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Grand-Prix-II-Meeting in Sevilla

Michael Johnson läuft 19,91 Sekunden

El Guerrouj diktiert 1500-Meter-Lauf
Deutsche Siege durch Weis und Kleinert-Schmitt

09.06.00 (fc) Mit Karsten Kobs kehrte ein deutscher Weltmeister an die Stätte seines Erfolges anlässlich des Grand-Prix-II-Meetings in Sevilla zurück. 77,59 Meter reichten allerdings diesmal nur zu Platz fünf. Es siegte in einer starken Konkurrenz sein Vereinskollege von Bayer Leverkusen, Heinz Weis, mit 79,31 Metern. Der Titelträger von 1997 übernahm damit auch die Führung in der Grand-Prix-Wertung. Für den Höhepunkt sorgte natürlich Superstar Michael Johnson mit einer 200-Meter-Zeit von 19,91 Sekunden. Hicham El Guerrouj hatte bei seinem Saisondebüt ebenfalls keine Probleme.

Über 100 Meter forderten etliche Fehlstarts den Unmut der Zuschauer und auch der Sprinter heraus und machten den Sprintbewerb zu einer Farce. Der Spanier Pedro Nolet wurde schließlich disqualifiziert. Der US-Amerikaner Tim Montgomery brachte in 10,20 Sekunden die Angelegenheit zu einem mehr oder weniger guten Ende.

Durch diese Startschwierigkeiten wurden auch die 3000-Meter-Läufer auf die Folter gespannt. Noah Ngeny stellte sich in diesem Rennen vor. Unter windigen Bedingungen drehte er hinter den Pacemakern Kipkoech und Tanui die ersten Runden. Schon bald kristiallisierte sich ein Trio mit Ngeny, Brahim Lahlafi und Mohamed El Wardi heraus. Der Kenianer konnte die beiden Marokkaner in guten 7:35,46 Minuten kontrollieren. Bester der zahlreichen Spanier war José Redolat (7:53,67 min). Reyes Estevez landete als Vierzehnter im geschlagenen Feld.

Über die Hindernisdistanz bestimmten – wie sollte es anders sein – die Kenianer Wilson Boit Kipketer und Kipkirui Misoi das Tempo. Erst im Schlussspurt setzte sich Ex-Weltmeister Boit Kipketer gegen den 21jährigen Landsmann in 8:21,90 durch.

Die Marokkanerin Zhor El Kamche (15:12,23 min) forderte auf den 5000 Metern die Äthiopierin Berhane Adere (15:08,39 min), konnte aber auf den letzten 200 Metern nicht mehr folgen. Carla Sacramento (POR), eigentlich 1500-Meter-Läuferin, spielte als Zehnte keine Rolle. Hingegen mischte die Österreicherin Susanne Pumper auf Platz sechs (15:29,44 min) munter mit.

Die deutsche Vize-Weltmeisterin Nadine Kleinert-Schmitt siegte im Kugelstoßen mit einer Weite von 19,20 Metern vor der Weißrussin Yanina Korolchik (18,95 m) und der Österreicherin Valentina Fedyuschina (18,10 m). Kevin Toth (USA) drückte mit 20,90 Metern dem Männer-Wettkampf seinen Stempel auf.

Die Möglichkeit zur WM-Revanche hatte auch der spanische Weitsprung-Star Yago Lamela im Duell mit dem kubanischen Weltmeister Ivan Pedroso. Bei diesem Versuch scheiterte er allerdings kläglich und begnügte sich als Sechster mit 7,82 Metern. Pedroso landete als Sieger bei 8,08 Metern. Susen Tiedtke sprang bei den Frauen eine schwache Serie. Nach 4,94 Metern im ersten Sprung und 6,41 Metern folgten vier ungültige Versuche. Ex-Weltmeistern Ljudmila Galkina (RUS) bezwang mit 6,76 Metern die amtierende Titelträgerin Niurka Montalvo (SPA), die wie Maurren Higa Maggi (BRA) 6,66 Meter erreichte.

Die Stabhochspringer kamen über 5,60 Meter nicht hinaus. Dort machten der Kasache Grigori Yegorov, der Niederländer Rens Blom und Vadim Strogalyov (RUS) die vordersten Plätze unter sich aus.

Die junge Marokkanerin Hasna Benhassi forderte in 2:00,13 Minuten über 800 Meter Weltmeisterin Ludmila Formanova (TCH), die hinter der aufstrebenden Kubanerin Zulia Calatayud als Dritte ins Ziel kam.

Im Hürdensprint trafen mit Aliuska Lopez (CUB), Yulia Graudyn (RUS) und Dionne Rose (JAM) altbekannte Athletinnen aufeinander. So war es auch die Russin, die vor der Kubanerin in 13,06 Sekunden knapp die Nase vorne hatte.

Die 200 Meter der Männer hatten es in sich. Superstar Michael Johnson thronte schon vorher über allen und ließ in 19,91 Sekunden keine Zweifel aufkommen. Claudinei Da Silva (BRA), Francis Obikwelu (NIG) und Brian Lewis (USA) mutierten fast zu Statisten.

Ein weiteres mit Spannung erwartetes Rennen folgte wenig später. Der Marokkaner Hicham El Guerrouj gab über 1500 Meter sein Saisondebüt. Auch er hatte keine Schwierigkeiten, das Rennen nach Hause zu laufen. Mit deutlichem Vorsprung gewann er in 3:33,48 Minuten. Das reichte jedoch nicht, um die Führung in der Weltjahresbestenliste zu übernehmen.

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