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Sie sind in Hamburg zum neuen Präsidenten der Leichtathletik-Serie „German Meetings“ gewählt worden, nachdem Ludwig Franz seinen Rücktritt erklärt hat. Ein schweres Erbe, das Sie da antreten, angesichts des schwindenden Interesses an der Leichtathletik. Was sind ihre Ziele für das Jahr 2002?

Uli Hobeck: 
Sicher ist, dass wir die Leichtathletik wieder interessanter machen müssen. Wir leiden unter der Konkurrenz anderer, bunter Sportarten. Daher ist von uns ein Konzept entwickelt worden, um dem schnellstmöglich entgegenzuwirken. Wir müssen versuchen, Events zu veranstalten und unsere deutschen Spitzenathleten mehr in unsere Serie einzubinden. Sportarten wie Biathlon haben das vorgemacht, ohne dabei ihr Wesen zu verlieren. Denn klar ist für mich: Leichtathletik muss Leichtathletik bleiben.

In welcher Form soll sich denn unter Ihren und der Mitwirkung des DLV die Leichtathletik verändern?

Uli Hobeck: 
Es gibt Überlegungen, Punkterennen einzuführen, in technischen Disziplinen erzielte Weiten zu addieren oder im Sprint das Duell Mann gegen Mann oder Frau gegen Frau auszuprobieren. Wir müssen allerdings sehen, wie das in der Freiluft-Saison umsetzen lässt. Das ist in der Halle vermutlich einfacher.

In Hamburg war auch der DLV durch Generalsekretär Frank Hensel vertreten. Wie wird die Kooperation zwischen den German Meetings und dem Verband in der Zukunft aussehen?

Uli Hobeck: 
Wir werden verstärkt zusammenarbeiten. Es gibt im DLV Überlegungen, bei einigen Meetings Qualifikationswettbewerbe für die EM in München auszutragen. Genaueres dazu lässt sich aber erst nach dem nächsten Wochenende sagen, wenn in Moskau die Kalendersitzung des Weltverbandes über die Bühne gegangen ist. 

Viele Ihrer Kollegen klagten zuletzt über kleine Budgets und fehlende Sponsoren, weshalb zum Beispiel das Meeting in Nürnberg im kommenden Jahr ausfällt und Ludwig Franz als German-Meetings-Präsident in Hamburg zurücktrat. Wie steht es um Ihr Meeting in Cottbus?

Uli Hobeck: 
Wenn ich die Summe X habe, dann biete ich das Machbare an. Wir müssen eben sehen, dass wir mit dem, was wir haben, eine hohe Qualität liefern. Zudem appelliere ich natürlich an Manager und Athleten, unsere Meetings zu stärken. Wir müssen der Leichtathletik in Deutschland wieder den Stellenwert zurückgeben, der ihr gebührt.

Wir danken Ihnen für das Interview.