ein weiteres Mal in dieser Saison seine Ambitionen auf den Olympiasieg unter Beweis. Oliver-Sven Buder (D) hatte mit 19,86 Metern nichts mit der Entscheidung zu tun. Hürdensprinter Florian Schwarthoff unterbot in 13,47 Sekunden knapp die Olympianorm, während Allen Johnson (USA) eine neue Weltjahresbestzeit fixierte (13,19 sec). Nils Schumann folgte Schwarthoffs Beispiel und lief in 1:45,75 Minuten erstmals in diesem Sommer unter den geforderten 1:46:00 Minuten. Nils Motchebon (1:46,04 min) konnte das schnelle Rennen (Djabir Said-Guerni siegte in 1:44,32 Minuten) nicht nutzen, um diese Zeit zu unterbieten. Anders 1500-Meter-Läuferin Kristina Da Fonseca-Wollheim. Sie kam zwar „nur“ als Neunte ins Ziel, verbuchte aber in 4:05,07 Minuten die Norm auf ihrer Habenseite.

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