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Olympische Sommerspiele in Sydney

Frank Busemann im Soll

Kirsten Münchow überzeugt – Kallabis im Finale – Skandal um Melinte

27.09.00 (fc) Nach einem Tag Pause eröffneten die Zehnkämpfer mit ihrem ersten Bewerb den fünften Leichtathletik-Tag in Sydney. Dabei liegt nach drei Bewerben US-Boy Chris Huffins in Front. Einen guten Start erwischte auch Erki Nool. Frank Busemann liegt auf Rang sechs. In der Hammerwurf-Qualifikation überzeugte die deutsche Rekordhalterin Kirsten Münchow mit der zweitbesten Weite der beiden Gruppen. Weltmeisterin Mihaela Melinte sorgte für den Skandal, nachdem sie vor der Qualifikation von Offiziellen „einkassiert“ wurde. Der Grund: ein positiver Dopingtest bei einer Trainingskontrolle. Damian Kallabis steht im Endlauf über 3000 Meter Hindernis. ein prominentes Opfer gab es mit Titelverteidigerin Svetlana Masterkova über 1500 Meter. 

Astrid Kumbernuss erreichte in der Kugelstoß-Qualifikation bereits im ersten Versuch 18,90 Meter und hatte damit die geforderte Weite locker übertroffen. Erst im dritten Anlauf steigerte sich ihre Kollegin Nadine Kleinert-Schmitt auf 18,39 Meter und kam so über die Weitenbesten in das Finale. Die größte Weite erzielte die Weißrussin Yanina Korolchik mit 19,36 Metern. Die Weltjahresbeste Larisa Peleshenko begnügte sich mit 19,08 Metern. Aufschlüsse für den Endkampf konnte man aus diesen Leistungen kaum gewinnen.

Wassiluk raus – Kallabis weiter
Über 10.000 Meter blieb die einzige deutsche Vertreterin, Petra Wassiluk, als Vorlauf-Dreizehnte in 33:23,03 Minuten auf der Strecke. Sie verfehlte die geforderte Zeit deutlich. An der Spitze gaben in beiden Läufen die Afrikanerinnen um Derartu Tulu (ETH) und Sally Barsosio (KEN) den Ton an. Die Bronze-Medaillengewinnerin über 5000 Meter, Gete Wami (ETH), hatte ebenfalls keine Mühe und hegt berechtigte Chancen auf ein zweites Edelmetall.

Die Favoriten gaben sich über 3000 Meter Hindernis keine Blöße. Lediglich im dritten Vorlauf siegte der Algerier Laid Bessou. Aber Reuben Seroney (KEN), Ali Ezzine (MAR), Bernard Barmasei (KEN), Wilson Boit Kipketer (KEN) und Brahim Boulami (MAR) sind zum Duell Kenia gegen Marokko bereit. Der Deutsche Damian Kallabis wurde in 8:24,48 Minuten Fünfter und kam über die Zeitbesten weiter. Im Kampf um den Titel „bester Europäer“ muss er sich gegen Günther Weidlinger (AUT), Simon Vroemen (NDL) und Jim Svenoey (NOR), die alle einen guten Eindruck hinterließen, durchsetzen.

Über 1500 Meter kam sich Svetlana Masterkova (RUS) im zweiten Vorlauf mit einer Konkurrentin ins Gehege und stürzte. Sie brach in Tränen aus und humpelte auf einem Bein von der Bahn. Die Siege gingen an die anderen Favoritinnen: Suzy Favor Hamilton (4:08,08 min), Violeta Beclea-Szekely (4:10,18 min) und Kutre Dulecha (4:09,88 min). Die Rumänin Gabriela Szabo wurde Dritte und kam ohne Probleme in die nächste Runde.

Melinte abgeführt – Münchow überzeugend
Einen Skandal gab es bei den Hammerwerferinnen. Weltmeisterin Mihaela Meinte (RUM) wurde vor der Qualifikation von Offiziellen abgeführt. Der Grund: sie war im Training positiv auf Nandrolon getestet worden. Nach dieser Nachricht brach sie in Tränen aus. Das rückte die Leistung der Deutschen Kirsten Münchow, die sich mit 67,64 Metern souverän als Gruppensiegerin für das Finale qualifizierte, leider etwas in den Hintergrund. Nachdem aber auch die WM-Dritte Lisa Misipkea und andere starke Werferinnen wie Olga Tsander (BLR), Tatjana Konstantinova (RUS) oder Manuela Montebrun (FRA) auf der Strecke blieben, kann die Deutsche Meisterin das enttäuschende Abschneiden der Männer vergessen machen.

Die 200-Meter-Vorläufe gestalteten die großen Namen souverän. Nur einer fehlte: Andrea Philipp (D). Magen-Darm- und Kreislaufprobleme machten einen Start unmöglich. So war Sabrina Mulrain als einzige DLV-Aktive im Einsatz. Sie erreichte in 23,31 Sekunden die nächste Runde. Die schnellsten Zeiten lieferten die Jamaikanerin Beverly McDonald (22,50 sec) und ihr Landsmann Christopher Williams (20,45 sec) ab.

In den ersten drei Zehnkampf-Disziplinen blieben die Athleten teilweise unter ihren Möglichkeiten. Den besten Start erwischte der Este Erki Nool, der aber noch hinter US-Vertreter Chris Huffins in der Zwischenwertung liegt. Der Tscheche Tomas Dvorak lauert hinter Dean Macey (GBR) auf Rang vier. Der deutsche Hoffnungsträger Frank Busemann liegt als Sechster gut im Soll. Nach vorne arbeiten wollen sich noch Stefan Schmid (14.) und Mike Maczey (21.).

Pechvogel Tanja Damaske
Pech hatte wieder einmal Tanja Damaske. Die deutsche Speerwerferin riss sich im Trainingslager die Achillessehne. Bereits im letzten Jahr konnte sie wegen dieser Verletzung nicht bei der Weltmeisterschaft antreten. Sie befindet sich bereits auf dem Rückflug. 

– Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik –

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