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Junioren-Europameisterschaft in Grosseto

René Herms auf dem Weg nach oben

Nationalen Erfolgen soll internationales Edelmetall folgen

Anfang dieser Saison fällten der Trainer und sein Schützling die Entscheidung, neben den 400 Metern auch die 800 in Angriff zu nehmen. „Das lief gleich von Anfang an gut“, erinnert sich Herms. In seinem dritten 800-Meter-Rennen überhaupt holte er sich in der Halle bei den Jugend-Meisterschaften in Neubrandenburg gleich einen Titel. Obwohl es auf den zwei Stadionrunden für ihn bestens läuft, will er sich noch nicht gegen die 400 Meter, wo er eine Bestzeit von 47,51 Sekunden aus diesem Jahr vorzuweisen hat, entscheiden: „Ich bin auf beiden Strecken nicht so schlecht, deshalb möchte ich vorerst noch beides laufen. Im Moment sieht es aber eher so aus, dass später die 800 Meter meine Spezialstrecke werden.“

Vorbild Nils Schumann noch nie getroffen – Pirna-Trio hat Athen 2004 als großes Ziel

Obwohl die 400-Meter-Läufer in Deutschland zuletzt oft in der Kritik standen, sieht Herms auf der doppelten Distanz die besseren Chancen, schnell in die nationale Spitze vorzustoßen, was er in Stuttgart ohnehin schon selbst unter Beweis stellen konnte: „Es gibt nur ein paar Spitzenleute, dahinter klafft ein großes Loch.“ Einer dieser Spitzenathleten ist natürlich gerade Nils Schumann, der für den Pirnaer auch seit seinem Olympiasieg ein Vorbild ist, den er aber bislang noch nicht persönlich kennengelernt hat.

Den Schlüssel für seine Erfolge sieht der bald 19jährige in einem konsequenten Training, einem guten Trainer, seinen glänzenden körperlichen Voraussetzungen und einem intakten Umfeld. „Das stimmt bei uns alles in Pirna“, ist er von dem Erfolgsrezept überzeugt. Nicht von ungefähr haben nun René Herms, Wolfram Müller und Franek Haschke das Pirna Laufteam Athen 2004 ausgerufen: „Wir möchten dieses Ziel zusammen realisieren.“ Das gemeinsame Training beschränkt sich aufgrund der unterschiedlichen Strecken auf Dauer- und Tempoläufe. „Sonst unterscheiden sich die Programme ziemlich stark“, sagt Herms, der häufig alleine mit seinem Trainer arbeitet und auf Verstärkung in der Läuferhochburg auf seiner Strecke spekuliert. 

Bevor er den Schritt zur Leichtathletik wagte, widmete sich René Herms dem Handball. Als seine Erfolge bei Schulsportfesten und „Jugend trainiert für Olympia“ immer mehr zunahmen, folgte er den sich immer mehr häufenden Ratschlägen und begab sich 1997 in die erfahrenen Hände von Trainer Müller. „Das hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen“, erinnert sich Herms an seine ersten ernsthaften Ambitionen, bei denen sich rasch das Talent für die kürzeren Distanzen herauskristallisierte.

Im kommenden Schuljahr kommt René Herms in die zwölfte Klasse. Das Abitur will er auf alle Fälle abschließen. Danach würde er gerne den Sprung in die Sportfördergruppe der Bundeswehr schaffen: „Dort sehe ich die besten Chancen, den Leistungssport konsequent weiterzubetreiben.“ Er ist mit den Rahmenbedingungen in Pirna ausgesprochen zufrieden und möchte dort noch eine ganze Weile bleiben: „Es ist alles vorhanden, was man braucht.“ Die Chancen, das große Ziel Olympia 2004 zu erreichen, stehen somit bestens. Die Jugend-EM in Grosseto ist bereits ein Schritt in diese Richtung und vielleicht lässt René Herms schon bald der dort möglichen Medaille weiteres Edelmetall im internationalen Leichtathletik-Zirkus folgen.

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