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Wechselkarussell in der Leichtathletik

Kirsten Bolm wechselt nach Köln

Hürdensprinterin neue Hoffnungsträgerin beim Team der Sporthochschule

10.11.00 (fc) Die Leichtathletiksaison auf der Bahn ist vorbei und damit die Zeit gekommen, in der um neue Verträge gefeilscht wird und die deutschen Topathleten heiß umworben sind. Die Scheeßeler Hürdensprinterin Kirsten Bolm stand gleich auf der Wunschliste mehrerer Clubs. Letztlich entschied sie sich für das Leichtathletik-Team der Deutschen Sporthochschule Köln und gegen die Vereine in Fürth, Wattenscheid und Hannover. Während sie den Winter wegen ihres Studiums in den USA verbringt, nimmt sie die Freiluftsaison ab Mai in Deutschland in Angriff.

„Mit Kirsten wollen wir bei den Deutschen Meisterschaften den Titel holen“, definiert Dr. Norbert Stein, Sportwart des Leichtathletik-Teams, schon jetzt die Ziele für das nächste Jahr nach dem Neuzugang. Bereits in dieser Saison war Kirsten Bolm über 100 Meter Hürden mit 12,92 Sekunden die schnellste Deutsche und siegte auch bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig in 13,04 Sekunden klar. Für die Olympia-Teilnahme reichte es nicht ganz. Die Norm von 12,90 Sekunden verpasste sie mehrmals knapp. „Ich warte jeden Tag darauf“, hatte sie Mitte Juni noch in Ingolstadt verkündet und in der Tat alle Chancen, auf den Sydneyzug aufzuspringen. Aber nur wenig später zwang sie eine Erkrankung zu einer mehrwöchigen Wettkampfpause. Erst am 22. Juli konnte sie in Chemnitz wieder eingreifen. Die Zeit, um noch einmal an die geforderte Norm heranzukommen, war zu knapp. Obwohl sie bis zuletzt darauf hoffte, dass der DLV ein Auge zudrückt, stand sie nie wirklich als Härtefall zur Disposition. Trotzdem hat die 25jährige in diesem Jahr ihre Perspektiven aufgezeigt.

Darin ist auch der Grund zu sehen, weshalb sie bei den Vereinen zu den begehrtesten Athletinnen nach der Saison zählte. Bolm zeichnet sich durch ihre Vielseitigkeit aus, sprang in diesem Jahr 6,45 Meter weit und kann jederzeit in der Sprintstaffel eingesetzt werden. Gerade auf den Sprint- und Hürdenbereich wird an der Sporthochschule das Hauptaugenmerk gelegt. Durch ihren Geburtsort Frechen hat die frühere Junioren-Weltmeisterin eine Verbindung zu Köln und absolvierte dort bereits in den letzten zwei Jahren Trainingsmaßnahmen. „Ich kenne mein neues Umfeld bereits sehr gut“, sagt sie.

Kirsten Bolm wird aber weiterhin in Utah (USA) ihrem Psychologiestudium nachgehen. Die Bedingungen sind dort hervorragend. Per E-Mail und Fax betreut sie ihr Vater Michael Bolm von Norddeutschland aus, was sich in den bisherigen drei Jahren bewährte. Zur Weihnachtszeit weilt die letztjährige WM-Teilnehmerin für drei Wochen in heimischen Landen und für diese Zeit ist bereits die Feinarbeit mit Dr. Stein vorgesehen. Im Winter stehen ausgewählte Wettkämpfe in den US-Hallen auf dem Fahrplan, ehe Anfang Mai die Rückkehr nach Deutschland vorgesehen ist, um in Europa die Freiluftsaison zu bestreiten.

Im September war Kirsten Bolm auch beim ersten Frauen-Zehnkampf in Lage mit dabei. Sie lag dabei nach vier Bewerben glänzend im Rennen, musste aber aufgrund einer Fersenprellung auf den zweiten Wettkampftag verzichten. Dennoch sieht Michael Bolm in seiner Tochter keine potentielle Zehnkämpferin: „Sie ist keine geborene Mehrkämpferin. Ein Siebenkampf wäre wohl das Höchste der Gefühle.“ Unabhängig davon ist die ambitionierte Hürdensprinterin in Zukunft eine aussichtsreiche Athletin im Team der Sporthochschule Köln – sozusagen die Antwort auf die Verpflichtung Tim Göbels beim Nachbarn ASV Köln.

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