Interview mit Wolfram Müller
„München ist das große Ziel“
Der Pirnaer hat ein turbulentes Jahr hinter sich
Steeple:
Wie sind Sie denn mit Ihrer Leistungsentwicklung zufrieden?
Wolfram Müller:
Die Steigerungerungen auf 1:45,14 Minuten über 800 Meter und 3:37,61 Minuten über 1500 Meter waren erfreuliche Sprünge, ebenso die 7:45,41 Minuten über 3000 Meter. Dagegen ‚passen‘ die 13:41,76 Minuten nicht in mein Leistungsbild.
Steeple:
Die Saison brachte ja auch privat gravierende Veränderungen: Sie haben die Schuleaufgegeben und sind Vater geworden. Wie haben Sie dies verarbeitet?
Wolfram Müller:
Der Saisonverlauf hat mich in meinem Entschluss bestätigt, mich vorerst ganz auf den Hochleistungssport zu kümmern. Es war nicht mehr möglich, die Trainings- und schulischen Belastungen unter einen Hut zu bringen. Drei Tage nach der U23-EM in Amsterdam kam unser Sohn Maximilian zu Welt. Die Geburt war für mich unvergesslich, ich werde im Training nie mehr jammern, wenn’s wehtut.
Steeple:
Nächstes Jahr steht in München die EM an. Was nehmen Sie sich vor?
Wolfram Müller:
Natürlich ist München das große Ziel und ich möchte versuchen, vorne dabei sein – auf welcher Strecke weiß ich im Moment noch nicht. Über 800 Meter möchte ich in den Bereich von 1:44,5 Minuten vorstoßen, über 1500 Meter bis 3:33 Minuten und auf den 5000 Meter in Richtung 13:15 Minuten.
Steeple:
Auf dem Weg zu noch größeren Zielen legen Sie selber Hand an…
Wolfram Müller:
Wir versuchen, für unser Laufteam Pirna Sponsoren zusammen zubekommen, um dort bleiben zu können, wo wir aufgewachsen sind.
Steeple:
Wo will Wolfram Müller langfristig hinkommen?
Wolfram Müller:
Dieter Baumann und Nils Schumann haben gezeigt, dass man nicht zwingend Kenianer sein muss, um Olympiasieger zu werden. Natürlich ist es mein Traum, auch mal ganz oben zu stehen.