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Stimmen und Meinungen

 Dominique Arnold:
„Dachte nicht, so schnell zu sein“ 

Was beim Meeting in Königs Wusterhausen so alles gesagt wurde…

29.08.01 (fc) Das Meeting in Königs Wusterhausen, manche bezeichnen es auch als den „kleinen Bruder“ des ISTAF, zog in diesem Jahr wieder die weltbesten Hammerwerfer und ein paar altbekannte und neue Gesichter an. Was die Top-Athleten nach ihren Wettkämpfen zu erzählen hatten, stellten wir für Sie zusammen:

Anita Brägger (Siegerin 800m): „Ich war schon beim ersten Mal in Königs Wusterhausen. Das war mein fünfter Start hier. Es macht hier immer Spaß, die Stimmung ist familiär. Ich habe mir jetzt zum dritten Mal das ISTAF-Ticket geholt. Das ist für mich das Sahnehäubchen zum Ende der Saison. Ich werde sicher wieder hier antreten. Ich war mit meiner ganzen Saison zufrieden. Schade, dass es in Edmonton nicht ins Finale reichte.“

Paul McMullen (Sieger 1500m): „Es ist wirklich großartig, dass ich mich für das ISTAF qualifiziert habe. In Brüssel war ich auf der Warteliste und bin erst fünf Stunden vorher ins Feld gerutscht. So ist der Weg hier kürzer und das ist gut so. Vor zwei Monaten bin ich Vater geworden und habe große Sehnsucht nach meiner Frau und nach meinem Baby. Ich glaube ich bin der stärkste 800-Meter-Läufer (Anm. zeigt auf seine Muskeln). Ich habe gut trainiert und ein gutes Gefühl für Freitag. Im nächsten Jahr werde ich wohl zwischen den 800 und 1500 Metern wechseln.“

Mark Frank (Sieger Speer): „Mit dem Sieg heute habe ich nicht unbedingt gerechnet. Nach dieser verkorksten Saison war das ISTAF kein Thema für mich. Aber jetzt ist es ein schöner Saisonabschluss und ich hoffe, eine Bestleistung (77,62 m) werfen zu können. Wenn es gesundheitlich endlich mal laufen sollte, bin ich zuversichtlich, in den Normbereich für die EM werfen zu können. Die Konkurrenz in Deutschland ist sehr stark. Ich freue mich auf das ISTAF.“

Jonathan Barbour (Sieger 100m): „Ich hatte einen ziemlich guten Start und trotz der Bedingungen bin ich eine ordentliche Zeit gelaufen. Wenn es wärmer ist, bin ich hoffentlich noch schneller. Leider kann ich am Freitag am ISTAF nicht teilnehmen, weil ich am Donnerstag zu den Goodwill Games fliege. Meine Ziele für nächstes Jahr sind die EM und die Commonwealth Games.“

Shane Niemi (Sieger 400m): „Das war  heute ein wirklich positives Ergebnis für mich. Am Freitag beim ISTAF laufe ich über 4×200 Meter gemeinsam mit Ingo Schultz in einer Staffel (Anm. nach Rücksprache ISTAF-Mitarbeiter unter Vorbehalt) gegen Michael Johnson. Das ist für mich ein schöner Saisonabschluss. Die WM war eine besondere Erfahrung für mich, besonders  in Edmonton vor den eigenen Fans zu laufen. Ich hätte mir dort nur ein besseres Ergebnis gewünscht.“

Marion Wagner (100m): „Es ist immer ein schöner Wettkampf hier in Königs Wusterhausen. Ich war heute leider nicht so gut. Es war mein letzter Wettkampf in dieser Saison. Jetzt werde ich erst mal Urlaub machen. Ich hatte bisher noch gar keine Zeit, mich mit dem Erfolg von Edmonton auseinander zu setzen. Ich will im Winter gut trainieren, um bei der EM in München eine gute Rolle spielen zu können.“

