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Melanie Seeger – powered by www.steeple.de

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Wie kam ich zum Gehen?

Am 1. November 1988 bin ich durch eine Freundin beim Sportverein ASG Vorwärts Brandenburg gelandet. Am Anfang hatte ich die Gelegenheit, die verschiedenen Disziplinen in der Leichtathletik auszuprobieren und bin erst einmal beim 800-Meter-Lauf hängen geblieben. Nach kurzer Zeit wurde ich gefragt, ob ich nicht Gehen ausprobieren möchte. Ich war sofort dabei, weil ich mich gerne neuen Herausforderungen stelle. Es war eine gute Trainingsgruppe, zu der ich stieß, und hatte gleich viel Spaß bei meinen ersten Geheinheiten und keine Probleme mit meiner neuen Disziplin. Ich durfte dann schon bald einen Wettkampf bestreiten und belegte auf Anhieb den dritten Platz. Zu DDR-Zeiten gab es jedes halbe Jahr eine Leistungsüberprüfung für die Aufnahme in die Kinder- und Jugendsportschule. Nach einem halben Jahr Training konnte ich mich überall durchsetzen und so kam ich am 1. September 1989 auf die KJS in Potsdam. Von dort aus nahm meine Karriere als junge Geherin ihren Lauf. 

Wieso ausgerechnet Gehen?

Ich kann es nicht mehr zählen, wie oft mir diese Frage schon gestellt worden ist. Und deswegen möchte ich es erklären.
In der früheren DDR wurde jede Olympische Disziplin gefördert und auch gleich gestellt. Es gab genauso viele Geher wie Läufer. Somit hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht das Gefühl, etwas Außergewöhnliches zu machen. Aber das hat sich leider geändert. Ich finde, dass Gehen etwas Besonderes ist. Wer Gehen selbst mal ausprobiert hat, weiß, dass man die Technik nicht auf Anhieb beherrscht und dass es auch gar nicht so einfach oder komisch ist, wie es vielleicht aussieht. Laufen kann jeder, aber ich wollte gehen! Auch, weil es wirklich etwas Außergewöhnliches geworden ist. Denn im Grunde genommen kämpft doch jeder Leichtathlet um die gleichen Medaillen, egal in welcher Disziplin.

Gehen – Walking

In vielen Ländern hat die Freizeitsportart Walking einen Siegeszug angetreten. Walken ist ein schneller Wanderschritt. Es ist sehr gelenkschonend und man kann selbst als Ungeübter lange unterwegs sein und somit länger im Fettstoffwechsel arbeiten. In anderen Ländern, wie zum Beispiel Südafrika, ist es zu einer richtigen Volkssportart geworden, wie Marathon in Deutschland. Dort treffen sich jedes Jahr in Kapstadt viele Tausende Menschen, um am Walking-Marathon teilzunehmen – angefangen von einer Strecke von 500 Metern bis zu 100 Kilometern. Ich hoffe, dass das Walken auch bei uns zu einer Volkssportart wird und so die Sportart Gehen eine Aufwertung erfährt. Vielleicht ändert sich dann auch das Bild vom Gehen, da es doch eigentlich nur die schnellere und professionellere Ausführung des Walking ist.