Olympische Sommerspiele in Sydney
Die Lichtblicke
Die Steeple-Analyse der deutschen Olympia-Starter
01.10.00 (fc) Die deutsche Leichtathletik-Mannschaft blieb bei den Olympischen Spielen mit nur fünf Medaillen deutlich hinter dem Ergebnis der letzten Weltmeisterschaft in Sevilla, als es noch zwölfmal Edelmetall gegeben hatte, zurück. Der DLV selbst wollte sich am Ergebnis von den letzten Spielen in Atlanta (sieben Medaillen) orientieren. Was zunächst wie eine bescheidene Parole schien, zeichnete sich bereits nach wenigen Tagen als zu hohe Hürde ab.
Die Lichtblicke
Kirsten Münchow
„Ich habe gekämpft, deutschen Rekord geworfen und Bronze gewonnen“, freute sich die Hammerwerferin über ihr Husarenstück von Sydney. Eine gute Platzierung hatte man ihr zweifelsfrei zugetraut. Nach dem dopingbegründeten Aus von Weltmeisterin Melinte war der Weg frei zu mehr. Kirsten Münchow nutzte die Gunst der Stunde, war wie nur wenige DLV-Athleten auf den Punkt topfit und holte eine bestenfalls erträumte Medaille. Bereits am Nachmittag war die 23jährige schrecklich nervös gewesen und als die ganze Anspannung von ihr abfiel, weinte sie hemmungslos vor Freude.
Jirka Arndt
Der Berliner 5000-Meter-Läufer bewies viel Mut. Sowohl im Vorlauf als auch im Finale, für das er sich als einer der Zeitschnellsten qualifiziert hatte, zeigte er sich zu Beginn an der Spitze. Im Endlauf setzte er sich zwischenzeitlich sogar deutlich vom Feld ab und erreichte letztlich als Achter das Ziel. Arndt zeigte, dass es mittlerweile eine Alternative zum dopinggesperrten Dieter Baumann gibt, auch wenn dessen Erfolge schwer zu erreichen sein werden.
Raymond Hecht
Vor vier Jahren war er in Atlanta Vierter geworden und enttäuscht. In Sydney wiederholte er diesen Platz und diesmal war er sehr zufrieden, auch wenn er die Medaillenränge knapp verpasste. Dem in den letzten Jahren ständig von Verletzungen geplagten Magdeburger war diese hervorragende Platzierung zu gönnen. Er hatte sie sich mehr als redlich verdient. Mit 31 Jahren zählte er zu den erfahreneren Mitgliedern der Olympiamannschaft.
Kofi Amoah Prah
Was für ein Satz des Berliners! Im dritten Sprung ging es um den Endkampf der besten Acht und mit diesem Druck schmetterte er sich auf 8,19 Meter hinaus. Das bedeutete zwischenzeitlich sogar eine Medaille. Nach sechs Durchgängen war er auf Platz fünf zurückgerutscht. Aber Prah hatte an die vorderen Ränge herangeschnuppert und sich in der Weltspitze hervorragend verkauft. Außerdem ist der Deutsche Meister mit seiner unbekümmerten Art eine belebende Erscheinung in der Nationalmannschaft. Mehr davon, Kofi!
– Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik –
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