Elena Herzenberg (Siegerin Hochsprung): „Der Wettbewerb heute war sehr böig und kühl. Außerdem musste ich wegen einer Kante den Anlauf etwas umstellen. Aber es lief ganz gut. 1,80 im ersten und 1,86 Meter im zweiten Versuch sind voll in Ordnung. Ich hätte mir die 1,90 Meter gewünscht und hoffe, die am Freitag beim ISTAF zu schaffen. Ich bin noch nie im Olympiastadion gesprungen und die Konkurrenz ist natürlich wahnsinnig. Nach der super Hallensaison gab es bei mir im Sommer viele Höhen und Tiefen. Das war jetzt mein letztes Juniorenjahr und jetzt gilt es, mich bei den ‚Erwachsenen‘ zu profilieren.“

Dominique Arnold (Sieger 110m Hürden; 13,14 sec): „Ich habe wirklich nicht gedacht, so schnell zu sein. Meine Bestzeit in diesem Jahr war bisher 13,26 Sekunden. Dass es hier bei diesen Bedingungen so gut geklappt hat, ist einfach super. Ich mag diese kleinen Meetings und kann ganz entspannt und beruhigt an die Sache herangehen. Ich bin sehr glücklich, mich für das ISTAF qualifiziert zu haben.“

Martin Buß (Gast): „Das war mein erster Hubschrauberflug und es war einfach sensationell. Manchmal, wenn ich mir den Wettkampf in Edmonton durch den Kopf gehen lasse, frage ich mich schon, wie ich das alles geschafft und die Nerven behalten habe. Am Freitag beim ISTAF werde ich am Weitsprung teilnehmen. Das ist sicher eine Abwechslung für die Zuschauer, wenn sie mal einen Hochspringer weitspringen sehen.“

Mike Powell (Gast): „Am Donnerstag vor zehn Jahren war mein Weltrekordsprung. Ich hätte nichts dagegen, wenn mein Weltrekord noch zwanzig Jahre Bestand hätte. Ich werde nächstes Jahr noch einmal an Wettkämpfen teilnehmen und würde am liebsten 2004 in Athen eine Olympiamedaille gewinnen.“

Stephane Franke (Gast; Meeting-Direktor ISTAF): „Wir bieten am Freitag beim ISTAF eine Reihe spannender und interessanter Wettbewerbe an. 14 Weltmeister aus Edmonton werden anwesend sein. Auch die deutschen Stars wie Breuer, Riedel, Schumann und Buss sind dabei. Über 2000 Meter der Männer und 5000 Meter der Frauen versuchen wir, den Weltrekord zu attackieren. Spannend werden sicher auch der Zweikampf Mutula gegen Graf. Die Zusammenarbeit zwischen dem ISTAF und Königs Wusterhausen ist großartig und wichtig.“

Marvin Osei Tutu (Stabhochsprung): „Eigentlich wollte ich heute die 5,50 Meter noch packen. Aber bei den Bedingungen sind die 5,30 Meter okay. Es war ein guter Sprung und gleichzeitig mein letzter Wettbewerb in diesem Jahr. Ab nächstem Montag fange ich mit der Grundausbildung in der Sportförderkompanie an. Nach den vielen Verletzungen in den vergangenen beiden Jahren will ich nächstes Jahr einfach nur gesund bleiben. Ich bin mir sicher, dass ich meine persönliche Bestleistung von 5,40 Meter dann deutlich verbessern kann, das heisst für mich um zwanzig bis dreißig Zentimeter.“

Szymon Ziolkowski (Sieger Hammerwerfen): „Es war sehr windig und kalt heute. Ich hatte auch Probleme mit meiner Technik. Das war mein schlechtester Wettkampf in der ganzen Saison, ich bin damit nicht glücklich. Ich werde dieses Jahr noch zweimal starten: bei den Goodwill Games in Brisbane und beim Meeting in Yokohama. Die EM im nächsten Jahr ist sehr wichtig für mich. Das ist der drittgrößte Wettbewerb nach Olympia und WM und ich will das Triple. Königs Wusterhausen ist immer ein sehr guter Wettbewerb und eine schöne Veranstaltung, aber ich hoffte, einfach weiter zu werfen.“

