Deutsche Hallen-Meisterschaften in Sindelfingen (2. Tag)
Birgit Rockmeier mit Jahresbestleistung
Tim Göbel besiegt Marc Blume – Buschbaum vor Adams
13.02.00 (fc) Der erste Tag der Sindelfinger Hallentitelkämpfe stand bei den acht Entscheidungen im Zeichen der großen Namen. 21 Bewerbe fanden am zweiten Tag ihre Titelträger und hier versuchten einige junge Athleten erfolgreich, den alten Hasen Paroli zu bieten. Allen voran war es der junge Sprinter Tim Göbel, der über 60 Meter Marc Blume besiegte. Bei den Frauen-Sprints glänzte über 200 Meter Birgit Rockmeier mit einer neuen deutschen Jahresbestleistung.
Lokalmatador Stefan Holz verzichtete auf den Start im 400-Meter-Finale und das Duell mit dem Hamburger Shootingstar Ingo Schultz. Dieser setzte sich gegen Lars Figura und Ruwen Faller, die beide ebenfalls die Norm für Gent erreichten, in 46,42 Sekunden durch und holte sich den ersten Meistertitel seiner Karriere.
Sprint-Aufsteiger Tim Göbel bekam es über 60 Meter mit dem selbstbewussten Marc Blume, dessen Bruder Holger von einen Finalstart im Hinblick auf seine 200-Meter-Chancen Abstand nahm, zu tun. Die Nervosität kam in zwei Fehlstarts zum Ausdruck. Im dritten Versuch klappte es und es ging denkbar knapp zur Sache. Letztlich hatte der überglückliche Youngster Göbel in 6,60 Sekunden vor Blume (6,61 sec) und Alexander Kosenkow (6,64 sec) das bessere Ende für sich.
Im Frauen-Sprint musste sich über 60 Meter Andrea Philipp dem Angriff der „jungen Wilden“ um Sina Schielke erwehren und konnte die Dortmunder Kollegin und Marion Wagner in 7,26 Sekunden acht Hundertstel auf Distanz halten. In der 200-Meter-Konkurrenz war es Birgit Rockmeier, die das Duell mit Ester Möller in der tollen nationalen Jahresbestzeit von 23,07 Sekunden für sich entschied.
Holger Blume hatte nach dem Rückzug von Stefan Holz über 200 Meter alle Chancen auf seiner Seite und die Möglichkeit, den Haussegen nach dem zweiten Platz seines Bruders Marc wieder zu richten. Fulminant ging er ins Rennen und lediglich der überraschend starke Michael Schäfer konnte ihm dabei annähernd folgen. In 21,26 Sekunden brachte Holger Blume den Lauf unter Dach und Fach.
Rüdiger Stenzel konzentrierte sich auf die 3000 Meter und so deutete einiges im Vorfeld des 1500-Meter-Finales auf Dirk Heinze hin. Der Düsseldorfer Computerspezialist Imram Sillah bezog zunächst hinter Heinze Position, konnte jedoch bei Halbzeit Heinzes Antritt nicht folgen. Dirk Heinze siegte letztlich ungefährdet in 3:44,38 Minuten vor dem Nachwuchsläufer Wolfram Müller.
Der Stabhochsprung der Frauen stand in Abwesenheit von Nastja Ryshich und Nicole Humbert, die beide die Hallensaison schon beendeten, im Zeichen von Yvonne Buschbaum und Christine Adams, die mit 4,30 Metern im ersten Versuch vorlegte. Aber die Stuttgarterin konterte im dritten Anlauf und stellte anschließend mit 4,40 Metern ihre Jahresbestleistung, die Adams nicht mehr toppen konnte, ein.
Yvonne Teichmann wurde von Linda Kisabaka zur Favoritin über 800 Meter erklärt. Tiefstapeln oder bereits Respekt vor der jungen Läuferin war die Frage. Die beiden Topathletinnen hefteten sich jedenfalls sofort an die Fersen von Heike Meißner und Simone Beutelspacher. Vor der letzten Runde griff Kisabaka an, wurde auf der Gegengerade von Teichmann überlaufen. Die Siegerzeit von 2:01,36 Minuten kann sich sehen lassen und es deutet alles darauf hin, dass Teichmann und Kisabaka die deutschen Farben in Gent bei der Hallen-EM in zwei Wochen vertreten werden.
Der Weg über 400 Meter konnte für Claudia Marx und Florence Ekpo-Umoh nur über Anja Rücker führen. Die Jenaerin brachte unter den Augen von Grit Breuer und ihres Freundes Falk Balzer mit einem Start-Ziel-Sieg den Hallentitel ins Ziel und pushte auch die Zweite Claudia Marx zur EM-Norm.
Das 1500-Meter-Rennen der Frauen galt als offen. Wüstenhagen, Zaituc, Friedrich und Kühnemund übernahmen von Beginn an das Kommando. Luminita Zaituc steckte das Rennen vom Vortag noch in den Knochen und rechtzeitig vor der letzten Runde setzte sich die Chemnitzerin Kathleen Friedrich ab. Sylvia Kühnemund nahm die Verfolgung auf, überlief zunächst Wüstenhagen und auf der Zielgerade auch noch die kurz enteilte Friedrich. Es war der sechste Hallentitel in Folge für die Hallenserin, den sie sich durch ein taktisch kluges Rennen holte.
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