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Deutsche Junioren-Meisterschaften in Jena

Nadine Hentschke überragend 

Olympia-Teilnehmer kaum gefordert

22.08.00 Die diesjährigen Deutschen Juniorenmeisterschaften in Jena hatten ihren ganz besonderen Reiz. Nicht nur, dass mit Markus Esser, Sabrina Mulrain, Marion Wagner und Yvonne Buschbaum vier Olympiateilnehmer die Titelkämpfe zur Formüberprüfung nutzten; Jena war vor allem die letzte Qualifikationsmöglichkeit für die U20-Junioren-Weltmeisterschaften. So standen denn auch die eigentlichen U23-Junioren weniger im Blickpunkt des Interesses als der jugendliche Nachwuchs. 

Zu den Top-Leistungen an diesem Wochenende zählten die 81,49 Meter des Speerwurfsiegers Björn Lange (SC Magdeburg) sowie die 5,40 Meter im Stabhochsprung durch Lars Börgeling (LAV Bayer Uerdingen Dormagen). Überzeugend auch die Vorstellung von Thomas Müller. Die Sprinthoffnung vom ABC Ludwigshafen steigerte sich über 200 Meter auf gute 20,79 Sekunden.  Olympiateilnehmer Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) genügten 72,47 Meter zum Sieg im Hammerwurf. Yvonne Buschbaum (LG VFB Kickers Stuttgart) versuchte sich nach übersprungenen 4,25 Metern dreimal vergeblich an 4,46 Metern.  Ein interessantes Duell gab es im 100-Meter-Finale der Juniorinnen zwischen zwei Sydney-Starterinnen: Marion Wagner (USC Mainz) siegte knapp vor Sabrina Mulrain (Rumelner TV). Ohne Goldmedaille musste Mulrain jedoch nicht nach Hause fahren: Über 200 Meter glänzte sie mit neuer Bestzeit von 22,75 Sekunden, allerdings stark gefordert von der dreifachen Junioren-Europameisterin Sina Schielke (LG Olympia Dortmund), die als Erste auf die Zielgerade stürmte und in 23,07 Sekunden nur vier Hundertstel über ihrer Bestzeit blieb.  Die Frage, wer nun letztlich nach Chile fahren soll, bereitete manchem DLV-Disziplintrainer noch einiges Kopfzerbrechen. Ganz eng ging es über die 110-Meter-Hürden der Junioren zu: Eine Chile-Fahrkarte hatte Lokalmatador Thomas Blaschek schon längst gezogen, und auch vor heimischem Publikum wusste der 19jährige Jugendrekordhalter zu überzeugen: In 13,85 Sekunden besiegte er durchaus überraschend Titelverteidiger Jan Schindzielorz (LAC Quelle Fürth/München). Für den zweiten Chile-Startplatz brachte sich Sebastian Siebert in 14,20 Sekunden in die beste Ausgangsposition – noch vor einer Woche hatte er gegen Justin Dyett (LAC Quelle Fürth/München) das Nachsehen, diesmal war er eine Hundertstel früher als der Münchner im Ziel.

Erfolgreich auf der Jagd nach der JWM-Norm waren die B-Jugendlichen Katja Demut im Dreisprung (13,01 Meter) und Eileen Müller im 400-Meter-Vorlauf (53,95 Sekunden); außerdem Christian Duma (51,45 Sekunden) und Sebastian Linke (51,76 Sekunden) über 400-Meter-Hürden. 

In Mannheim bedeuteten ihre 1,84 Meter bereits Bestleistung, und nur eine Woche später reihte sich Hochspringerin Katja Schötz (LC Cottbus) mit sensationellen 1,89 Metern in den Kreis der Medaillenkandidaten für die JWM ein. Mitfavoritin für Chile ist auch Nadine Hentschke (Team Niederrhein). Am Samstag qualifizierte sie sich als Zweite (6,31 Meter) hinter Korinna Fink (SC Neubrandenburg, 6,40 Meter) im Weitsprung; am Sonntag dominierte sie den 100-Meter-Hürdensprint in hervorragenden, allerdings windunterstützten 13,27 Sekunden. „Damit läuft sie in Chile um eine Medaille mit“, zeigte sich Trainer Johannes Hücklekemkes optimistisch. Auch in Zukunft wird Nadine Hentschke zweigleisig fahren und sowohl im Weitsprung als auch im Hürdensprint auf Titeljagd gehen. „Trainingsmethodisch“, so Hücklekemkes, „lässt sich beides gut miteinander verbinden.“

www.steeple.de / www.leichtathletik.de beobachtet in dieser Rubrik regelmäßig den deutschen Leichtathletik-Nachwuchs, blickt auf Jugend-Veranstaltungen zurück, analysiert die Nachwuchssituation und stellt aussichtsreiche Talente vor.

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