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ISPO-Interview mit Nicole Humbert

„In Sydney ist alles drin“

Nach hartem Training geht es bereits am 7. September nach Australien

06.08.2000 (fc) Nicole Humbert ist die wohl etablierteste Stabhochspringerin in Deutschland. Im Juli holte sie sich im spanischen Salamanca mit einer Höhe von 4,50 Metern nicht nur den deutschen Rekord von Yvonne Buschbaum zurück, sondern sprang sich damit auch mit in die vorderen Plätze der Weltjahresbestenliste. Bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig musste sie eine Niederlage gegen die junge Kontrahentin aus Stuttgart hinnehmen. Zum Auftakt der Internationalen Sportartikel-Messe (ISPO) in München stand die Landauerin nun ein paar Tage nach den Titelkämpfen am Stand ihres Ausrüsters Asics dem Leichtathletik-Online-Magazin für ein Interview zur Verfügung. steeple.de:
Nicole, Sie sind in Salamanca im Juli mit 4,50 Metern Deutschen Rekord gesprungen. Ging das Ganze nicht ein bisschen unter?Nicole Humbert:
Es war im Ausland und „nur“ ein Deutscher Rekord. Deshalb kam das wohl nicht so an. Ich bin das aber eigentlich schon gewohnt, muss man sagen.

steeple.de:
Wie war es für Sie überhaupt in Salamanca, wenn Sie jetzt den Wettkampf, in dem ja einige starke internationale Konkurrentinnen gegen Sie antraten, im nachhinein betrachten?

Nicole Humbert:
Es war ganz locker. Das Stadion war klein. Als ich am Tag vorher hinkam, dachte ich zuerst, das sei das Aufwärmstadion. Am Wettkampftag war ich deshalb schon etwas überrascht. Es waren zwar wenige Zuschauer dort, aber fantastische Bedingungen. Sehr schön warm, leichter Rückenwind und eine schöne, harte Bahn. Genau so, wie man es sich eigentlich wünscht.

steeple.de:
Im Stabhochsprung der Frauen stellt sich die Situation momentan so dar, dass Stacy Dragila aus den USA als klare Favoritin gilt. Dahinter streiten sich einige Springerinnen bei 4,50 Metern. Wo sehen Sie sich selbst im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Sydney?

Nicole Humbert:
Ich denke, es ist alles drin. Es ist drin, dass ich nicht in den Endkampf komme und es ist genauso gut drin, dass ich eine Medaille hole. Dann will ich natürlich schon eher letzteres. 

steeple.de:
Wie sieht Ihre Einschätzung zum Stellenwert des Frauen-Hochsprungs mittlerweile in Deutschland aus?

Nicole Humbert:
Ich finde, er ist total etabliert. Er kommt bei Meetings gut an, er kam jetzt bei den Deutschen Meisterschaften gut an. Wir sind in großen Leichtathletik-Meetings mit drin. Schade ist nur, dass wir beim Grand Prix noch nicht dabei sind. Aber ich denke, das wird auch noch kommen. 

steeple.de:
Sie haben die Deutschen Meisterschaften angesprochen. Yvonne Buschbaum hatte dort die Olympiaqualifikation als zweite Stabhochspringerin geschafft. War es für Sie wichtig, dass noch eine zweite Springerin mitfährt?

Nicole Humbert:
Eigentlich nicht. Ich finde es schon schöner, wenn noch jemand mit dabei ist. Nachdem wir schon zwei Wochen vorher dort sind, ist es beim Training einfach angenehmer, wenn man zu zweit trainieren kann. Im Wettkampf ziehe ich mein Ding durch, ob da jetzt noch Deutsche oder andere dabei sind, das ist mir eigentlich relativ egal. 

steeple.de:
Wo sehen Sie sich momentan in der Olympia-Vorbereitung. Was ist noch geplant in der nächsten Zeit?

Nicole Humbert:
Ich muss noch konditionell einiges aufholen, weil ich im Frühjahr Probleme hatte mit meinem Fuß. Meine Sprungkraft ist ziemlich schlecht im Moment und auch was die Schnelligkeit betrifft, muss ich noch einiges zulegen. Ich hoffe, dass ich das umsetzen kann und dann noch ein bisschen höher springe. 

steeple.de:
Wie sieht die Wettkampfplanung aus für die nächsten Wochen?

Nicole Humbert:
Ich mache jetzt drei Wochen noch einen Trainingsblock, dann kommen noch fünf Wettkämpfe und am 7. September geht es ab nach Sydney!

steeple.de:
Vielen Dank, Nicole, und viel Glück in Sydney!

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