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18.07.01 (fc/dg) Von dem kleinen Abstecher nach Rhede hatte sich die Leverkusener Stabhochsprungtruppe am vergangenen Freitag sicherlich mehr versprochen. Danny Ecker schaffte seine Anfangshöhe nicht und der deutsche Meister Richard Spiegelburg hatte am Ende nur 5,40 Meter zu Buche stehen. Als Wettkampftyp, der gerne bei den Höhepunkten groß auftrumpft, gibt Richard Siegelburg zu, jetzt ein Motivationsproblem zu haben. Dirk Gantenberg hat sich zwischen seinen Wettkämpfen in Rhede und Cottbus mit dem Höhenjäger unterhalten.

Steeple:
Richard, was stimmte denn in Rhede nicht? War der Wind zu stark?

Richard Spiegelburg:
Nein, wenn man lange genug wartet, war das mit dem Wind schon in Ordnung. Die Anlage ist sehr schwer zu springen, der Kasten ist sehr flach. Da muss man körperlich fit und motiviert sein. Ich befinde mich gerade in der Vorbereitung für Edmonton und habe vor zwei Tagen Beinkrafttraining gemacht. Das habe ich heute noch gespürt.

Steeple:
Wie hast Du die zwei Wochen seit der deutschen Meisterschaft überstanden? Hat sich etwas in deinem Leben verändert?

Richard Spiegelburg:
Es hat sich eigentlich nicht so viel verändert. Ich war bei einem kleinen Meeting in Freistett und bin dort 5,70 Meter gesprungen, auch mit etwas weniger Motivation. In Rhede war es einfach zuviel. In der Vergangenheit konnte man dort schon relativ hoch springen, nur diesmal hat es bei fast allen nicht geklappt.

Steeple:
Du hast Deine Bestleistung in diesem Jahr um über zwanzig Zentimeter auf 5,85 Meter gesteigert. Hast Du mittlerweile eine Erklärung dafür ?

Richard Spiegelburg:
Eine solche Steigerung ist schon außergewöhnlich. Nach der Stagnation im letzten Jahr habe ich mir Gedanken zur Technik und zum Anlaufrhythmus gemacht und viel daran gearbeitet. Ich glaube, gerade der Anlauf hat mir in Stuttgart viel gebracht.

Steeple:
In Stuttgart hast Du gesagt, dass Du am Stab einer der Besten in Deutschland bist. Haben wir Dich da richtig zitiert?

Richard Spiegelburg:
Ich bin in Deutschland einer derjenigen, die mit relativ weichen Stäben und einer niedrigen Griffhöhe sehr hoch springen können. Aber irgendwann hört das auf und man muss andere Reserven angreifen. Das ist bei mir jetzt vor allem im Anlauf und im Einstieg/Absprung gelungen. Ich denke, ich habe noch lange nicht meinen optimalen Sprung gezeigt.

Steeple:
Denkst Du jetzt schon an die sechs Meter?

Richard Spiegelburg:
Ach, zu sechs Meter gehört mehr, als nur ein guter Springer zu sein. Man muss das Quäntchen Glück haben und cool bleiben, wenn die sechs Meter aufliegen. Soweit bin ich noch nicht. Ich möchte die 5,85 Meter stabilisieren und das Gefühl haben die 5,90 Meter bei den Höhepunkten springen zu können. Bis jetzt habe ich nicht wirklich daran gedacht, die sechs Meter springen zu können oder nicht.