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DLV-Verbandstag

Prokop präsentierte sein Programm

Zehn Punkte um deutsche Leichtathletik aus der Krise zu führen


24.03.01 (fc) „Wir haben die Chance, mit unseren Ressourcen die Leichtathletik wieder zu einem bedeutenden Faktor aufzubauen“, mit diesen Worten läutete Dr. Clemens Prokop im Vorfeld seiner Wahl zum neuen DLV-Präsidenten beim Verbandstag in Wunsiedel die neue Amtszeit ein. Bevor die Delegierten über die neuen Präsidiumsmitglieder abstimmten, brachte der einzige Kandidat auf das Spitzenamt seine Position zum Ausdruck und stellte den Delegierten seine Ziele vor.

Gerade in einer nicht zu übersehenden Krise übergab Prof. Dr. Helmut Digel den Staffelstab an Dr. Clemens Prokop, der die letzten acht Jahre als Vize-Präsident Recht bereits in der Verantwortung stand. Dabei kriselte es am frühen Nachmittag auch in der Fichtelgebirgshalle ein wenig, denn der Saarländische Leichtathletik-Verband präsentierte sich als Opposition zu Prokop und wollte ihm sogar mittels Antrag die Fähigkeit, ein Amt auszuüben, für zwei Jahre aberkennen. Das lähmende Erstaunen wandelte sich bald in ein klares Votum pro Prokop, der zu diesem Intermezzo meinte: „Ich empfand den Beitrag aus dem Saarland als überflüssig.“

Als er dem Plenum sein Zehn-Punkte-Programm im Stile eines Sportpolitikers vorstellte, hatte er diesen Versuch, seine Kompetenz in Frage zu stellen, bereits wieder verdaut. Einen seiner Schwerpunkte sieht Prokop im Breiten- und Wettkampfsport. Auch die Öffentlichkeitsarbeit soll verbessert werden. Zu diesem Zweck greift eine neue Mitarbeiterin am 1. April in der DLV-Geschäftsstelle die Aufgabe an. Auf seine Fahnen hat sich der Amtsrichter auch die Fortführung des Anti-Doping-Kampfes geschrieben: „Mit der Verabschiedung des Anti-Doping-Codes haben wir einen wichtigen Schritt unternommen.“ Im sportlichen Bereich tritt Prokop mit der Zielsetzung an, dass sich die Nationalmannschaften im Nachwuchs- und Erwachsenenbereich weiterhin unter den Top Fünf der Welt behaupten. Vom Weltverband IAAF forderte er eine Anerkennung des Sportgerichtshofs CAS und von den deutschen Kommunen Stadien, die Top-Ereignisse ermöglichen.

Folgende zehn Punkte führte Dr. Clemens Prokop beim Verbandstag als seine Maßstäbe an:

  •  DLV ist eine Wertegemeinschaft und kein Dienstleistungsunternehmen

  •  DLV kann Aufgaben nur mit Partnerschaften erfüllen

  •  Athletenorientierter Leistungssport hat höchste Priorität

  •  Breiten- und Wettkampfsport bilden die Basis

  •  Kinder- und Jugend-Leichtathletik, Einwirkung auf Lehrpläne, Talente-Bewahrung 

  •  Offensive, um neue Trainer zu rekrutieren (Unbefriedigendes Angebot: Schwachpunkt)

  •  Verpflichtungen gegenüber der IAAF (effizienten Rechtsschutz, CAS-Anerkennung)

  •  Stadien, die Top-Ereignisse ermöglichen

  •  Grundlegende Strukturreform des DLV (Ehrenamtlichkeit stößt an Grenzen)

  •  Erscheinungsbild hat sich verschlechtert – Neugestaltung der Öffentlichkeitsarbeit

Dr. Clemens Prokop im Portrait:

  • wohnhaft in Saal/Donau

  • geb. 26. März 1957 in Regensburg

  • Richter am Amtsgericht Kehlheim

  • am 24. März 2001 zum DLV-Präsidenten gewählt

  • 1997-2001 Vizepräsident Recht des DLV

  • 1993-1997 Rechtswart des DLV

  • seit 1988 Rechtswart des LV Bayern

  • seit 1999 Council-Mitglied des Europäischen Leichtathletik-Verbandes

  • seit 1999 Mitglied der Anti-Doping-Kommission der IAAF

  • in seiner aktiven Zeit Weitspringer

  • persönliche Bestleistung: 7,69 m (1977)

  • Deutscher Jugend-Hallenmeister 1975 (7,21 m)

  • Achter der DM 1977 und 1978

  • Vierter der Jugend-DM 1975

  • Dritter der Junioren-DM 1976 und 1977, Fünfter 1978

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