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Olympische Sommerspiele in Sydney

Naoko Takahashi beisst sich durch

Hürdensprinter Ralf Leberer nach Pech und Protest im Viertelfinale

23.09.00 (fc) Am frühen Morgen machten sich die Marathonläuferinnen auf ihre Olympische Strecke. Weder Titelverteidigerin Fatuma Roba (ETH), noch die Weltbeste Tegla Lorupe (KEN) konnten dabei Akzente setzen. Das Rennen gehörte mit Naoko Takahashi (JAP), die sich in 2:23:13 Stunden gegen die Rumänin Lidia Simon durchsetzte, einer anderen Favoritin. Bei den Vorläufen über 110 Meter Hürden wurde Ralf Leberer vom Briten Tony Jarrett behindert und kam deshalb am grünen Tisch in die nächste Runde. 

Die Belgierin Marleen Renders versuchte sich bereits früh beim Marathon abzusetzen. Allerdings stand sie alleine auf weiter Flur und wurde nach rund 40 Minuten wieder vom Feld eingefangen. Dort belauerten sich die Favoritinnen gegenseitig. Kurz vor der Halbdistanz attackierten die Japanerinnen Takahashi und Ichihashi zusammen mit der gewohnt starken Rumänin Lidia Simon. Mit Erfolg! Es gelang dem Trio, sich bei den warmen Temperaturen etwas abzusetzen. Nach rund eineinhalb Stunden war es Ari Ichihashi, die weiter forcierte und die alleinige Führung übernahm. Nichts zu sehen war hingegen von der Weltbesten Tegla Lorupe, die zwischenzeitlich sogar nur auf dem 15. Platz lief. Dafür kämpfte sich ihre Trainingskollegin Joyce Chepchumba Meter um Meter heran. Ichihashi zollte ihrem Tempo Tribut und fiel hinter ihre Landsfrau Naoko Takahashi und Simon sowie später auch Chepchumba zurück. Nach knapp zwei Stunden versuchte Naoko Takahashi, ihre rumänische Begleiterin abzuhängen. Rasch verschaffte sie sich ein paar Meter Vorsprung und legte den Grundstein für ihren Olympiasieg. Ungefährdet liefen dahinter Lidia Simon und Joyce Chepchumba den weiteren Medaillen entgegen. Naoko Takahashi gewann den Marathon in glänzenden 2:23:13 Stunden vor Lidia Simon und Joyce Chepchumba. Die Deutsche Sonja Oberem kam auf Platz 24 ins Ziel.

Schwarthoff souverän – Balzer Vierter – Leberer nach Protest weiter
In den Vorläufen über 110 Meter Hürden kam Falk Balzer (D) nicht so recht in den Rhythmus und wurde in 13,67 Sekunden nur Vierter, was für die nächste Runde jedoch locker reichte. Pech hatte zunächst Ralf Leberer, der in zwei Hürden trat, nachdem er sich mit Tony Jarrett verhakte und ausstieg. „Da konnte ich nichts mehr machen“, sagte der sympathische Ulmer nach der unglücklichen Olympia-Premiere sichtlich enttäuscht. Etwas später sah er schon wieder glücklicher aus, denn der Protest des DLV war von Erfolg gekrönt und Ralf Leberer kam am grünen Tisch zurecht in die nächste Runde. Jarrett wurde disqualifiziert, weil er scheinbar seine Bahn verlassen hatte. Am besten schnitt der Deutsche Meister Florian Schwarthoff ab, der in 13,55 Sekunden die Konkurrenz hinter sich ließ. „Es war ein Sicherheitslauf“, analysierte er sein Rennen. Die schnellsten Vorlaufzeiten liefen Dudley Dorival (HAI; 13,33 sec) und Colin Jackson (GBR; 13,38 sec).

In der Diskus-Qualifikation schleuderte Lars Riedel (D) sein Wurfgerät bereits im ersten Versuch auf 68,15 Meter. „Er war schön lang“, sagte der Titelverteidiger zufrieden, der eine interessante Konkurrenz im Finale erwartet und dem Litauer Alekna die Favoritenrolle zuschiebt. Jürgen Schult (D) kam mit 63,76 Metern nicht ganz an die geforderten 64 Meter heran. Das reichte aber ebenso für den Finaleinzug wie die 62,72 Meter, die Michael Möllenbeck als dritter Deutscher anbot. Prominentester Ausfall war John Godina (USA). Virgilius Alekna (LTU) erreichte 67,10 Meter, Frantz Kruger (RSA) 67,54 Meter. Mit diesen beiden wird sich Riedel hauptsächlich im Kampf um die Medaillen auseinandersetzen müssen.

Barber vor dem Aus? Roshchupkina zeigt Nerven
Bei der Eröffnung des zweiten Siebenkampf-Tages verließ die angeschlagene Weltmeisterin Eunice Barber (FRA) nach nur 5,93 Metern im ersten Versuch die Weitsprung-Anlage vorzeitig. Damit scheint der Weg für die Britin Denise Lewis (GBR) endgültig frei zu sein. Nach Kräften wehrt sich die führende Natalja Sazanovich (BLS), die im Weitsprung auf 6,50 Meter kam. Bronze hat die junge Russin Yelena Prokhorova im Visier. Sie erzielte mit 6,59 Metern die größte Weite. Mit ihren Nerven haderte ihre Landsfrau Natalja Roshchupkina. Nach zwei ungültigen Versuchen ging sie auf Nummer sicher und kam deshalb nur auf schwache 5,47 Meter. So verbesserten sich Sabine Braun und Karin Ertl mit jeweils 6,22 Metern auf die Plätze fünf und sechs in der Zwischenwertung. Für die beiden Deutschen gilt es nun, dieses Ergebnis zu halten oder vielleicht noch zu verbessern.

– Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik –

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