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10.02.2001 (fc) Danny Ecker ist der deutsche Athlet, der es schaffte, der Hallensaison mit erst drei Starts seinen Stempel aufzudrücken und auch internationale Akzente zu setzen. Mit dem deutschen Hallenrekord schraubte er in Chemnitz die Weltjahresbestleistung auf 5,96 Meter. Nachdem sein Entschluss, sich noch vor den Deutschen Hallen-Meisterschaften einer notwendigen Fußoperation zu unterziehen, unweigerlich feststeht, sind seine aktuellen Leistungen als Ausrufezeichen für den Sommer zu werten. Das Leichtathletik-Online-Magazin hat sich nach seinem Rekordsprung mit dem Leverkusener unterhalten. Dabei definierte er sein Ziel für die zwei noch bevorstehenden Hallenstarts mit den sechs Metern.

steeple.de:
Gratulation zum deutschen Rekord. Ist Chemnitz ein besonders gutes Pflaster dafür, nachdem Tim Lobinger im letzten Jahr an dieser Stelle auch schon Hallenrekord sprang?

Danny Ecker:
Es sieht ganz danach aus. Ich bin bisher noch nie gut hier gesprungen. Im letzten Jahr war ich verletzt. Deshalb habe ich nicht damit gerechnet, dass ich so gut springen werde. Aber offensichtlich liegt es nicht an der Anlage, sondern mehr am Zufall. Heute hat alles gestimmt.

steeple.de:
Sie haben nach dem Rekord die sechs Meter versucht. Wie hat sich diese Höhe angefühlt?Danny Ecker:
Irgendwie hatte ich heute gar kein Gefühl, um ehrlich zu sein. Ich war auch nervöser als sonst. Ich denke, dass sechs Meter möglich sind. 5,96 ist ja nicht viel weniger und die Sprünge waren noch nicht optimal. Das war erst mein dritter Wettkampf und es gibt noch ein paar Dinge, die ich verbessern möchte. Ich denke, dass das noch ein paar Zentimeter bringen wird. Diese Hallensaison habe ich nur noch zwei Wettkämpfe, da ist es eher unwahrscheinlich, dass ich noch einmal so hoch springen werde. Aber für die Freiluftsaison plane ich es, wenn nichts dazwischen kommt, schon mal ein.

steeple.de:
Kommt man nach so einer Höhe noch einmal ins Grübeln, was die anstehende Fußoperation betrifft?

Danny Ecker:
Nein, diese Entscheidung ist getroffen. Daran rüttele ich jetzt auch nicht mehr. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich bei der Hallen-WM in Lissabon eine Medaille holen würde, wäre ja jetzt schon groß. Der zweitbeste Springer ist einmal 5,80 Meter bis jetzt gesprungen. Hoffentlich werde ich in meiner weiteren sportlichen Karriere noch mehrere Hallen- und Freiluft-Weltmeisterschaften mitnehmen können, deshalb geht die Gesundheit erst mal vor. 

steeple.de:
Spielt die Erfahrung aus den Verletzungsproblemen des letzten Jahres bei der Entscheidung, die Gesundheit in den Vordergrund zu stellen, auch eine Rolle?

Danny Ecker:
Auf jeden Fall. Im letzten Jahr bin ich zu viele Kompromisse eingegangen. Ich habe zu früh angefangen und mich auf viel zu viele Abenteuer eingelassen, statt die Sache einfach auszukurieren. Vielleicht habe ich daraus gelernt.

steeple.de:
Was setzen Sie sich nach dem deutschen Hallenrekord als nächstes Ziel, vor allem für die beiden noch anstehenden Hallenstarts?

Danny Ecker:
Es ist nach dem deutschen Rekord und einer persönlichen Bestleistung schon schwierig, sich noch einmal motivieren zu können. Da die sechs Meter drin sind, ist das auf jeden Fall noch ein Ziel. Ich denke, dass ich heute Abend nicht allzu feucht feiern werde, weil ich diese Höhe noch angreifen möchte. So sieht mein Plan aus.

Weitere Stimmen vom Hallen-Meeting in Chemnitz:

Radek Zachoval (CZE; Sieger 200m):
Landesrekord mit 20,79 Sekunden. Das ist eine Überraschung. Ich wollte unsere Norm für die Hallen-WM laufen. Diese ist bei 21 Sekunden. Das muss ich erst mal verdauen.

Yvonne Buschbaum (D; Siegerin Stabhochsprung):
Ich hätte die Norm für die Hallen-WM gerne geschafft. Dann da will ich hin. Wir sind alle sehr ausgeglichen und treiben uns gegenseitig voran. 

Robert Mackowiak (POL; Sieger 400m):
Es war mein erster Lauf in der Halle. Ich wollte unsere Norm für die Hallen-WM unterbieten. Das ist mir mit 46,19 Sekunden deutlich gelungen. Das Publikum in Chemnitz verdient ein großes Lob.

Falk Balzer (D; Sieger 60m Hürden):
Mit dem Sieg bin ich natürlich zufrieden. Aber ich bin nach dem Start wie in Erfurt regelrecht eingesackt, da habe ich einige Hundertstel gelassen.

Kofi Amoah Prah (D; Sieger Weitsprung):
Mit den 7,89 Metern bin ich nicht zufrieden. Mein Anspruch war höher. Wir haben gut trainiert. Dieser Wettkampfblock ist gewollt. Nach Stuttgart hatte ich fünf Tage Zeit, mich zu erholen.

Pawel Czapiewski (POL; Sieger 800m):
Ich bin ein wenig überrascht, dass ich so leicht an Johan Botha vorbeikam. Ich war mehr auf die Zeit, als auf den Sieg fixiert. Schade, es hat nicht ganz für unsere Hallen-WM-Norm gereicht. 

Elena Iagar-Buhaianu (RUM; Siegerin 2000m):
Es war mein erstes Rennen über 2000 Meter. Da wollte ich nur gut sein. Es hätte schneller sein können. Das Hauptziel ist die Hallen-WM in Lissabon