Karsten Kobs (Hammerwerfen): „Ich habe nach Edmonton wegen meiner Kapselverletzung im Finger kaum noch trainiert. Nach dem vierten oder fünften Wurf geht es kaum mehr, aber es macht so Spaß, daß ich mich durchbeiße. Königs Wusterhausen ist einer der wenigen Wettkämpfe, die den Hammerwurf richtig fördern. Mit der Weite und dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Ich wollte nur nicht Letzter werden. Vielleicht werde ich noch in Stendal und an meinem 30. Geburtstag in Köstritz werfen. Was nächstes Jahr wird, muss man einfach mal abwarten.“

Holger Klose (Hammerwerfen): „Aus meiner Sicht war es kein guter Wettbewerb, es war kühl und der Wind hat gegen die Wurfrichtung geblasen. Seit dem Meeting in Kassel habe ich Bandscheibenprobleme. Morgen habe ich einen Arzttermin, dann wird entschieden, ob es konservativ oder operativ behandelt wird. Von dem Untersuchungsergebnis hängt ab, ob ich noch in Köstritz antrete.“

Kofi Amoah Prah (Sieger Weitsprung): „Die Bedingungen waren heute leider ziemlich schlecht. Mit dem starken Wind wurde es auch sehr kühl. Ich will jetzt die Saison noch gut über die Bühne bringen, aber heute gibt es nichts zu feiern. Ich muss den Wettkampf schnell abhaken und mich auf das ISTAF vorbereiten. Vielleicht war es ja heute nur die schlechte Generalprobe für die Golden League. Auf jeden Fall bin ich hochmotiviert, um am Freitag noch einmal einen richtig guten Wettkampf abzuliefern.“

Manuela Priemer (Hammerwerfen): „Der Wind hat uns heute mindestens zwei Meter gekostet. Aber auch ohne Edmonton bin ich im Moment ziemlich platt. Die ganze Saison war für mich nicht sehr gut. Es ist eine Kopfsache, da ich am Rücken angeschlagen bin. Das müssen wir jetzt erstmal genauer untersuchen lassen, damit ich wieder fit werde. Aufgrund der Krise bei Quelle Fürth/München bin ich auf der Suche nach einem neuen Verein. Die EM in München im nächsten Jahr in meiner Heimat Bayern ist eine große Herausforderung für mich. Eventuell werfe ich dieses Jahr noch in Stendal oder Köstritz.“

Martina Danisova (Siegerin Hammerwerfen; 18 Jahre jung): „Ich habe im Juni in Kladno Bestleistung von 68,50 Meter geworfen. Das war kein Zufall. Am Sonntag in Nitra habe ich auch über 65 Meter geworfen. Der Wind heute hat mich eigentlich wenig gestört, eher der Temperatursturz seit Sonntag. Für so einen Wettbewerb wie die Weltmeisterschaft in Edmonton bin ich einfach noch zu jung. Deshalb werfe ich auf vielen Meetings, um Erfahrung zu sammeln. Meine Ziele für nächstes Jahr ist vor allem die Junioren-WM in Jamaika, aber ich will auch bei der EM in München dabei sein.“

Simone Mathes (Hammerwerfen): „Ich war schon öfter in Königs Wusterhausen und habe 1997 hier gewonnen. Ich komme immer wieder gerne her. Man gibt sich hier viel Mühe und durch meine Teilnahme möchte ich das unterstützen. Dieses Jahr lief schlecht für mich, der fünfte Platz bei den Deutschen Meisterschaften war das schlechteste Ergebnis meiner Laufbahn. Ich trainiere im Winter immer viel und hart und dann kommt irgendwann der Knacks und ich trete auf der Stelle. Ich werde alles versuchen, um nächstes Jahr in München dabei zu sein.“

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